Bernie Ecclestone verlässt die Formel 1
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Nach mehr als 40 Jahren verlässt Bernie Ecclestone die Formel 1. Er geht nicht freiwillig, sondern der langjährige Alleinherrscher der Formel wird vom neuen Besitzer der Formel 1, der Liberty Media, entmachtet. Liberty Media gab diese Entscheidung am Montag bekannt. Gleichzeitig verkündete der neue Besitzer der Formel 1, wer der neue mächtigste Mann der Rennserie wird: Chase Carey. Bernie Ecclestone sagt, dass er stolz auf das von ihm in mehr als 40 Jahren aufgebaute Geschäft und auf das Erreichte ist. In seiner offiziellen Mitteilung sagte Ecclestone, dass er erfreut ist, dass Liberty die Formel 1 übernommen hat. Liberty will in die Zukunft der Formel 1 investieren; Ecclestone erklärte, dass er überzeugt sei, dass Chase Carey seine Rolle zum Wohl des Sports ausführen wird. Ecclestone wurde Ehrenpräsidenten der Formel 1 ernannt.
Ecclestone kündigte Absetzung bereits bei „Auto, Motor und Sport“ an
Bereits seit Ende der 1970er Jahre hat Bernie Ecclestone die Formel 1 geprägt und zu einem Milliarden-Geschäft gemacht. Bei „Auto, Motor und Sport“ hatte Ecclestone bereits seine Absetzung bekanntgegeben. Er sagte, dass
- er abgesetzt wurde
- einfach weg ist
Die Absetzung wurde schon wenige Stunden später offiziell. Carey gab die Übernahme der Formel 1 bekannt und sagte, dass er die Leistung von Bernie Ecclestone anerkenne und Ecclestone für seine Führungskraft danke. Er betont, dass die Formel 1 unter Ecclestone zu dem geworden ist, was sie jetzt ist. Künftig soll Ecclestone seine hervorragenden Kontakte und sein Wissen weiterhin in die Formel 1 einbringen dürfen, ihm wurde nur die Macht genommen.
Nico Rosberg bezeichnet Rücktritt von Ecclestone als überfällig
Weltmeister Nico Rosberg trat vor einigen Wochen zurück, er bezeichnete den Abschied von Ecclestone als überfällig. Er spricht von einem Mega-Job, den Bernie Ecclestone gemacht hat, doch betont er, dass ein Wandel überfällig war. Der langjährige Mercedes-Fahrer der Formel 1 bezeichnet Chase Carey als das Beste und dass er diesen Sport wieder phantastisch machen wird. Der Rücktritt von Ecclestone wurde von britischen Medien bereits für diese Woche vorhergesagt. Ende der 1970er Jahre erwarb Ecclestone die TV- und Vermarktungsrechte der Formel 1 und legte damit den Grundstein für sein Imperium, das er im Laufe der Zeit zu einem Milliardengeschäft gemacht hat. Er bezeichnet sich selbst als eine Art Ehrenpräsident, der diesen Titel führt, ohne etwas über die Bedeutung zu wissen.
Wechsel erfolgt zwei Monate vor Auftakt der Saison
Die Absetzung von Bernie Ecclestone hatte sich schon vor längerer Zeit angekündigt und abgezeichnet. Die Ära Ecclestone war nicht ohne Skandale, doch trotzdem war ein Ende kaum vorstellbar. Am 26. März beginnt die Formel-1-Saison mit dem Rennen im australischen Melbourne – diesmal ohne Ecclestone. Schon vor Monaten beklagte Ecclestone, dass er beim Kauf von Anteilen durch den neuen Besitzer nicht gefragt wurde, nun hat er nichts mehr zu sagen. Er sagte, dass seine Tage im Büro nun etwas ruhiger werden und er noch immer viele Freunde in der Formel 1 hat. Einen Besuch beim Rennen könne er sich leisten, da er noch genug Geld habe. Die Aktionäre von Liberty Media stimmten in der letzten Woche dem Kauf der Mehrheitsanteile an der Formel 1 zu, der Weltverband FIA genehmigte die Übernahme. Das Geschäft kann nun nur noch durch die Wettbewerbshüter der EU gestoppt werden. Liberty Media soll
- für Mehrheit an Formel 1 einen Preis von 4,4 Milliarden Dollar zahlen, das entspricht 3,93 Milliarden Euro
- Schulden von 4,1 Milliarden Dollar übernehmen
- Anteil auf 35,3 Prozent erhöhen
- vollständiges Stimmrecht erhalten
Seit 2005 war das Finanzunternehmen CVC der Hauptgesellschafter, dort war Ecclestone als Geschäftsführer eingesetzt.
Ross Brawn als neuer Direktor
Noch ist kein konkretes Zukunftskonzept für die neuen Bosse in der Formel 1 bekannt, zumindest noch nicht in der Öffentlichkeit. Die personellen Weichen wurden bereits gestellt, die Schlüsselrollen werden von
- früherem Mercedes-Teamchef Ross Brawn
- Vertriebsexperten Sean Bratches
übernommen, wie Chase Carey als neuer Formel-1-Geschäftsführer am Montag bekanntgab. Der Direktorenposten für den Bereich Motorsport wurde erst neu geschaffen und wird von Ross Brawn bekleidet, während Bratches das Ressort für kommerzielle Belange übernehmen soll. Ross Brawn, der an allen sieben Weltmeistertiteln von Michael Schumacher beteiligt war, hatte seit dem Aus als Mercedes-Teamchef Ende 2013 keinen offiziellen Posten mehr, er war allerdings zuletzt Berater bei Liberty Media. Sean Bratches arbeitete 27 Jahre lang für den US-Sender ESPN in leitender Funktion für den Vertrieb, dort schied er 2015 aus. Brawn sagte, dass er und sein neues Team sowie die Promotoren die beste Gelegenheit haben, eine bessere Formel 1 zu machen.
Die Tätigkeit von Bernie Ecclestone
Einnahmen erzielte Ecclestone in erster Linie mit der Vermarktung, aber auch mit den Gebühren, die von den Rennstreckenbetreibern kassiert wurden. Ecclestone schenkte allerdings den sozialen Medien und dem Verkauf der TV-Rechte nur wenig Beachtung. Laut BBC soll Carey dieses Modell als dysfunktional bezeichnet haben, auch von einem anachronistischen Führungsstil Ecclestones ist die Rede. Gründe für die Absetzung Ecclestones können die alleinige Herrschaft und die alleinigen Entscheidungen von Ecclestone sein, andere hatten nur wenig Mitspracherecht.
Veränderungen in der Formel 1
Bernie Ecclestone ist nun abgesetzt, für die Formel 1 ist das mit Veränderungen verbunden. Neue Persönlichkeiten sitzen nun an der Spitze der Formel 1, Ross Brawn ist wieder zurück, er sprach in einem Interview über einen Kulturwandel in der Formel 1. Für die Formel 1 ist die Absetzung von Ecclestone eine Chance, wie Ross Brawn sagt. Er bezeichnet Ecclestone als einzigartig, doch sagt er, dass ein Wandel in der Formel 1 nützlich sein kann. Brawn arbeitete in der Formel 1 nicht nur für Mercedes, sondern auch für Benetton, Ferrari und Brawn GP. In der Formel 1 soll der Sport künftig im Mittelpunkt stehen, die Entscheidungen sollen alle tragen können. Der Sport soll mit den Entscheidungen unterhaltsamer und erfolgreicher werden – noch nie hat eine solche Kultur in der Formel 1 existiert. Nach Meinung des Briten Ross Brawn muss das DRS-System diskutiert werden, um das Überholen zu erleichtern, ebenso sind die aktuelle Motorenformel und die höheren Ausgaben der Teams Grund für Diskussionen. Gemäß Brawn kommt es auf eine bessere Show an, da die Schere zwischen den Großen und Kleinen gegenwärtig zu eklatant ist. Brawn kommt es auf großartige Hersteller und namhafte Marken an, zu denen Ferrari, Red Bull, Mercedes und McLaren gehören. Auch die restlichen Rennställe dürfen nicht aus den Augen verloren werden, da sie für den Erfolg der Formel 1 von Bedeutung sind.
Bernie Ecclestone nicht mehr in der Formel 1
Bernie Ecclestone hat in mehr als 40 Jahren viel für die Formel 1 geleistet, doch ist er für den neuen Besitzer der Rennserie, Liberty Media, einfach zu unbequem geworden. Demokratie war noch nie die Stärke von Bernie Ecclestone, er herrschte allein, das sind die Gründe für die Absetzung. Liberty Media will mit dem neuen Formel-1-Chef Chase Carey und mit Ross Brawn frischen Wind in die Formel 1 bringen. Foto:wikimedia/http://premier.gov.ru/Morio/The original uploader was Sports Fan at English Wikipedia