Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat mal wieder kräftig an den Anstoßzeiten gerührt. Im Rahmen der Rechtevergabe will die Liga ordentlich bei den TV-Übertragungen mitkassieren und hat sich daher ein komplett neues Programm überlegt – viele Fans sind damit allerdings nicht einverstanden. Denn, wie der Geschäftsführer der DFL, Christian Seifert, nun bekannt gab, wird es auch in der 1. Bundesliga zukünftig Montagsspiele geben. Laut der Liga soll das deshalb passieren, um den Mannschaften entgegenzukommen, die am Donnerstag bei einem Europapokalwettbewerb teilnehmen wollen.
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Die Änderungen der Spielzeiten im Überblick

Bundesliga„Wir reden über fünf von 306 Spielen. Es ist ausdrücklich nicht geplant, künftig noch mehr Montagsspiele durchzuführen“, sagte Seifert: “Das macht auch sportlich keinen Sinn.“ Grundsätzlich werde es in der kommenden Rechteperiode (bis 2020/21) „kaum Veränderungen“ beim Spielplan geben, sagte Seifert. Wir haben die aktuellen Spielplanänderungen einmal zusammengefasst und so gegliedert, dass sie für jedermann verständlich sind:

  • Statt wie sonst um 17:30 Uhr wird das zweite Sonntagsspiel in der Bundesliga um 18:00 Uhr beginnen
  • Für die Mannschaften, die im Europapokal antreten, wird es insgesamt zehn Ausweichspiele (fünf am Montag, fünf am Sonntag) geben, die aber in jedem Fall stattfinden werden. Unabhängig davon, ob die betreffenden Teams noch im Wettbewerb vertreten sind, oder nicht
  • Die fünf Sonntagsspiele beginnen entweder um 13:30 Uhr oder aber um 18:00 Uhr.
  • Montags wollen die Partien um 20:30 Uhr angepfiffen werden, die bisherigen Montagsspiele der 2. Bundesliga werden auf den Sonntag verschoben
  • Die bisher vier englischen Wochen werden auf zwei reduziert
  • Eines der drei Freitagsspiele in der 2. Liga wird auf einen Samstag um 13:00 Uhr verschoben
  • Für die 2. Liga sind zwei exklusive Spieltage vorgesehen die stattfinden, bevor die 1. Liga startet

Zusammengefasst ergeben sich daraus folgende Anstoßzeiten für die 1. Bundesliga:

  • Freitag: 20:30 Uhr (ein Spiel)
  • Samstag: 15:30 Uhr (vier oder fünf Spiele); 18:30 Uhr (ein Spiel)
  • Sonntag: 13:30 Uhr (fünf Spiele pro Saison, ein Spiel); 15:30 Uhr und 18:00 Uhr (jeweils ein Spiel)
  • Montag: 20:30 Uhr (fünf Spiele pro Saison, ein Spiel)

Natürlich geht es vor allem um eines: Um Geld

Nun kann natürlich gemutmaßt werden, dass die DFL diesen Schritt nicht nur deswegen unternommen hat, um die armen, überforderten Teilnehmer der Europa League oder der Champions League zu entlasten. Vielleicht geht es ja doch eher um das Geld. Seifert zeigt sich realistisch genug, dies nicht zu bestreiten, in dem er sagte, dass auch Ergebnisse aus der Marktforschung ergeben hätten, dass die Zufriedenheit der Zuschauer vor dem Fernseher oder im Stadion eine hohe Zufriedenheit ergeben hätten und die Bundesliga in der Konkurrenzsituation mit den anderen europäischen Ligen auch in finanzieller Hinsicht mithalten müsse. „Wir leben nicht auf einer einsamen Insel.“ Die Verlegung von Spielen auf den Montag hilft der DFL, die Pakete für die Fernsehübertragungsrechte anders aufzuteilen. Derzeit gibt es acht verschiedene Pakete, die den TV-Sendern angeboten werden können. Diese teilen sich wie folgt auf.

Die verschiedenen Pakete

Die Pakete A bis E sind den Pay-TV Sendern vorbehalten und umfassen die allermeisten Bundesligaspiele. In den Paketen F und G finden sich die Spiele der 2. Bundesliga und im Paket H sind vier Free-TV-Spiele enthalten. Es handelt sich hierbei um den ersten Spieltag, den 17. und den 18. Spieltag sowie das Spiel des Supercups. Wer Paket C ersteigert, der gewinnt wohl am meisten, hier sind insgesamt 176 Bundesligaspiele enthalten. Im Paket B gibt es dagegen nur die 36 Konferenzen zu sehen.

Die Kartell-Sonderregelung

Da das Bundeskartellamt vorgeschrieben hat, dass kein Anbieter allein alle Pakete erwerben darf, gibt es eine Sonderregelung. Für den Fall, dass ein Anbieter die Pakete A bis E ersteigert, muss die DFL ein weiteres Paket zur Verfügung stellen, dass dann von einem anderen Sender gekauft werden muss. Es umfasst alle Sonntagsspiele sowie ein 15:30 Uhr Spiel am Samstag. Diese dürfen von dem Anbieter aber nur im Internet und auf Mobilfunkgeräten übertragen werden. Viele Fans beschleicht die Sorge, dass sie sich für die Saison 2017/18 mit mehreren Decodern abplagen müssen, um alle Spiele sehen zu können. Allerdings seien in England auch zwei Anbieter für die Fußballübertragungen zuständig, so Seifert. Dies sei technisch über einen Decoder zu bewerkstelligen.

Fans reagieren verschnupft

Bundesliga BallWie die Fans auf das Ansetzen von Montagsspielen reagieren, konnte zuletzt bei der Stuttgarter Fanguppe „Commando Cannstatt“ beobachtet werden. Das Sonntagsspiel am 1. Mai zwischen dem SV Werder Bremen und dem VfB Stuttgart, das im Weserstadion hätte stattfinden sollen, wurde auf Ansarten der Innenministerkonferenz auf den 2. Mai verschoben – einem Montag. Die Konferenz wollte damit vermeiden, dass am Tag der Arbeit Fußballspiele stattfinden, aus Sicherheitsgründen. „Die Cannstatter Kurve hat auf einem Fanszene-Treffen gemeinsam beschlossen, das Montagspiel in Bremen nicht zu besuchen“, heißt es auf der Internetseite der Ultras. Es werde keine organisierten Anreisen geben. „Wir sagen Nein zu Montagspielen.“ Zudem forderten die Anhänger „alle VfB-Fans“ auf, sich dem Boykott anzuschließen. Es könnte also sein, dass es in Bremen weniger Zuschauer geben wird als sonst. Da die beiden Orte Bremen und Stuttgart 624 Kilometer auseinanderliegen dürfte es mit der An- und Abreise der Fans tatsächlich große Probleme geben. „Wir alle sind mit der Ansetzung nicht zufrieden“, sagte VfB-Trainer Jürgen Kramny. Er könne deshalb „die Fans verstehen“. Zuvor hatte bereits Sportvorstand Robin Dutt massive Kritik an der Spielansetzung durch die DFL geäußert.

Satte Mehreinnahmen erwartet

Die DFL rechnet mit der Auktion, die Ende Mai beginnen und Anfang Juni vor der Europameisterschaft abgeschlossen sein wird, mit wesentlich höheren Einnahmen aus der Vermarktung der nationalen und internationalen Medienrechten.

  • Insgesamt sollen 1,1 bis 1,5 Milliarden Euro zusammenkommen
  • derzeit sind es „nur“ 750 Millionen Euro

Damit wäre es zumindest möglich, mit Italien und Spanien mitzuhalten. Dass mit der englischen Premier League in naher Zukunft mitgehalten werden kann, glaubt indes kaum jemand. Auf der Insel liegen die Einnahmen ab der kommenden Saison bei 3,2 Milliarden Euro im Jahr. Seifert machte allerdings auch deutlich, dass sich die Bundesligavereine nicht nur auf die Zuwendungen aus den zentralen Mediengeldern verlassen könnten. „Ich erwarte von den Klubs, dass sie das Geld gut investieren und selbst die Einnahmen bei Sponsoring, Merchandising und auch international steigern.“ Foto: shutterstock/Bildnummer:342121856-Urheberrecht: 360b & Bildnummer:365657930-Urheberrecht: Mitch Gunn

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