Bei der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 2016 am 05. August in Rio de Janeiro durfte auch IOC-Präsident Thomas Bach nicht fehlen. Er wünschte den Teilnehmern viel Erfolg, er sprach sich für Fairness und gegen das Doping aus – fast schon ein Hohn, denn schließlich gab er grünes Licht für die Teilnahme Russlands an den Olympischen Spielen, wo doch Russland tief im Doping-Sumpf verstrickt ist. Die ganze Angelegenheit wird angesichts des guten Drahts von Thomas Bach zum umstrittenen russischen Präsidenten Wladimir Putin und zum ebenso umstrittenen russischen Sportminister Vitali Mutko umso pikanter. Schließlich befürwortete Mutko die Ausschreitungen der russischen Hooligans während der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich, ebenso verlor Mutko kein negatives Wort über das Doping. Die russischen Leichtathleten wurden von der Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen in Rio ausgeschlossen, doch diese Entscheidung wurde nicht vom IOC und von Thomas Bach getroffen, sondern vom Leichtathletik-Weltverband. Bach verhielt sich mit seinen Entscheidungen weitgehend neutral, um nicht zu sagen oberflächlich. Das IOC hat mit seinem Entscheidungen versagt – hier erwies sich, das Thomas Bach als IOC-Präsident völlig fehl am Platz ist.
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Das Negativ-Image von Thomas Bach

Durch seine Entscheidung, Russland an den Olympischen Sommerspielen teilnehmen zu lassen, hat sich Thomas Bach ein Negativ-Image erworben, das er nicht mehr abstreifen kann. Der Doping-Skandal um die russische Mannschaft wird nun für immer untrennbar mit seinem Namen verbunden bleiben. Bach würde gut daran tun, wenn er freiwillig zurücktritt, um von seiner Ehre zu retten, was noch zu retten ist – wenn überhaupt noch etwas zu retten ist. Trotzdem konnte er sich bei der Eröffnungsfeier zu den Olympischen Spielen über Applaus freuen, er erhielt keine Buh-Rufe, wie zuvor erwartet. Bach beschwor während seiner Rede im Maracana-Stadion Werte, für die er überhaupt nicht mehr steht. Während die russische Whistleblowerin Julia Stepanowa von der Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen ausgeschlossen wurde, sprach er davon, dass in der olympischen Welt alle gleich sind, sowie von einem weltumspannenden Recht für Jedermann. Bach sprach sich dafür aus, auf brasilianische Art zu feiern.

Ansehen von Bach auf dem Tiefpunkt

Bach trat vor drei Jahren seine Tätigkeit als Reformator der Olympischen Bewegung an. Er hat jedoch nicht nur sein eigenes Ansehen, sondern auch das gesamte Ansehen des IOC in den Schmutz gezogen. Er ist für dieses Negativ-Image allerdings nicht völlig allein verantwortlich. Der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV), Clemens Prokop, sprach davon, dass die Entscheidungen immer im Gremium getroffen wurden. Er weist auf den Verlust der Glaubwürdigkeit des IOC als Organisation hin, Bach hat die Entscheidungen unterstützt und nichts getan, um den Image-Verlust des IOC zu verhindern. Die Funktionärskarriere von Bach war langfristig und streng geplant, alles begann bereits 1981 mit seinem Einzug in die Athletenkommission des IOC. Ein schwerwiegender Fehler Bachs war der Ausschluss der Whistleblowerin Julia Stepanowa von der Teilnahme an den Olympischen Spielen, denn schließlich war sie es, die den Doping-Skandal in Russland aufgedeckt hatte. Sie wird für ihre Ehrlichkeit bestraft – es kommt der Eindruck auf, dass Bach Lügen, Skandale und Vertuschungen unterstützt. In den Medien ist zum Teil die Rede davon, dass Bach seinen Posten als IOC-Präsident nicht hätte, wären da nicht

  • Russlands Präsident Wladimir Putin
  • der russische Sportminister Vitali Mutko

gewesen. Schließlich ist Bach ihnen zu Dank verpflichtet – da arbeitet er ihnen in die Hände. Putin und Bach wollten nicht, dass Julia Stepanowa an den Olympischen Spielen teilnimmt – ein entscheidender Fehler von Bach, er kann sich nicht gegen Putin durchsetzen. Es fehlt Bach an Loyalität und Fairness – eine solche dubiose Person ist als IOC-Präsident nicht mehr tragbar.

Thomas Bach

Thomas Bach in der Kritik von Sportlern und Funktionären

Das Verhalten von Thomas Bach ist nicht nur eine Schande für die Glaubwürdigkeit des IOC, sondern auch für Deutschland – schließlich ist Bach der erste deutsche IOC-Präsident. Er müsste Deutschland souverän und fair repräsentieren, doch tut er das nicht, stattdessen steht er auf der Seite von Russland. Bach wird von einigen deutschen Sportlern scharf kritisiert:

  • Diskuswerfer Robert Harting
  • frühere Schwimmerin Britta Steffen
  • Vital Heynen, Volleyball-Bundestrainer

Volleyball-Bundestrainer Heynen geht mit Bach hart ins Gericht und kann die Spiele der russischen Volleyball-Mannschaft der Männer nur schwer ertragen. Der Belgier sprach von der Korrektheit der Deutschen und davon, dass Bach alles andere als korrekt ist. Er hat ein Problem damit, dass Russland angesichts des Doping-Skandals überhaupt an den Olympischen Sommerspielen teilnehmen darf. Beim ersten Spiel gegen Kuba gewannen die Russen 3:1; Heynen kritisiert dieses Ergebnis. Die deutsche Volleyball-Nationalmannschaft konnte sich nicht für Rio qualifizieren, Heynen fühlt sich um die Olympia-Teilnahme betrogen, schließlich hätte Deutschland die Qualifikation mit sportlicher Leistung geschafft. Ironie des Schicksals: Deutschland scheiterte bei der Qualifikation im Januar im Halbfinale an Russland. Deutschland hätte es vielleicht geschafft, wenn die russische Mannschaft dann schon ausgeschlossen worden wäre.

Ohrfeige für Bach: Russland von Paralympics ausgeschlossen

Die Paralympischen Sommerspiele folgen auf die Olympischen Sommerspiele, Gastgeber ist immer das Land, das auch die Olympischen Sommerspiele ausrichtet. Die Paralympics finden vom 07. bis 18. September in Rio statt. Jetzt hat IOC-Präsident Bach eine deftige Ohrfeige erhalten – das Internationale Paralympische Komitee entschied sich am 07. August 2016 für einen Ausschluss der russischen behinderten Athleten von der Teilnahme an den Paralympics. Der kanadische Jurist Richard McLaren, der die Untersuchungen der Welt-Anti-Doping-Agentur leitete, informierte zuvor über Doping in Russland. Nun kündigte der russische Sportminister Vitali Mutko an, gegen die Entscheidung des Internationalen Paralympischen Komitees vorzugehen. Für Bach ist das eine Ohrfeige, wird er doch nun vom Behindertenverband vorgeführt, der die russischen Behindertensportler von der Teilnahme an den Paralympics ausschließt, während die Entscheidung für den Teilausschluss der russischen Leichtathleten nicht vom IOC, sondern vom Leichtathletik-Weltverband kommt. Bach wurde gleich von mehreren Stellen vorgeführt:

  • Welt-Anti-Doping-Kommission
  • Internationaler Sportgerichtshof
  • Leichtathletik-Weltverband
  • Internationales Paralympisches Komitee

Ist der Ruf erst ruiniert…

lebt sich’s auch für IOC-Präsident Thomas Bach völlig ungeniert. Er zieht seine Tätigkeit durch, spricht sich gegen Doping aus und verschließt die Augen vor dem, was in Russland passiert. Er klebt an seinem Posten und unterstützt Wladimir Putin und den russischen Sportminister Vitali Mutko, doch gesteht er sich nicht ein, dass seine Entscheidung falsch war. Er ist skrupellos und beeinflussbar – damit ist er als IOC-Präsident nicht mehr tragbar.

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