Der schwedische Nationalspieler und Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic gilt von jeher als schillernde Figur im internationalen Fußballgeschäft. Das machte er jetzt wieder deutlich: Im Rahmen einer Klage reagiert er auf die Verleumdungen eines schwedischen Leichtathletiktrainers, Ibrahimovic habe sich während seiner Zeit bei Juventus Turin gedopt.
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Präparate zum Muskelaufbau sollen im Spiel gewesen sein

IbrahimovicDie Karriere des Ibrahimovic war bisher zumindest auf nationaler Ebene sehr erfolgreich und begann in seiner schwedischen Heimat bei Malmö FF. Doch schnell wurde bei europäischen Spitzenklubs sein großes Talent erkannt und er spielte im Laufe der Zeit für einige der größten im Geschäft:

  • Ajax Amsterdam (2001 – 2004)
  • Juventus Turin (2004 – 2006)
  • Inter Mailand (2006 – 2009)
  • FC Barcelona (2009 – 2010)
  • AC Mailand (2010 – 2012)
  • FC Paris Saint-Germain (2012 – jetzt)

Durch die Aussagen von Ulf Karlsson, ehemaliger schwedischer Leichtathletiktrainer, fühlt sich Zlatan nun in seiner Eher verletzt. Denn Karlsson stellte in einem Interview mit einer schwedischen Lokalzeitung folgende Behauptung auf: „Zlatan hat zehn Kilo in sechs Monaten zugenommen während seiner Zeit bei Juventus. Ich denke, dass es Doping war – so scheint es mir. Ich bin davon überzeugt.“ Allerdings sind die Anwälte von Ibrahimovic der Auffassung, dass Karlsson für seine Behauptungen keinerlei Beweise hatte. „Ibra“ ist seit dem Beginn seiner Karriere nicht einmal positiv auf Doping getestet worden.

Ibrahimovic klagt „aus Prinzip“

Der schwedische Fußballprofi will Karlsson für seine Aussagen nun vor den Kadi zerren. Doch nicht etwa, um von dem Trainer Schadensersatz zu verlangen. Sondern schlicht aus Prinzip. Typisch Zlatan Ibrahimovic, dem nichts wichtiger zu sein scheint als sein persönlicher Ruf. „Dieser Mann hat einen schweren Fehler gemacht. Er hatte ein Leben, bevor er diese Aussage gemacht hat, und er wird ein anderes Leben danach haben“, so Ibrahimovics Agent Mino Raiola. Dabei wäre wohl genug Schaden entstanden, um aus dem Trainer auch ein wenig Geld herauszuholen. Denn in der 72-Seiten starken Anklageschrift haben die Anwälte alles Mögliche gesammelt, um den entstandenen Schaden nachzuweisen. Kopien von Artikeln aus dem In- und Ausland sowie Verweise auf die Klickzahlen im Internet. So könnte Ibrahimovic durch die Aussagen „erheblichen wirtschaftlichen Schaden“ erleiden, indem er zum Beispiel Sponsorengelder verliere, so die Anwälte.

Zlatan, der Eigenwillige

Z. IbrahimovicIbrahimovic hat eine ganz besondere Art inne, die nicht jedem gefällt. Jedoch lässt er sich von niemandem etwas sagen, was ihn auf seine Art sehr sympathisch macht. Während seiner langen Karriere hat er immer wieder mit Aussagen für Furore gesorgt, die aneckten:

  • „Ich scheiß’ drauf, was die über mich schreiben. Ich habe ein Niveau erreicht, wo ich die Medien nicht brauche. Sie brauchen mich.“
  • „Wir suchen gerade nach einem Haus. Aber wenn wir nichts finden, mein Gott, dann kaufe ich halt einfach das Hotel.“
  • „Manchmal wünschte ich, Boxen wäre Teil des Fußballs. So aber muss ich mich zusammenreißen.“
  • „Für José Mourinho wäre ich gestorben. Er ist herausragend. Sehr intelligent, ein unglaublicher Motivator. Guardiolas philosophische Ansprachen in der Kabine aber – das ist Scheiße für Fortgeschrittene.“
  • „Bei Ajax lief auch noch Louis van Gaal rum. Der war Technischer Direktor und erklärte mir mit dem Bleistift, wann ich wohin laufen sollte. Ich habe ihm gesagt: Hör mal, Meister, du hast mir gar nichts zu sagen – geh’ in dein Büro und schreib’ Briefe!“
  • „Qualität hat nun mal ihren Preis. Ich verstehe die Kritik nicht. Je mehr Geld ich verdiene, desto mehr Steuern bekommt Frankreich.“
  • „Eines ist sicher: Eine Weltmeisterschaft ohne mich ist nicht sehenswert. Es lohnt sich also nicht, auf die WM zu warten.“
  • „Ich bin der Größte – wie Ali. Geht das überhaupt, zwei Größte? Na gut: Ich bin der Größte – hinter Ali.“
  • „Wer mich stoppen will, muss mich umbringen.“
  • „Ich habe in der Serie A alles gewonnen. Soll ich mir als Hobby italienische Meisterpokale aufstellen?“

Natürlich spielt bei seinem Gehabe, seinem Verhalten, seiner Überheblichkeit und seinen teilweise beleidigenden Aussagen immer eine gewisse Portion Marketing mit. Eines aber ist sicherlich unbestritten: Zlatan Ibrahimvic gehört in einem Atemzug mit Lionel Messi, Cristiano Ronaldo und Luis Suárez genannt.

Zlatan, der erfolgreiche Sportler

Zlatan Ibrahimovic hat eigentlich bei jedem Verein, bei dem er gespielt hat, etwas gewonnen. Er wurde

  • 2-mal niederländischer Meister
  • 1-mal niederländischer Pokalsieger
  • 4-mal italienischer Meiste r
  • 1-mal spanischer Meister
  • 4-mal französischer Meister
  • 1-mal französischer Pokalsieger

Zlatan, der gesellschaftlich Prägende

Es gibt einige Kuriositäten aus dem Leben des Ibrahimovic, die sicherlich eine Erwähnung wert sind:

  • Das Ende 2012 in die schwedische Sprache eingeführte Wort Zlatanera (zu Deutsch: zlatanieren), das so viel wie stark dominieren bedeutet, basiert auf seinem Vornamen
  • Ihm zu Ehren gibt es in einem Pariser Restaurant den „Zlatan Burger“
  • Im April 2015 wurde die neue Internet-Suchmaschine „Zlatan Search“ ins Leben gerufen, in der alle Suchanfragen „zlatanisiert“, also in einen Zusammenhang mit Ibrahimović gebracht werden

Zlatan und der fehlende internationale Titel

Eines hat der schwedische Superstar bisher in seiner langen Karriere nicht hinbekommen: Einen internationalen Titel zu gewinnen. Er scheiterte bisher mit jeder Mannschaft, in der er kickte. Auch in der laufenden Saison wird es nichts mehr mit der Champions League. Mit Paris Saint-Germain schied er gegen Manchester City nach einem 0:1 aus dem Wettbewerb aus. Und auch diesmal nahm Ibrahimovic kein Blatt vor dem Mund und kritisierte Trainer Laurent Blanc nach dem Spiel mit sehr deutlichen Worten: Blanc habe „alles falsch gemacht“, so Ibra gegenüber der französischen Zeitung L’Equipe. „In der ersten Halbzeit haben wir in einem System gespielt, das wir noch nie ausprobiert hatten“, so „Ibra“ im Interview mit dem Fernsehsender „Canal+“. „Es lief so, wie es lief“, gab der Schwede sichtlich genervt zu Protokoll: „Wir sind eigentlich eine bessere Mannschaft, aber wir haben heute Abend verloren und wir hatten zu Hause 2:2 gespielt, daher alles Gute an Manchester City.“

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