Wer erinnert sich noch gerne an die Europameisterschaften der Jahre 2000 und 2004? Nun wenn es um die Leistungen der deutschen Nationalmannschaft geht, sicherlich niemand. Denn in beiden Turnieren schied das Team bereits nach der Vorrunde aus. Diesmal sieht es vermeintlich besser aus für das DFB-Team: Nach zwei Spielen Platz 1 in der Gruppe C. Doch ist dieser Platz keinesfalls ungefährdet. Wenn es ganz blöd läuft, fliegt die deutsche Nationalmannschaft sogar noch raus aus dem Turnier.
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Vorrunden aus 2000 und 2004

Bei der EM 2000 in Belgien und den Niederlanden traf die deutsche Mannschaft unter Erich Ribbek auf Rumänien, England und Portugal. Das erste Spiel gegen Rumänien endete mit einem 1:1, da gab es noch Hoffnungen auf ein Weiterkommen. Doch nach dem 0:1 gegen England und dem 0:3 Desaster gegen Portugal war das Turnier für die Deutschen beendet. Auch bei der nächsten EM in Portugal ging es nicht gut aus. Inzwischen war es Rudi Völler, der die Mannschaft führte. In der Gruppe D hatte das Team allerdings kein Glück:

  • Deutschland – Niederlande 1:1
  • Lettland – Deutschland 0:0
  • Deutschland – Tschechien 1:2

Auch nach dieser WM war für den amtierenden Cheftrainer Schluss. Unter Joachim Löw gelangen dann endlich wieder Europameisterschaften, bei denen die deutsche Mannschaft wesentlich weiter als nur bis zur Vorrunde kam.

DFB

Durchwachsene Gruppenphase bisher für Deutschland

Der Auftakt gegen die Ukraine war ein Spiel, bei dem die Schwierigkeiten in der Defensive offensichtlich waren. Die Viererabwehrkette funktionierte ohne Mats Hummels nicht halb so gut wie sie sollte und zeigte sich sehr anfällig. Dass Deutschland am Ende doch noch mit 2:0 gewinnen konnte, lag an der sehr gut funktionierenden Offensive. Beim zweiten Spiel gegen Polen hätte der Eindruck entstehen können, beide Mannschaft seien mit einem torlosen Remis von Beginn an zufrieden.

Sicherlich wird nach der Vorrunde auch Kritik an dem neuen Modus der UEFA laut werden. Denn dadurch, dass sich auch die besten Drittplatzierten der Gruppen für das Achtelfinale qualifizieren können, agieren die meisten Mannschaften sehr viel vorsichtiger und taktischer. Das ist sehr schlecht für den Spielfluss und nimmt den Spielen die Spannung. Zwischen Deutschland und Polen kam es kaum zu sehenswerten Szenen, beide Teams waren darauf bedacht, möglichst keine Gegentreffer zu erzielen. Die DFB-Elf fühlt sich angesichts des letzten Gruppengegner allerdings sehr sicher. Zu sicher vielleicht?

Mesut Özil

So könnte es noch das Aus geben Es gibt ein bestimmtes Szenario, bei dem die deutsche Mannschaft nach der Vorrunde die Rückreise antreten darf:

  • Polen gewinnt gegen die Ukraine
  • Nordirland gewinnt gegen Deutschland

Wenn die deutsche Auswahl dann mit den vier bisher erreichten Punkten und den zwei erzielen Toren im Vergleich mit den anderen Drittplatzierten der infrage kommenden Gruppen schlechter abschneidet, dann war es das. Allerdings mutet dieses Szenario sehr unwahrscheinlich an. Joachim Löw hat schon vor dem Beginn der EM immer wieder darauf hingewiesen, dass die Gegner in der Gruppe C als sehr unbequem empfunden werden.

Die Offensive hatte gegen Polen Probleme

Gegen Polen war vor allen die Offensive das Problem der deutschen Mannschaft. Das machte auch Jerome Boateng direkt nach dem Abpfiff deutlich:

„Wir haben kein Eins-gegen-Eins-Duell vorne gewonnen. Da war keine Bewegung vorne. Wir können froh sein, dass wir 0:0 gespielt haben.“

Und auch an der Trefferquote der Offensivspieler ist dies erkennbar:

  • Özil
  • Götze
  • Draxler
  • Schürrle
  • Müller

Sie alle sind bei diesem Turnier noch ohne einen Treffer, ja noch nicht mal eine echte Chance konnte sich für diese Spieler auftun. Und die einzigen beiden, die bisher getroffen haben, Shkodran Mustafi und Bastian Schweinsteiger, saßen gegen Polen volle 90 Minuten auf der Bank und haben zugeschaut. Joachim Löw meinte nach dem Spiel nur:

„Es war ein intensives und ein kampfbetontes Spiel. Beide Mannschaften haben in der Defensive sehr gute Arbeit geleistet und sehr wenige Chancen zugelassen. Wenn man realistisch ist, muss man mit diesem Punkt jetzt einfach mal leben.“

Alternativen für den Sturm

Es wird für Deutschland allerdings nicht reichen, gegen Nordirland gut zu verteidigen. Es müssen Lösungen in der Offensive her. Löw hat noch einige Optionen, die gegen Nordirland eventuell helfen könnten:

  • Leroy Sané
  • Lukas Podolski

Gerade der junge Schalker ist bekannt eben jene Ein-zu-Eins Duelle zu gewinnen, über die sich Boateng nach der Partie gegen Polen so geärgert hat. Der Optimismus ist Jogi Löw dennoch nicht abhandengekommen:

„Wir sind und sicher, dass wir gewinnen und den Gruppensieg schaffen werden.“

Die Bilanz gegen Nordirland

Die Nordiren und die DFB-Auswahl haben sich bereits des Öfteren messen können. Insgesamt sind 14 Spiele registriert, davon fünf Freundschaftsspiele. Dabei kam es natürlich auch schon zu der einen oder anderen Überraschung. Bei der EM-Qualifikation für das Turnier 1984 in Frankreich konnte sich Nordirland in beiden Spielen mit 1:0 durchsetzen – Deutschland konnte trotzdem an der EM teilnehmen. Bei der Weltmeisterschaft 1958 trennten sich die beiden Mannschaften mit 2:2. Doch grundsätzlich ist die Bilanz für Deutschland gegen Nordirland positiv:

    • 8 Spiele konnten von Deutschland gewonnen werden
    • 2 Spiele konnten von Nordirland gewonnen werden
    • 4 Spiele endeten mit einem Remis

Die Wettanbieter zweifeln nicht am Weltmeister

Für die Sportwetten Anbieter indes ist klar: Der Favorit auf den Sieg im Spiel Nordirland gegen Deutschland ist der amtierende Weltmeister. Für einen Sieg der DFB-Auswahl gibt es bei Betvictor derzeit eine Quote von 1,30, für einen Sieg der Nordiren stehen die Quoten dagegen bei 11,00 und für ein Unentschieden gibt es ein 5,25. Auch was die Quoten auf den Turniersieg angeht, hat sich noch nicht viel getan. Nach wie vor ist Deutschland gemeinsam mit Frankreich Top-Favorit auf den Titel, nur auf den Rängen dahinter ist Bewegung zu erkennen. Italien hat nach den beiden Gruppensiegen einen gewaltigen Satz nach vorne gemacht.

Foto: (c) Wettbuero.de

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