Das Land Bremen konnte vor Gericht einen Teilerfolg erzielen: Nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts muss sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) an den Kosten für Polizeieinsätze bei Risikospielen beteiligen. Damit hat das Gericht den Forderungen des Landes stattgegeben. Allerdings wird das noch nicht das letzte Kapitel in diesem Streit gewesen sein, denn die DFL hat bereits angekündigt, gegen diese Entscheidung in Revision zu gehen.
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Zum Beispiel Bremen gegen Hamburg

Risikospiele gibt es in der Bundesliga jede Menge: HSV gegen Werder Bremen oder Borussia Dortmund gegen den FC Schalke 04. Ganz bestimmte Partien sind es, die entweder vom DFB oder aber vom Heimverein als solche eingestuft werden. Die Folge: Es müssen mehr Ordner und mehr Polizeikräfte vor Ort sein, um für die notwendige Sicherheit zu sorgen. Seit Jahren tobt deswegen der Streit, wer die Zeche am Ende des Tages bezahlen muss. Die Stadt Bremen will die DFL per Gesetz dazu verpflichten, sich an den Mehrkosten zu beteiligen.

Wirtschaftlicher Erfolg der Spiele auch dank der Polizeieinsätze

Der Streit landete letztendlich vor Gericht, die Hansestadt konnte zumindest einen Teilerfolg erzielen, denn das Oberverwaltungsgericht ist der Meinung, dass die Gebührenforderungen des Landes an die DFL grundsätzlich rechtens seien. Somit darf die Hansestadt an den Mehrkosten der Rot- oder Hochrisikospielen der Bundesliga beteiligen. Noch im Mai 2017 war es der DFL gelungen, vor dem Verwaltungsgericht in Bremen eine Klage gegen den besagten Gebührenbescheid durchzusetzen. Allerdings wurde dieses Urteil nun einkassiert. Das Gericht begründete die Entscheidung unter anderem damit, dass die Fußballspiele nicht zuletzt wegen des Polizeieinsatzes und der dadurch gewährleisteten Sicherheit ein kommerzieller Erfolg für die DFL seien. Nur, weil die Sicherheit zu den Kernaufgaben des Staates gehört, könne eine Kostenbeteiligung nicht kategorisch ausgeschlossen werden. Die Gebührenbescheide werden von der Bremer Polizei bereits seit 2015 an die DFL verschickt, die aufgelaufenen Kosten für mehrere Spiele belaufen sich inzwischen auf rund zwei Millionen Euro. vorschau

DFL und DFB reagieren mit Unverständnis und DFL geht in Revision

Als Beispiel diente vor Gericht die Partie zwischen dem SV Werder Bremen und dem Hamburger SV vom 19. April 2015. Nach diesem Spiel bekam die DFL aus Bremen eine Gebührenrechnung von über 425.000 Euro für die polizeilichen Mehrkosten. Die Liga wehrte sich und bekam im Mai des vergangenen Jahres vom Verwaltungsgericht Recht. Jetzt geht es also in die nächste Instanz: Der Streit wird vor dem Bundesverwaltungsgericht landen – Die DFL hat einen Einspruch gegen das Urteil erwirkt. Der DFB stellt sich auf die Seite der DFL und reagierte mit Unverständnis auf das Urteil des Oberverwaltungsgerichtes in Bremen: „Es bleibt Aufgabe des Staates, die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten. Der Fußball ist nicht Störer. Störer sind Gewalttäter, die die Plattform des Fußballs ausnutzen. Der Kampf gegen Gewalt darf nicht privatisiert und kommerzialisiert werden, sondern ist Aufgabe der Polizei“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel. Der Präsident ist auch nicht dafür zu gewinnen, einen kommerziellen Erfolg aus dem Polizeieinsatz zu sehen: „Die Spiele in Bremen mit Kostenerstattungsanspruch der Stadt waren alle im Vorfeld ausverkauft. Das Argument des Oberverwaltungsgerichts, die Polizei trage zum wirtschaftlichen Erfolg bei, ist deshalb abwegig.“ Auch Ligapräsident Reinhard Rauball reagierte verstört: „„Die rechtliche Wertung des Oberverwaltungsgerichts ist aus Sicht der DFL bei allem Respekt unzutreffend. Die DFL wird daher Revision gegen das Urteil einlegen“, erklärte DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball: „Der Fußball ist nicht Verursacher von Gewalt, und eine bloße Umverteilung von Kosten führt nicht zur notwendigen Reduzierung der Polizeieinsätze. Es ist für uns weiterhin nicht nachvollziehbar, dass der Fußball für die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit, die eine Kernaufgabe des Staates ist und der Allgemeinheit zugutekommt, verantwortlich sein soll.“

So wird es in England gehandhabt

In England wird es mit einem anderen Weg versucht, Risikospiele weitestgehend zu vermeiden. Hier sind es vor allem die rigorosen Regeln und Strafen, welche die Fans von Gewalttaten abhalten sollen. Der ehamalige Sicherheitschef des DFB, Helmut Spahn, beschreibt die Situation im Mutterland des Fußballs so: „Dort gibt es rigorose Regeln. Englische Stadien haben nur noch Sitzplätze, der Alkoholverzehr ist generell verboten und andere Getränke dürfen ebenfalls nicht mit zum Sitzplatz genommen werden. Bei Verstößen gibt es sofort Stadionverbot. Zudem sind kaum Fahnen oder Banner zu sehen. Wenn dort ein Fan das Spielfeld betritt, muss er mit strafrechtlichen Folgen rechnen. Wir müssen uns in Deutschland fragen, ob wir das auch so extrem haben wollen.“ Spahn habe die Antwort für sich bereits gefunden: „Eine solche Entwicklung fände ich besonders für die Fans schade, die sich anständig verhalten und für eine positive Atmosphäre sorgen. Daher halte ich die Stimmung in Deutschland, wenn alles friedlich bleibt, sogar für besser als in England.“ Der Staat ist in Großbritannien für die Polizeieinsätze verantwortlich, das gilt auch für die Spiele der Premier League. „Fußballfans und Fußballclubs zahlen Steuern und erwarten dafür auch eine Leistung“, sagt ein Premier-League-Sprecher. Geht es hingegen um die Sicherheit im Stadion, müssen die Klubs alles selbst zahlen: Vom privaten Sicherheitsdienst bis hin zu einem polizeilichen Mehraufwand.

So funktioniert es in Frankreich

In Frankreich ist es bereits seit vielen Jahren so, wie Bremen es gerne hätte: Die Vereine müssen sich an den Kosten für Polizei-Einsätze in und an den Stadien beteiligen. Allerdings wird bei kleinen Klubs nur ein Bruchteil der Summe tatsächlich verlangt, um die Existenz der kleinen Vereine nicht zu gefährden.

Und so in Spanien

Auch in Spanien werden die Polizeieinsätze vom Staat bezahlt, innerhalb der Stadien sind private Sicherheitsleute für die Ordnung zuständig. Die Fans in Spanien reisen darüber hinaus weitaus seltener ihren Mannschaften zu Auswärtsspielen hinterher, wie es in Deutschland der Fall ist – somit kommt es hier nur sehr selten zu Konfrontationen zwischen Heim- und Gästefans.

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