IOC zu locker mit seiner Entscheidung
Artikelinhalt
IOC-Präsident Thomas Bach zeigte sich einfach zu neutral gegenüber den Dopingvorwürfen gegen die russischen Sportler. Bereits bei den Olympischen Winterspielen vor zwei Jahren in Sotschi wurde gedopt, die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hat Proben untersucht, die von 15 russischen Medaillengewinnern verfälscht wurden. Die Rede ist davon, dass der russische Geheimdienst FBS seine Hand im Spiel hatte. Bezüglich der Doping-Vorwürfe sprach IOC-Präsident Bach davon, dass es nicht darum ginge, politische Entscheidungen zu treffen und Anschuldigungen einfach hinzunehmen, sondern dann, wenn sich ein Verdacht erhärtet, die erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Bach sprach zwar davon, dass es möglich wäre, den gesamten russischen Verband von den Olympischen Spielen auszuschließen, wenn Beweise vorliegen, doch jetzt, trotzdem die Beweise nun erbracht wurden, hat er keine Sperre gegen Russland verhängt. Thomas Bach und seine Mitarbeiter stehen den Anschuldigungen angesichts eines so wichtigen Ereignisses wie den Olympischen Sommerspielen und der erbrachten Doping-Beweise einfach zu neutral gegenüber. Der Verdacht kommt auf, dass das IOC die russische Regierung und das Doping sogar noch unterstützt. Die russische Regierung hat das Doping geschützt und gefördert. Ist Thomas Bach vielleicht befangen, da er einen guten Draht zu Russlands Präsident Putin hat?
Wo bleibt da der saubere Sport?
- IAAF
- Nationaler Anti-Doping-Agentur (NADA)
- verschiedenen Sportlern
verurteilt. Die russischen Leichtathleten, die von den Olympischen Sommerspielen ausgeschlossen wurden, klagten vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) gegen die Entscheidung des IAAF, doch wurde die Klage abgewiesen. IOC-Präsident Thomas Bach hielt sich ziemlich bedeckt, er war nur der Meinung, dass die russischen Sportler bei internationalen Verbänden den Nachweis führen zu müssen, sauber zu sein. Die Entscheidung, ob die russischen Sportler an den Olympischen Spielen teilnehmen dürfen, liegt laut Bach an den Sommersportverbänden in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Sportgerichtshof. Statt eine Entscheidung zu treffen, hielt sich das IOC aus allem heraus, trotzdem die Doping-Fälle bekannt waren. Die Entscheidung des IOC, die Teilnahme Russlands an den Olympischen Spielen zu gestatten, wurde besonders scharf von der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) verurteilt. Die NADA wünschte sich ein klares Signal für sauberen Sport, doch sind nun viele Fragen offen. Gemäß Aussage der NADA wurde das Anti-Doping-System mit der Entscheidung des IOC geschwächt. Die NADA kritisiert, dass es keine einheitlichen Regeln für ein fachmännisches Vorgehen der internationalen Verbände gibt.
Sportler verurteilen Vorgehensweise von IOC
Von Sportlern, die Wert auf sauberen Sport legen, wird die Entscheidung des IOC scharf kritisiert, vor allem
- Diskus-Werfer Robert Harting
- frühere Schwimmerin Britta Steffen
äußerten sich dazu. Robert Harting schämt sich für Thomas Bach und sagt, dass diese Entscheidung einen Weltuntergang für ihn bedeute. Thomas Bach ist für ihn kein Teil des Anti-Doping-Systems, sondern des Doping-Systems. Unweigerlich drängt sich der Verdacht auf, dass Bach das Doping sogar noch unterstützt. Auch Britta Steffen kritisiert die Entscheidung, sie spricht sich für eine lebenslange Sperre für Gedopte aus. Sie steht der Entscheidung des IOC differenziert gegenüber und meint, dass es ein sehr komplexes Thema sei. Ganz klar spricht sie sich für sauberen Sport und gegen das Doping aus.
Kann sich das IOC alles erlauben?
IOC-Präsident Thomas Bach äußerte sich gegenüber der Teilnahme Russlands an den Olympischen Spielen ziemlich oberflächlich, er zeigte sich auch nicht kritisch gegenüber den russischen Leichtathleten. Während die Weltorganisation IAAF für die russische 800-Meter-Läuferin Julia Stepanowa, eine Kronzeugin, eine Ausnahmegenehmigung für die Teilnahme erteilte, wurde die Athletin vom IOC ausgeschlossen. Julia Stepanowa ist eine Whistleblowerin, sie hat einen entscheidenden Hinweis zum systematischen Doping in der russischen Leichtathletik gegeben. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Vitali legte sie ein gigantisches Doping- und Betrugssystem in Russland offen. Das Paar ist nun mit seinem Kind auf der Flucht. Das IOC begründet den Ausschluss von Julia Stepanowa damit, dass sie die ethischen Anforderungen an einen olympischen Athleten nicht erfülle. Hier kommt der Eindruck auf, dass das IOC gegen die IAAF arbeitet und gerade diejenigen, die sich für sauberen Sport einsetzen, bestraft. Schließlich hat das IOC von den Machenschaften der russischen Regierung gewusst, denn zahlreiche internationale Wettbewerbe wurden in Russland ausgetragen:
- verschiedene Weltmeisterschaften
- Olympische Winterspiele
- Paralympics
Dem IOC geht es lediglich um viel Geld, denn die Olympischen Sommerspiele sind eine beachtliche Einnahmequelle. Nachdem Vier-Jahres-Zyklus nach kann das IOC bis zu den Olympischen Sommerspielen mit einem kolportierten Gewinn von 3,6 Milliarden Euro rechnen. Schon mit dem Verkauf der weltweiten Übertragungsrechte in Fernsehen und Internet hat das IOC 3,35 Milliarden Euro verdient. Das IOC hat die Attraktivität des olympischen Sports längst erkannt, auch Russlands Präsident Wladimir Putin nutzt das aus. Er forcierte über viele Jahre den Einfluss Russlands auf den internationalen Sport. Es liegt auf der Hand, dass Thomas Bach sich für die Teilnahme Russlands an den Olympischen Spielen entscheidet, denn ohne Putins Unterstützung wäre er nicht Präsident des IOC geworden. Er steht also bei Putin in der Schuld. Mit der Entscheidung für die Teilnahme Russlands hat das IOC versagt, es drängt sich die Frage auf, wo die sportliche Fairness bleibt. Geld scheint dem IOC wichtiger als Sport zu sein.
Foto: shutterstock/Bildnummer:343596467-Urheberrecht: Denis Kuvaev