Für den VfB Stuttgart hätte der Start in die aktuelle Saison nicht schlechter sein können, eine ganze Reihe von Niederlagen musste der Verein unter Trainer Alexander Zorniger verzeichnen. Erst zum Beginn der Saison 2015/16 wurde Alexander Zorniger als Cheftrainer verpflichtet, doch war der Job als Cheftrainer nur von äußerst kurzer Dauer. Der Verein war vom Abstieg bedroht, er stand am 13. Spieltag auf dem 16. Tabellenplatz. Infolgedessen musste Alexander Zorniger gehen, Jürgen Kramny wurde als neuer Trainer verpflichtet. Er war zuerst Interimstrainer, inzwischen ist er Cheftrainer. In der Bundesliga durchläuft der VfB Stuttgart gerade eine Siegesserie – ist das für Alexander Zorniger ein Armutszeugnis? Inzwischen steht der VfB Stuttgart auf dem zehnten Tabellenplatz.
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Der Abstiegskampf des VfB Stuttgart

VFBEs ist schon eine Weile her, dass der VfB Stuttgart Deutscher Meister wurde, das war am Ende der Saison 2006/07. Erfolgreich spielte der Verein auch in der Saison 2008/09, er landete am Ende der Saison auf dem dritten Tabellenplatz. Ein paarmal konnte der Verein am Ende einer Saison noch den sechsten Tabellenplatz erreichen, doch etwa ab der Saison 2012/13 kamen die Probleme, die Mannschaft konnte es nicht mehr auf einen hohen Tabellenplatz schaffen. Am Ende der Saison sah es ab dann folgendermaßen aus:

  • 2012/13 – 12. Platz
  • 2013/14 – 15. Platz
  • 2014/15 – 14. Platz

Es ist wahrscheinlich Huub Stevens zu verdanken, der Ende November 2014 als Trainer verpflichtet wurde, dass der Verein nicht schon in der vorherigen Saison absteigen musste. Es gelang dem Verein am letzten Spieltag, beim Mitkonkurrenten SC Paderborn den dritten Sieg zu erzielen und den 14. Rang zu ergattern. Der Vertrag von Huub Stevens endete zum Saisonende 2014/15, als neuer Trainer wurde Alexander Zorniger verpflichtet. Die Saison 2015/16 begann für den VfB Stuttgart mit fünf Niederlagen, bevor sie am sechsten Spieltag auswärts gegen Hannover 96 mit einem 3:1 endlich ihren ersten Saisonsieg einfahren konnten. Für Trainer Alexander Zorniger war das ein Hoffnungsschimmer, doch zerplatzte die Hoffnung schnell wie eine Seifenblase. Schon am nächsten Spieltag musste der Verein daheim gegen Borussia Mönchengladbach eine Niederlage verzeichnen. Am achten Spieltag folgte dann auswärts ein Remis 2:2 gegen die TSG Hoffenheim, bevor die Schwaben dann daheim gegen den Bundesliga-Neuling FC Ingolstadt mit 1:0 gewannen. Die nächste Niederlage folgte prompt, auswärts gegen Bayer Leverkusen mit einem 3:4. Eigentlich nicht so schlecht, denn so leicht ist Bayer Leverkusen nicht zu spielen. Am elften Spieltag schöpfte Alexander Zorniger neue Hoffnung, als der Verein daheim mit 2:0 gegen den anderen Bundesliga-Neuling SV Darmstadt 98 siegte. Eine herbe Niederlage musste der Verein am zwölften Spieltag mit einem 0:4 auswärts gegen Bayern München kassieren, doch hat ein schwächelnder Verein wie Stuttgart gegen Rekordmeister Bayern München kaum Chancen. Der 13. Spieltag war für Trainer Alexander Zorniger ein Schicksalstag, nach einer Heimniederlage 0:4 gegen den FC Augsburg musste er die Konsequenzen tragen. Der gesamte Trainerstab wurde beurlaubt, Jürgen Kramny wurde zum Interimstrainer ernannt, nachdem der VfB Stuttgart bereits auf den 16. Tabellenplatz abgerutscht war.

Jürgen Kramny im Kurzportrait

Mercedes-Benz-Arena von innenJürgen Kramny wurde 1971 in Ludwigsburg geboren und machte seine ersten Versuche auf dem Rasen beim SpVgg 07 Ludwigsburg, wo er bis 1984 spielte. Er wechselte dann zum VfB Stuttgart, wo er 1990 in den Profikader eintrat. Die Spielerkarriere von Jürgen Kramny sieht folgendermaßen aus:

    • 1990 – 1992 VfB Stuttgart
    • 1992 – 1995 1. FC Nürnberg
    • 1995 – 1997 1. FC Saarbrücken
    • 1997 – 2005 1. FSV Mainz 05
    • 2005 SV Darmstadt 98
    • 2006 1. FC Mainz 05 II

Während seiner Zeit im Profikader vom VfB Stuttgart kam Jürgen Kramny nur unregelmäßig zum Einsatz, er absolvierte nur 14 Spiele. Vom 1. FC Nürnberg wurde er zuerst nur auf Leihbasis verpflichtet, er konnte im Abstiegskampf überzeugen und absolvierte bis 1993 insgesamt 28 Ligaspiele. Er wurde daraufhin fest beim 1. FC Nürnberg verpflichtet und unterzeichnete einen Zweijahresvertrag. Als der Club im Sommer 1994 in die zweite Liga abstieg, war Jürgen Kramny mit dabei, er versuchte, gegen den Abstieg zu kämpfen. Er wechselte, als sein Vertrag auslief, im Sommer zum 1. FC Saarbrücken und war Nachfolger von Jörg Reeb, der von Arminia Bielefeld verpflichtet wurde. Beim Zweitligisten 1. FSV Mainz 05 konnte sich Kramny als Stammspieler etablieren und war eine feste Größe. In der Saison 2003/04 trug Jürgen Kramny zum Aufstieg in die erste Bundesliga bei, er schoss in 29 Ligaspielen drei Tore. Kramny sammelte beim SV Darmstadt bereits Erfahrungen als Jugendtrainer, er wurde zu Beginn der Saison 2008/09 Co-Trainer beim 1. FSV Mainz 05 und unterstützte Jörn Andersen. Als der 1. FSV Mainz 05 dann wieder in die erste Bundesliga aufstieg, wurde Kramny jedoch zusammen mit seinem Cheftrainer entlassen. Er kehrte in der Saison 2010/11 zum VfB Stuttgart zurück und trainierte dort die U19. Als Christian Gross im Oktober 2010 entlassen wurde, unterstützte er den neuen Cheftrainer Jens Keller als Co-Trainer. Keller wurde allerdings nach kurzer Zeit freigestellt, Kramny übernahm wieder die A-Jugend als Trainer. Er wurde zur Saison 2011/12 als Trainer der zweiten Mannschaft verpflichtet und unterschrieb einen Vertrag bis 2017. Jürgen Kramny übernahm am 24. November 2015 die erste Mannschaft als Interimstrainer. Sein Vertrag wurde aufgrund des Erfolgs von fünf Punkten bei den letzten vier Hinrunden-Spielen und beim Erreichen des DFB-Pokal-Viertelfinales zum Cheftrainer verpflichtet, sein Vertrag wurde umgewandelt und ist bis 2017 gültig.

Die Siegesserie des VfB Stuttgart

Einen einfachen Start hatte Jürgen Kramny nicht, denn am 14. Spieltag trat der VfB Stuttgart auswärts gegen Borussia Dortmund an, der VfB Stuttgart verlor 1:4. Auf dem zweiten Platz der Tabelle ist der BVB inzwischen Bayernjäger und kein einfacher Gegner. Dann ging es allerdings mit einem Remis am 15. Spieltag daheim gegen Werder Bremen 1:1 und einem weiteren Remis 0:0 am 16. Spieltag auswärts gegen den 1. FSV Mainz 05 aufwärts. Ein wichtiger Meilenstein in der Ära Kramny war der Sieg im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Eintracht Braunschweig daheim nach Verlängerung 3:2. Am 17. Spieltag begann mit einem 3:1 daheim gegen den VfB Wolfsburg die Siegserie des Vereins, die sich in den Spielen gegen

      • 1. FC Köln 3:1
      • Hamburger SV 2:10
      • Eintracht Frankfurt 4:2
      • Hertha BSC 2:0

fortsetzte. Nur im Viertelfinale des DFB-Pokals daheim gegen Borussia Dortmund musste der VfB Stuttgart ausscheiden, er unterlag 1:3. Der Verein hat es jetzt auf den zehnten Platz der Bundesliga-Tabelle geschafft, geht es so weiter mit den Siegen, dann hat er gute Chancen, in der nächsten Saison bei der Europa League mitzumischen. Gegenwärtig ist der Verein mit fünf Bundesliga-Siegen in Folge die beste Rückrunden-Mannschaft. Beim Spiel gegen Hertha BSC am letzten Samstag hat Jürgen Kramny mit seiner Mannschaft gezeigt, wozu der VfB Stuttgart in der Lage ist, denn Hertha ist nicht gerade ein leichter Gegner. Mit gezieltem Pressen und einer gehörigen Portion Teamgeist schaffte der VfB Stuttgart schließlich den Sieg. Das Selbstbewusstsein von Jürgen Kramny und seinen Jungs ist jedenfalls gestärkt, es ist damit zu rechnen, dass es die Mannschaft noch weiter nach oben schafft. Zu wünschen ist es den Schwaben jedenfalls.

Kein Armutszeugnis für Alexander Zorniger

Für Alexander Zorniger verlief der Job beim VfB Stuttgart schlecht, doch kann nicht davon die Rede sein, dass es sich um ein Armutszeugnis handelt. Natürlich waren die ersten fünf Spiele ärgerlich, die Gesten von Alexander Zorniger auf dem Platz sprachen ihre eigene Sprache, Zorniger machte seinem Namen alle Ehre und wurde immer zorniger. Nicht zu vergessen sind allerdings die Siege gegen Hannover 96, gegen Ingolstadt und gegen Darmstadt. Allerdings handelte es sich dabei um einfache Gegner, denn auch Hannover 96 hatte von Anfang an Schwierigkeiten und kämpft jetzt um den Klassenerhalt; bei Ingolstadt und Darmstadt handelt es sich um Aufsteiger, die in der aktuellen Saison ihr Bundesliga-Debüt feiern. Bei den Niederlagen gegen Bayer Leverkusen und gegen Bayern München handelte es sich um schwierige Gegner, also war es schwer für Alexander Zorniger, die richtige Taktik zu finden. Alexander Zorniger hat viel versucht, die Situation war für ihn schwierig. Bei der Serie an Siegen hatten Trainer Jürgen Kramny und sein Verein auch Glück mit den Gegnern.

Foto: (c) Wettbuero.de

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