Jubiläum: Sonderausgabe zum 100-jährigen Bestehens des CONMEBOL
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Normalerweise finden die Südamerikameisterschaften nicht jedes Jahr statt, doch diesmal ist es etwas Anderes. Denn der Verband CONMEBOL wird 100 Jahre alt und zu diesem Anlass findet das Turnier, nach 2015, auch in diesem Jahr noch einmal statt. Alles ist anders, auch der Name: Copa América Centanario heißt die Veranstaltung diesmal und es hat einige Änderungen gegeben. Normalerweise starten die zehn Mitgliedsländer mit ihren Nationalteams alleine das Turnier, manchmal werden noch Länder aus anderen Verbänden eingeladen, zum Beispiel die beiden Finalisten des Gold Cups, der nord- und mittelamerikanischen Kontinentalmeisterschaft. Doch in diesem Jahr nehmen neben den zehn Mannschaften aus dem CONMEBOL auf sechs Mannschaften aus der CONCACAF teil. Insgesamt also 16 Mannschaften – so groß war die Copa bisher noch nie. Als Gastgeberland wurden die USA ausgewählt – auch das eine Abkehr der sonst üblichen Praxis.
Die Stadien bei der diesjährigen Copa América
Die Stadien bei der diesjährigen Copa sind über die gesamten Vereinigten Staaten verteilt. Insgesamt gibt es zehn Spielstätten:
- MetLife Stadium (East Rutherford) mit 82.566 Plätzen
- Camping World Stadium (Orlando) mit 60.219 Plätzen
- CenturyLink Field (Seattle) mit 67.000 Plätzen
- Rose Bowl Stadium (Pasadena) mit 92.542 Plätzen
- Levis Stadium (Santa Clara) mit 68.500 Plätzen
- Lincoln Financial Field (Philadelphia) mit 69.176 Plätzen
- NRG Stadium (Houston) mit 71.795 Plätzen
- University of Phoenix Stadium (Glendale) mit 63.400 Plätzen
- Gillette Stadium (Foxborough) mit 68.756 Plätzen
- Soldier Field (Chicago) mit 63.500 Plätzen
Der Modus
Der Modus des Turniers funktionier ähnlich wie bei Welt- und Europameisterschaften. Die 16 Mannschaften sind in vier Gruppen aufgeteilt. Zunächst wird innerhalb der Gruppen Jeder gegen Jeden gespielt, um so die beiden besten Mannschaften herauszubekommen. Anschließend starten die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe im Viertelfinale gegeneinander, die Sieger kommen ins Halbfinale und schließlich kommt es am 26. Juni zum Finale und einen Tag zuvor zum Spiel um Platz drei. Beim Viertel- und Halbfinale wird auf eine Verlängerung verzichtet, ist das Spiel nach 90 Minuten noch nicht entschieden, folgt gleich das Elfmeterschießen.
Bisherige Fehler der Veranstalter
Kurioserweise kam es bisher bereits zu drei Fehlern der Veranstalter, die an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten sind:
- Vor dem Gruppenspiel zwischen Mexiko und Uruguay wurde anstatt der Nationalhymne Uruguay die von Chile gespielt. Das fälschliche Abspielen der Hymne wurde später als menschlicher Fehler entschuldigt. Uruguayische Spieler wie Diego Fagúndez und álvaro Pereira sprachen von Respektlosigkeit
- Beim Gruppenspiel zwischen Panama und Bolivien wurde die bolivianische Flagge an der Videowand falsch dargestellt. Die Nationalflagge besteht aus drei gleich großen, horizontalen Streifen: oben Rot, in der Mitte Gelb und unten Grün. Auf der Videowand wurde die Nationalflagge allerdings oben Grün, in der Mitte Gelb und unten Rot dargestellt.
- Beim Gruppenspiel zwischen Argentinien und Chile wurde die zweite Hälfte der chilenischen Hymne durch einen Song des Rappers „Pitbull“ unterbrochen. Die Chilenen ließen sich davon nicht beeindrucken, sondern sangen ihre Hymne selbst zu Ende
Die bisherigen Entwicklungen und Überraschungen
Die bisher größte Überraschung ist sicherlich das Ausscheiden der brasilianischen Nationalmannschaft. Oder ist die Überraschung nicht so groß, wie wir alle denken? Nun, nach dem Ausscheiden bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land im Halbfinale gegen den späteren Weltmeister Deutschland, erholte sich das Team nicht so schnell. Da macht sich beispielsweise auch bei der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland bemerkbar. Nach bisher sechs Spielen belegt Brasilien nur den fünften von insgesamt zehn Plätzen. Der Abstand zum Tabellenführer Uruguay beträgt zwar nur drei Punkten, dennoch ist die Schwächephase der Brasilianer kaum von der Hand zu weisen. Beim entscheidenden Gruppenspiel bei der Copa gegen Peru kam es allerdings auch zu einer sehr unglücklichen Szene. Denn das Tor für Peru durch Raul Ruidiaz in der 75. Minute hätte nicht zählen dürfen, da der Stürmer den Ball ganz eindeutig mit der Hand über die Linie beförderte. Doch die Selecao hätte ein Weiterkommen auch nicht verdient gehabt. Die Dunga-Mannschaft konnte während der gesamten Partie keinen Weltklasse Fußball zeigen und spielte völlig uninspiriert. Ein weiterer Paukenschlag ist der Rücktritt des paraguayischen Nationaltrainers Ramon Diaz. Das Aus in der Vorrunde nach der 0:1 Niederlage gegen die USA bewog ihn zu diesem Schritt. Paraguay konnte kein einziges Spiel bei diesem Turnier gewinnen:
- Costa Rica – Paraguay 0:0
- Kolumbien – Paraguay 2:1
- USA – Paraguay 1:0
Wer der Nachfolger von Diaz wird, ist bisher nicht bekannt. Die nächste große Nachricht ist die Tatsache, dass sich der Argentinier Angel di Maria verletzt hat und somit für den Rest des Turniers ausfallen wird. Der 28-jährige zog sich beim 5:0 Erfolg gegen Panama eine Adduktorenverletzung im rechten Oberschenkel zu. Es ist bereits das dritte Mal für den Stürmer, dass er sich bei einem großen Turnier verletzt:
- Bei der WM 2014 streikte der rechte Oberschenkel im Viertelfinale gegen Belgien
- Bei der Copa América im vergangenen Jahr verletzte er sich im Finale gegen Chile – Argentinien verlor
Der jetzige Stand
Die letzten Entscheidungen in der Gruppe C und D stehen noch aus, doch die ersten beiden Viertelfinalpaarungen stehen bereits fest:
- 17.06.2016: USA – Ekuador
- 18.06.2016: Peru – Kolumbien
Argentinien ist die Teilnahme am Viertelfinale nicht mehr zu nehmen, auch Mexiko und Venezuela stehen bereits in der Runde der letzten acht. Chile, Panama und Bolivien streiten sich noch um den letzten verfügbaren Platz. Übrigens: Alle Spiele der Copa América können auf der Internetseite von Sat.1 (ran.de) im Livestream geschaut werden.
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