Der Ex-Nationaltorhüter Tim Wiese hat in den vergangenen Jahren mit seiner Abkehr vom Profifußball und seiner Hinwendung zum Bodybuilding bereits für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt hatte der 34-jährige seinen ersten Auftritt als Profi-Wrestler des WWE. Eine wundersame Wandlung des Spitzensportlers - doch wie ernst dürfen wir das ganze nehmen und in welchen Zusammenhang steht dies mit seiner Ankündigung, bald wieder bei einem Fußballklub im Tor zu stehen? Wir wollen hier einige Dinge beleuchten.
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Die Karriere des Tim Wiese

Als Wiese seine Karriere als Fußballspieler begann, war er zunächst Stürmer, wegen Problemen mit der Achillessehne versetzte ihn sein damaliger Trainer in der E-Jugend allerdings ins Tor, wo er auch alle folgenden Jugendmannschaften bei Bayer 04 Leverkusen blieb. Nach der Ausbildung in Leverkusen wechselte er in die Regionalliga Nord zu Fortuna Köln, blieb dort drei Jahre und wechselte zum 1. FC Kaiserslautern und von dort schließlich zum SV Werder Bremen. Dort unterlief ihm der wohl schlimmste Fehler in seiner Profilaufbahn: Am 7. März 2006, beim Champions League Rückspiel gegen Juventus Turin, ließ er eine bereits gefangene Flanke wieder aus der Hand rutschen, so dass Juve am Ende gewann und Bremen ausschied. Allerdings sorgte er zwei Jahre später für Aufsehen, als er im Februar 2008 binnen drei Spieltage drei Foulelfmeter hielt. 2012 wechselte er schließlich zur TSG 1899 Hoffenheim, wo er auf Grund von schwachen Leistungen nichts erreichte und am Ende sogar ganz aus dem Kader gestrichen wurde. Am 21. Januar 2014 trennte sich der Verein von Tim Wiese. Folgende Stationen hat Tim Wiese bis zu seinem Karriereende als Torwart bereist:

  • 1999 – 2002: SC Fortuna Köln
  • 2002 – 2005: 1. FC Kaiserslautern
  • 2005 – 2012: SV Werder Bremen
  • 2012 – 2013: TSG 1899 Hoffenheim

Auch in der Nationalmannschaft war er aktiv und bestritt insgesamt 6 Spiele mit der DFB-Auswahl. Er stand bei der Weltmeisterschaft 2010 im Kader, kam aber nie zum Einsatz. wiese

Seine Karriere als Wrestler

Bereits gleich nach seinem Ende in Hoffenheim bekam Wiese die erste Anfrage von World Wrestling Entertainment, dem größten Veranstalter von Wrestling Showkämpfen, als Wrestler an offiziellen Kämpfen teilzunehmen. Allerdings lagen die Transferrechte für den Sportler Tim Wiese bis zum 30. Juni 2016 bei der TSG 1899 Hoffenheim, die ihm bis dahin auch noch ein Gehalt zahlte – somit konnte Wiese erst in diesem Jahr sein Debüt geben. Und das hatte es auch gleich in sich: Mit seinem Kampfnamen „The Machine“ stieg er am 3. November in einem Six-Men-Tag-Team-Match gemeinsam mit Cesaro und Sheamus gegen Primo, Epico und Bo Dallas in der Münchener Olympiahalle erstmals in den Ring. Nach einem Big Splash an Epico gewann Wieses Team diesen Showkampf schließlich.

Die Reaktionen

Dass der Ex-Torhüter in den Ring steigen wollte, das ließen sich nicht viele entgehen. Es tummelten sich eine ganze Menge Stars, Sternchen und alte Weggefährten in den Zuschauerreihen. Ex-Nationalspieler Torsten Frings war dabei und auch Weltmeister Per Mertesacker ließ sich sehen. „Ich war beeindruckt davon, dass er mich besucht hat, als ich verletzt war und im Bett lag. Das möchte ich jetzt ein bisschen zurückgeben“, so Mertesacker auf Nachfrage. „Tim war schon immer ein willensstarker Typ. Er hat auch einmal richtig krass abgespeckt. Und jetzt die andere Extreme. Tim ist ein Typ der Extreme und das lebt er aus.“ Auch bei den Zuschauern hinterließ der 34-jährige einen bleibenden Eindruck – alle waren begeistert von dem Wrestling Newcomer.

Eine Positionierung mit Strategie

Es kommt natürlich nicht von ungefähr, dass Tim Wiese auserkoren wurden, diesen Kampf zu gewinnen – schließlich leben diese Showkämpfe von Absprachen. WWE will Wrestling in Deutschland wieder beliebter machen und braucht dazu eine Gallionsfigur – Tim Wiese also. Und nach dem Kampf im München scheint es klar, dass WWE auf keinen Fall auf weitere Einsätze des Deutschen verzichten wird. Und der Name Tim Wiese scheint mehr zu ziehen als die der anderen deutschen Wrestler bei WWE

  • Da Mack
  • Axel Tischer

tim-wiese

Tim Wiese hat schnell gelernt

In Kampfsportarten wie Boxen ist es schon lange verbreitet, doch auch im Wrestling sind die Akteure wie besessen von Selbstbewusstsein und Selbst Beweihräucherung. Und Tim Wiese hat schnell gelernt. Im Interview mit Sport 1 lässt er keinen Zweifel daran:

„Wenn ich mir etwas vornehme, dann zu 100 Prozent. Ich bin absolut professionell, beim Training und auch sonst, daher hatte ich keine Bedenken, dass etwas schiefgehen könnte. Der Kampf war ein gutes Aufwärmprogramm und ein perfekter Einstieg, und unsere Gegner sind natürlich erfahrene Wrestler. Aber wenn ich mit meinen Teamkollegen Cesaro und Sheamus zusammen richtig durchgezogen hätte, dann weiß ich nicht, ob da noch einmal einer aufgestanden wäre. Das wäre auch für die Zuschauer blöd gewesen: kaum hingesetzt, schon zu Ende.“ Auch zu seiner Zukunft äußerste er sich. 2017 will er als Torwart beim Kreisligisten SSV Dillingen zwischen den Pfosten stehen und auch ein Job als TV-Experte beim Fußball wäre das richtige für ihn. Zumindest spart er nicht an Kritik an den anderen, selbst ernannten Experten:

„Ich habe mein Leben lang Fußball gespielt und habe bestimmt mehr Ahnung als alle Experten, die in ihrem Leben nie professionell Fußball gespielt haben. Die, die das wie ich tagtäglich gemacht haben, sollten häufiger zu Wort kommen. Es gibt aber so viele, die nur blabla machen und sich als Super-Experten sehen. Ich kann etwas zum Fußball sagen. Das war mein Beruf. Und ich sage es direkt, rede nicht um den heißen Brei herum. Manche Experten hören sich an wie Politiker oder Philosophen, dabei geht es nur um Fußball.“

Tim Wiese ein Wrestler? Auf jeden Fall

Die Resonanz in der Sporthalle in München war riesig, die „Wiese, Wiese“ Sprechchöre verhalten auch nach dem Kampf nicht. Das Experiment WWE und Wiese hat funktioniert und sicherlich werden wir bald noch mehr von dem ehemaligen Torwart in Jeans und T-Shirt hören, der im Ringe die Gegner in die Seile treibt. Fotos: wikimedia/Marcus Sümnick & Matthias K. / www.snapfactory.de

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