Der große Preis von Spanien
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Das verdient Respekt. Gerade erst hat Verstappen den Rennstall gewechselt und setzte sich am Freitag in ein völlig neues und unbekanntes Auto. Doch er schien keine Anlaufschwierigkeiten zu haben, konnte sich sofort an die Fersen seines Red Bull Teamkollegen Daniel Ricciardo heften. In Barcelona gab es nur Probleme mit den zu soften Reifen. Gemeinsam mit seinem Team entschied sich der junge Fahrer dann zu einem Wechsel. „Von da an habe ich nur noch meine Geschwindigkeit und meine Reifen verwaltet“, sagte Verstappen.
Der Aufstieg des Max Verstappen und der Anfang im Kartsport
Die Motorsportkarriere von Max Verstappen begann im Jahr 2005 zunächst mit dem Kartsport. Er konnte von 2006 bis 2008 dreimal die belgische Minimax-Rotax-Challenge für sich entscheiden. Im Jahr 2007 konnte er außerdem die niederländische Minimax-Rotax-Challenge gewinnen. 2008 und 2009 dann die nächsten Erfolge:
- Belgischer Kartmeister in der Kadetten-Klasse 2008
- Belgischer Kartmeister in der KF5-Wertung 2009
2010 schließlich setzte er seinen Sport auch international fort. Gleich zu Beginn gewann er
- WSK Euro Series
- WSK World Series
- Europäischer Bridgestone Cup
Beim CIK-SIA Weltcup erreichte er den zweiten, in der CIK-FIA Europameisterschaft den fünften Rang. Ein Jahr später konnte er die beiden WSK Titel sowie den Bridgestone Cup verteidigen. Bis zum Ende seiner Kartsportkarriere konnte er in allen Klassen viele Titel gewinnen und galt in der Szene als vielversprechendstes Talent.
In der Formel 3
Ende 2013 machte Verstappen seine ersten Berührungen mit dem Formelsport. Er begann mit der Formel 3 und erzielte gleich bei seinem Debüt die Tagesbestzeit. 2014 nahm er an der Florida Winter Series teil und konnte dreimal die Pole-Position erkämpfen, konnte zwei Rennen gewinnen und stand fünfmal auf dem Podest. Nach diesem Erfolg konnte er bei Van Amersfoort Racing seine erste europäische Formel 3 Meisterschaft fahren. Gleich am ersten Wochenende konnte er sich den zweiten Platz erfahren, bei seinem sechsten Rennen wurde er in Hockenheim erster. Wegen der guten Ergebnisse aus seiner ersten Saison wurde Red Bull auf ihn aufmerksam und nahm ihn in das Förderprogramm auf. Hiernach konnte er noch weitere Rennen gewinnen:
- Nürburgring
- Imola
- Hockenheim
Mit insgesamt zehn Siegen wurde er am Ende der Saison dritter in der Fahrerwertung. Im September 2014 erhielt Verstappen schließlich die Superlizenz, zuvor hatte er 400 Kilometer mit einem Toro Rosso STR7 auf dem Adria International Raceway zurückgelegt. Schließlich gab er im ersten freien Training beim Großen Preis von Japan mit 17 Jahren und drei Tagen sein Debüt in der Formel 1.
In der Formel 1
2015 bekam Verstappen bei der Scuderia Toro Rosso ein Formel 1 Cockpit und wurde damit der jüngste Formel 1 Fahrer der Geschichte und gleichzeitig zum ersten Formel 1 Fahrer unter 18 Jahren. Im ersten Rennen fiel er noch aus, doch bereits beim zweiten Rennen wurde er siebenter und fuhr damit in die Punkteränge. In Ungarn und in den USA wurde er hiernach Vierter. Seine erste Saison beendete er auf dem zwölften Rang. Bei der FIA-Gala am Ende des Jahres wurden ihm drei Auszeichnungen verliehen:
- Rookie des Jahres
- Persönlichkeit des Jahres
- Aktion des Jahres (für ein Überholmanöver beim Großen Preis von Belgien außen in der Blanchimont-Kurve)
Die Saison 2016 fuhr Verstappen nur die ersten vier Rennen für Toro Rosso. Nach dem vierten Rennen wurde er in das Red Bull Team aufgenommen und ersetzte den Russen Daniil Kwjat. Erstes Rennen – erster Sieg. Besser geht es kaum.
Die Ereignisse um Daniil Kwjat
Beim Großen Preis von Russland in diesem Jahr fuhr der noch für Red Bull startende Daniil Kwjat dem Konkurrenten Sebastian Vettel so dicht auf, dass dieser nach einem Aufprall in die Streckenbegrenzung ausschied. Daraufhin wurde der Russe teilweise sehr massiv kritisiert. Helmut Marko, Motorsportberater bei Red Bull, fand das Verhalten von Kwjat „inakzeptabel“. Auf der Stelle musste Kwjat das Cockpit mit Verstappen tauschen. Um ihn aus der Schusslinie zu nehmen und damit er ohne größeren Druck arbeiten könne, wie es hieß. Kwjat hat sich damit abgefunden und findet viel Positives bei seinem neuen, alten Team: „Es gibt neue Richtungen, an denen gearbeitet wird“, hat Kwjat feststellen müssen. „Alles ist gewachsen und auch das Auto ist viel detaillierter als zu meiner Zeit. Wir können sogar in Zukunft noch weiter expandieren, aber das muss Schritt für Schritt passieren. Man muss uns Zeit geben“, sagt der Russe, der nach wie vor große Stücke auf die Italiener hält: „Ich habe immer gesagt, dass Toro Rosso ein großartiges Potenzial hat. Sie haben viele großartige Ingenieure“, sagt er.
Auch privat gibt es für Verstappen nur Motorsport
Max Verstappen kennt von Klein an nichts Anderes als Motorsport. Sein Vater Jos Verstappen fuhr von 1994 bis 2003 in der Formel 1, seine Mutter Sophie Kumpen war im Kartsport aktiv. Sein Großonkel Paul Kumpen war belgischer Rallycross-Meister 1987 und dessen Sohn Anthony Kumpen ist ebenfalls Rennfahrer. Und natürlich ist seine Freundin ebenfalls diesem Sport wohlgesonnen. Mikaela Ahlin-Kottulinsky fährt im Audi-TT-Cup. Und wenn es zuhause vor die Spielekonsole geht, gibt es nichts Anderes als – Richtig, Motorsport: „Er zockte ständig das Formel-1-Spiel. So hatte ich da natürlich keine Chance gegen ihn. Als ich dann einmal ein Motorrad-Rennspiel einlegte, sah ich nicht so schlecht aus. Trotzdem war er immer vor mir. In der letzten Runde drückte ich ihn von der Strecke und gewann das Rennen. Da war er so sauer, dass es fast schon lustig war”, erzählt sein Vater. Foto: shutterstock/Bildnummer:255577372-Urheberrecht: Ivan Garcia