Formel 1: Die Weltmeisterfrage muss vertagt werden

Hamilton ohne Mühe zum Sieg

Somit ist der Vorsprung von Rosberg in der Fahrerwertung der Formel 1 auf seinen Teamkollegen Hamilton auf nur noch elf Punkte zusammengeschmolzen. Dennoch reicht ihm beim nächsten Rennen in Abu Dhabi in zwei Wochen der dritte Platz, um seinen Traum vom ersten WM-Titel wahr werden zu lassen. Hamilton gefiel sich in der Rolle als Verfolger und meinte nach dem Rennen:

„Es war ein sehr einfaches Rennen. Ich habe an der Spitze eigentlich ein bisschen rumgechillt. Ich bin auf der Jagd, ich werde in Abu Dhabi noch einmal alles versuchen.“

Rosberg war hingegen froh, schadlos das Rennen hinter sich gebracht zu haben. „Ich hätte lieber gewonnen, aber Lewis hat einen Superjob gemacht, deshalb kann ich mit dem zweiten Platz leben.“ Das Rennen wurde geprägt durch

• vom Safety Car
• und einer umstrittenen Rennunterbrechung

Unterbrechungen sorgen für gemischte Reaktionen

Zweimal wurde die rote Flagge geschenkt. Über die erste Unterbrechung nach einem Unfall von Kimi Raikkönen im Ferrari, wurde nicht diskutiert, die zweite allerdings, die wegen des immer stärker werdenden Regens angesetzt wurde, sorgte für Unmut auf den Tribünen und führte zu kontroversen Ansichten im Fahrerlager. „Die Formel 1 ist überreglementiert“, so Niki Lauda, Mercedes-Teamchef Toto Wolff hingegen war einverstanden mit der Entscheidung, denn die Sicherheit der Fahrer gehe eben vor. Sebastian Vettel gingen die Unterbrechungen hingegen nicht weit genug:

„Wie viele Crashs wollen wir noch sehen? Wir brauchen die rote Flagge. Ich wäre fast in Kimi gefahren. Mitten auf der Geraden! Ich konnte nichts sehen!“

ließ er über Funk vermelden, als die Rennleitung zu spät auf den Unfall von Raikkönen reagierte.

Verstappen und das Reifenproblem

Die neutralisierte Rennphase dauerte sieben Runden und Hamilton konnte seinen Vorteil an der Spitze ausnutzen, als das Safety Car schließlich die Strecke verließ und sich von Rosberg absetzen. Max Verstappen sorgte anschließend als Dritter noch für zusätzlichen Druck, doch am Ende des Rennens verzockte er sich bei der Frage nach der richtigen Bereifung und beende schließlich das Rennen als Dritter – nach seinem zweiten Reifenwechsel kämpfte er sich von Rang 13 doch noch aufs Podium. Zwischendurch gab es immer wieder Unfälle und Fahrerausfälle, das Safety Car wurde so zum ständigen Begleiter und ließ die Abstände zwischen den Fahrern immer wieder zusammenschmelzen. Die derzeitige Fahrerwertung nach dem Großen Preis von Brasilien sieht folgendermaßen aus:

• 1. Nico Rosberg (367 Punkte)
• 2. Lewis Hamilton (355 Punkte)
• 3. Daniel Ricciardo (246 Punkte)
• 4. Sebastian Vettel (197 Punkte)
• 5. Max Verstappen (192 Punkte)
• 6. Kimi Räikönen (178 Punkte)
• 7. Sergio Pérez (97 Punkte)
• 8. Valtteri Bottas (85 Punkte)
• 9. Nico Hülkenberg (66 Punkte)
• 10. Fernando Alonso (53 Punkte)

Es ist also keine Frage, dass die Weltmeisterschaft in der Formel 1 durch Hamilton und Rosberg entschieden wird, wobei die Chancen auf einen Erfolg des Deutschen schon sehr groß, denn es reicht der dritte Platz im nächsten Rennen aus, egal wie es bei den anderen Fahrern läuft. Auch die Sportwetten Anbieter sehen die Sache ähnlich. Wir haben uns mal ein wenig mit den Quoten beschäftigt.

Die Wettquoten – eindeutiges Ergebnis

Bei allen Buchmachern, die Wetten auf die Formel 1 anbieten, haben wir dasselbe Bild: Nico Rosberg scheint die WM bereits gewonnen zu haben, eine Wette auf den Deutschen lohnt sich kaum. Wer auf die Überraschung setzt kann sich hingegen auf einen satten Gewinn gefasst machen, sollte es Hamilton am Ende doch noch schaffen, Rosberg einzuholen. Das Rennen in Abu Dhabi ist somit das entscheidende – eine vorzeitige Entscheidung ist nun nicht mehr möglich. Die beiden Fahrer gaben nach dem Rennen an, nicht alles aus ihren Motoren herausgeholt zu haben – um eine Entscheidung durch einen technischen Defekt möglichst zu vermeiden. Wir haben in zwei Wochen also ein sehr spannendes Rennen in der Formel 1 zu beobachten. Hier die Wettquoten ausgewählter Anbieter:

• Bet365: Nico Rosberg 1,20; Lewis Hamilton 4,33
• Betvictor: 1,167; Lewis Hamilton 4,50
• bet-at-home: Nico Rosberg 1,20; Lewis Hamilton 4,20
• Tipico: Nico Rosberg 1,20; Lewis Hamilton 4,50
• mybet: Nico Rosberg 1,20; Lewis Hamilton 4,30
• betway: Nico Rosberg 1,20; Lewis Hamilton 4,33

Auf der Strecke Yas-Marina-Circuit kam es bereits im vergangenen Jahr zu einem Duell der beiden Silberpfeile. Damals konnte Nico Rosberg das Rennen aber vor Lewis Hamilton für sich entscheiden, er startete aus der Pole heraus. Hamilton fuhr allerdings die schnellste Runde. Rekordsieger auf dieser Strecke ist im Übrigen der frühere Weltmeister Sebastian Vettel, der bereits dreimal dieses Rennen gewinnen konnte (2009, 2010, 2013). In diesem Jahr werden dem Deutschen allerdings kaum Chancen eingeräumt, in den letzten beiden Jahren schaffte es nicht auf das Podium.

Die Strecke in Abu Dhabi

Entworfen wurde die Strecke von dem Aachener Architekten Hermann Tilke. Es handelt sich um einen sehr spektakulären Kurs. Er führt die Fahrer sehr dicht um ein künstliches Hafenbecken und mit den darin liegenden Yachten erinnert er ein wenig an die Hafenpassagen des Stadtkurses von Monaco. Ein Novum ist die Boxenausfahrt, die durch einen Tunnel unter der Auslaufzone der ersten Kurve verläuft. Sie mündet in den Anfang der darauffolgenden Passage, welche den Kurvenradien der Eau Rouge des Kurses von Spa-Francorchamps entspricht, ohne allerdings vergleichbare Höhenunterschiede aufzuweisen. Die meisten Überholmanöver finden am Ende der langen Gerade zwischen North und South Grandstand statt.

Buntes Rahmenprogramm für zahlungskräftige Fans

Beim Formel-1-Wochenende lassen es die Veranstalter auch außerhalb des Rennzirkus ordentlich krachen, denn wie immer gibt es ein fantastisches Rahmenprogramm für die Fans des Motorsports. Am Donnerstag hat Grammy-Gewinner Pitbull einen Auftritt, am Freitag dürfen die Elektor-Pop Legenden Chemical Brothers das Publikum begeistern. Mit Lionel Richie (Samstag) und Rihanna (Sonntag) runden zwei weitere Weltstars das bunte Rahmenprogramm ab. Das hat natürlich auch alles seinen Preis: Für die Luxusvariante des 3-Tages-Tickets bezahlen Fans eine Summe von über 5000 Euro, die günstigste Variante liegt bei 2500 Euro.

Fotos: morio/wikimedia