Im deutschen Tennis sieht es für die Damen momentan sehr gut aus. Mit
  • Angelique Kerber
  • Andrea Petkovic
  • Sabine Lisicki
  • Annika Beck
  • Mona Barthel
  • Anna-Lena Friedsam
  • Julia Goerges
  • Laura Siegemund
  • Carina Witthoeft
  • und Tatjana Maria
Stehen insgesamt zehn Damen in den Top-100 der Weltrangliste. Die jüngsten Erfolge der Kielern Angelique Kerber sind noch in allen Zeitungen präsent und ein neuer Hype scheint sich um die junge Spielerin zu bilden. Doch wie sieht es bei den Männern aus? Die Herren haben nach den Erfolgen von Boris Becker und Michael Stich in den 80er und 90er Jahren nicht mehr viel berissen. In der aktuellen Weltrangliste haben es gerade einmal zwei Spieler unter die ersten 100 geschafft: Philipp Kohlschreiber und Alexander Zverev. Doch woran liegt diese Diskrepanz zwischen früheren Erfolgen und heutigem Stillstand im deutschen Tennissport?
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Hauptproblem: Das liebe Geld

Benoit PaireIn der 114-jährigen Geschichte des Deutschen Tennis Bundes gab es wohl noch nie eine derartig ausgeprägte Krise. Die deutschen Frauen präsentieren sich konkurrenzfähig und punkten bei den großen Turnieren mit Halbfinal- und Finalteilnahmen. Doch die deutschen Männer verbuchen kaum Erfolgserlebnisse auf der großen internationalen Bühne. Die Managerin von Rot-Weiß Köln, Sussan Marimi, kommt bei ihren Erklärungsversuchen immer wieder auf das Thema Geld zu sprechen. „Natürlich werden wir in unserem Verein gerne mehr auf deutsche Spieler setzen“, so Karimi. „Aber ein deutscher Spieler verlangt in der Regel nun mal doppelt so viel Geld wie ein ausländischer.“ Die erste Mannschaft von RW Köln wir unter anderem von folgenden Spielern getragen:

  • Marco Pedrini (Italien)
  • Filip Pspic (Schweden)
  • Benoit Paire (Frankreich)

Auch im Nachwuchbereich sind deutsche Spieler meistens bereits außen vor. Doch es liegt nicht alleine am Geld. Deutsche Talente haben es schwer, bei den klimatischen Bedingungen in Deutschland ausreichend zu trainieren. Hierzulande dauert die Hallensaison in der Regel etwa sieben Monate. In Spanien hingegen, einem Land, dass dreimal den Davis-Cup in den vergangenen sieben Jahren gewinnen konnte, können die Spieler meistens das ganze Jahr über draußen trainieren. „Eine einzige Hallensaison kostet die jungen Talente bis zu 700 Euro. Das kann sich heutzutage kaum jemand leisten“, so Karimi.

Der Deutsche Tennisbund in der Kritik

Marc-Kevin Goellner, ehemaliger Spitzenspieler und Davis-Cup-Gewinner, ist hingegen davon überzeugt, dass es an der Investitionsbereitschaft mangelt: „Der DTB sieht dabei zu, wie wichtige Tennisturniere in Deutschland aussterben.“ Es sind vor allem die für junge Spieler wichtigen Future-Turniere, die beim DTB kaum Beachtung finden, so Goellner. Noch in den Neunzigerjahren konnte Deutschland ein gesundes Klubsystem vorweisen, talentierte Spieler wurden in jeder Saison mit einem sehenswerten Betrag ausgestattet, um sie zu fördern. Davon ist heutzutage nicht mehr viel übrig. Laut Goellner arbeiten die verschiedenen Landesverbände viel zu häufig gegen- statt miteinander, die jungen Spieler bleiben dabei immer wieder auf der Strecke.

Neue Hoffnung: Alexander Zverev

Alexander ZverevEine große Hoffnung gibt es allerdings doch noch für den deutschen Tennissport. Alexander Zverev gilt dieser Tage als das größte Tennistalent in Deutschland. Der gebürtige Hamburger ist der Sohn von Alexander Zverev, einem ehemaligen Tennisprofi, der für die Sowjetunion aufschlug. Der konnte zwar keine großen internationalen Erfolge feiern, seine höchste Platzierung in der Weltrangliste war Rang 175 im März 1985, doch dafür scheint er als Trainer ziemlich gut zu sein. In dieser Funktion unterstützt er nämlich seinen Sohn, der am 20 April 1997 das Licht der Welt erblickte.

Viele Erfolge schüren die Hoffnungen auf ein neues Talent

Der jetzt 18-jährige Alexander konnte seinen bisher größten Erfolg im Junioreneinzel der French Open 2013 feiern, als er ins Finale einzog. Dort unterlag er dem Chilenen Christian Garin mit 4:6 und 1:6. Mit 16 Jahren konnte er bereits an der ATP World Tour teilnehmen: In seiner Heimatstadt Hamburg konnte er dank einer Wildcard mitmachen, unterlag jedoch bereits in der ersten Runde dem Spanier Roberto Bautista Agut in zwei Sätzen. Bei der ATP Challenge Tour hat er bereits zwei Erfolge vorzuweisen:

  • 2014 beim Sandturnier in Braunschweig im Finale gegen Paul-Henir Mathieu (1:6; 6:1; 6:4)
  • 2015 beim Sandturnier in Heilbronn im Finale gegen Guido Pella (6:1; 7:6)

Im Jahr 2015 nahm Zverev an allen vier Grand-Slam Turnieren teil, allerdings noch nicht mit durchschlagenden Erfolg:

  • Australian Open: Ausgeschieden nach der ersten Qualifikationsrunde
  • French Open: Ausgeschieden nach der zweiten Qualifikationsrunde
  • Wimbledon: Ausgeschieden nach der zweiten Runde
  • US Open: Ausgeschieden nach der ersten Runde

In diesem Jahr schaffte er es bei den Australian Open immerhin bis in die erste Runde, was eine eindeutige Verbesserung gegenüber dem Vorjahr darstellt.

Im Achtelfinale in Rotterdam mit beeindruckenden Leistungen

Besondere Beachtung fand seine Leistung im Achtelfinale des Turniers in Rotterdam. Nach einer beeindruckenden Leistung konnte er den an Nummer drei gesetzten Franzosen Gilles Simon nach drei Stunden mit 7:5, 3:6 und 7:6 bezwingen. Zverev musste während des Matches wegen Krämpfen behandelt werden, biss sich aber weiter durch und erreichte das Viertalfinale. Der Teenager schaffte es mit letzter Kraftanstrengung, das Spiel am Ende doch noch zu drehen.

Ausbaufähiger Stil

Der Stil des jungen Nachwuchstalents ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Trotz seiner beeindruckenden Größe von 1,98 Meter gilt er als

  • wendig
  • beweglich
  • und flexibel

Ihm gelingt es immer wieder, hervorragend zwischen Offensive und Defensive zu pendeln. Seine Komfortzone hat er bei Kämpfen hinter der Grundlinie schnell gefunden und er besitzt die Fähigkeit aus der Defensive heraus mit einem schnellen Rückhand-Cross wieder in eine offensivere Position zu gelangen. Das ist bei seiner Größe sehr ungewöhnlich. Die taktischen Möglichkeiten von Zverev sind weder statisch, noch vorhersehbar, noch simpel. Auch seine bemerkenswerte Fähigkeit, wie aus dem Nichts einen langsamen Ballwechsel in einen sehr schnellen zu verwandeln, stellt seine Gegner immer wieder vor große Probleme. Noch ist er zwar nicht in der Lage, das hohe Tempo von Spitzenspielern durchgehend mitzugehen, doch sollte das bei seinem Alter nur eine Frage der Zeit sein.

Fazit: Die einzige Hoffnung für den deutschen Tennissport

Keine Frage, Alexander Zverev ist nicht nur die größte Nachwuchshoffnung für die deutschen Tennis Herren – er ist auch auf lange Sicht die einzige. Der Deutsche Tennis Bund hat es in den vergangenen Jahren verpasst, neue Talente aufzubauen und scheitert immer wieder an der eigenen Engstirnigkeit. Von Zverev können wir in den nächsten Jahren sicherlich noch einiges erwarten.

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