Der TSV 1860 München spielt in der zweiten Bundesliga und ist gegenwärtig nicht besonders erfolgreich. Der Verein muss um den Klassenerhalt kämpfen, er steht gegenwärtig auf dem 17. Platz der Tabelle. In der aktuellen Saison hat der Verein zehn Punkte bei 14 Spielen erreicht, nur drei Punkte trennen ihn vom Tabellenletzten MSV Duisburg, der mit sieben Punkten auf dem letzten Tabellenplatz liegt. Schafft es der Verein in der aktuellen Saison nicht weiter nach oben in der Tabelle, dann droht der Abstieg in die 3. Liga. Der Interimspräsident des Vereins, Siegfried Schneider, wollte bereits im Oktober dieses Jahres sein Amt niederlegen, doch nun zieht sich die Präsidentschaftswahl noch weiter in die Länge. Bislang wurden die Bewerbungen der Kandidaten nur gesichtet oder aussortiert, ein konkretes Gespräch gab es noch mit keinem der Kandidaten. Gegenwärtig steht die Frage im Raum, wer nun der nächste Präsident des TSV 1860 München werden könnte. Die Suche nach einem geeigneten Kandidaten wird durch die Tatsache erschwert, dass die sportliche Lage des Vereins aktuell alles andere als rosig ist. Kaum einer möchte Präsident eines Vereins werden, der ganz unten in der Tabelle liegt. Nicht zu vergessen ist allerdings, dass sich der künftige Präsident einen großen Namen machen könnte, wenn er es schafft, den Klassenerhalt des TSV 1860 München zu sichern und den Verein in der kommenden Saison ins vordere Drittel der Tabelle zu befördern. Am 15. September findet die Wahl im Rahmen einer Mittgliederversammlung statt, einige Top-Kandidaten stehen dafür auf der Liste.
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Hoch gehandelt: Peter Cassalette

Allianz ArenaAls neuer Präsident der Löwen wird Peter Cassalette ganz hoch gehandelt, er ist 62 Jahre alt und betont, dass er ein echter Bayer und seit 1972 zahlendes Mitglied und auch ein Hardcore-Fan sei. Die Fans der Löwen dürfte das begeistern. In einer Fragerunde im Grünberger Stadion hat sich Cassalette bereits vorgestellt. Peter Cassalette stellte sich innerhalb von 23 Minuten vor, die Vorstellung verlief so wie eine Einstands-Pressekonferenz. Wer ist nun eigentlich Peter Cassalette? Hier ist ein kurzer Steckbrief:

  • sieht ein bisschen aus wie Tatort-Star Peter Sodann
  • 62 Jahre alt
  • seit 25 Jahren verheiratet
  • echter Fan von 1860 München
  • arbeitete für die Allianz Global Assistance
  • hat die Allianz im Juni 2014 verlassen und ist seitdem in Altersteilzeit

Peter Cassalette sagt von sich selbst, dass er sehr gut mit fremden Kulturen umgehen kann. Als gelernter Reiseverkehrskaufmann ist er viel in der Welt herumgekommen, er spricht die Sprache der Fans. Sollte er gewählt werden, will er zuerst auf den Investor zugehen und ihm über seine Pläne berichten. Eine mögliche Wahl wird für ihn eine Umstellung, denn schließlich konnte er bereits seinen Ruhestand genießen und verbrachte noch kurz vor seiner geplanten Wahl einen Urlaub mit seiner Frau Viola auf Mallorca. Das wurde von einigen Fans kritisiert, denn schließlich hätten sie es lieber gesehen, wenn er nach Abu Dhabi zum Investor Hasan Ismaik geflogen wäre. Cassalette begründet das allerdings, da seine Frau Lehrerin ist und die beiden einen Urlaub nur in den Ferien verbringen können – außerdem war die Reise bereits ein halbes Jahr vorher gebucht. Sollte er gewählt werden, verfolgt Cassalette ganz konkrete Ziele:

  • sportliche Konsolidierung vom Management bis hin zum Trainer
  • kein stilloses Vergraulen von Club-Ikonen
  • eigenes Stadion
  • kein vorzeitiger Verkauf von Talenten

Wer ist Helmut Reiter?

Auf der Suche nach einem neuen Präsidentschaftskandidaten ist der TSV 1860 München schon seit dem späten Frühjahr, als bekannt wurde, dass sich Siegfried Schneider von seinem Amt verabschieden will. Der Verein braucht keinen Interimspräsidenten, sondern einen echten Präsidenten auf Dauer. Auch Helmut Reiter aus Ilmmünster hat Interesse an einer Kandidatur angemeldet, er ist

  • 55 Jahre alt
  • früherer Bankdirektor
  • inzwischen selbstständiger Vermögensberater
  • seit 1995 Vereinsmitglied
  • früherer Amateurschiedsrichter

Schon vor zwei Jahren wollte Reiter Mitglied im Verwaltungsrat werden, doch fehlten ihm drei Stimmen. Auch er verfolgt konkrete Ziele, er strebt den Aufstieg der Mannschaft sowie den Bau eines eigenen Stadions an. Es kommt ihm auf

  • positive Außendarstellung des Vereins
  • Kontinuität in Präsidium und Verwaltungsrat
  • wirtschaftliche Konsolidierung
  • keine Neuverschuldung
  • Dialog mit dem Investor

an.

Weitere mögliche Kandidaten für eine Präsidentschaft

Als mögliche Präsidenten für den TSV 1860 München kommen auch noch weitere Kandidaten in Frage:

  • Roman Beer ist erst 35 Jahre alt, er ist Architekt und Buchautor sowie stellvertretender Fußball-Abteilungsleiter. Er kämpft für den Erhalt des Grünwalder Stadions.
  • Ernst Probst ist 58 Jahre alt und Eigentümer von Liqui Moly, er war mit seiner Firma bereits zweimal Sponsor des 1860 München. Für die aufwändige Renovierung des Schlosses Leipheim gewann er einen Kulturpreis.
  • Hans Sitzberger ist langjähriger Sponsor des TSV 1860 München und Eigentümer einer Straßenreinigungs-Firma. Er wird so eingeschätzt, dass er auch unbequeme Entscheidungen treffen kann, wenn das für den Verein notwendig ist.
  • Erich Meidert ist schon lange Präsidentschaftskandidat, er handelt mit Immobilien und Wasserfiltern und verfügt über Immobiliensachverstand. Er traf sich bereits vor zwei Jahren mit dem Investor des Vereins in Abu Dhabi und hat sich mit ihm ziemlich gut verstanden.
  • Helmut Erdmann ist 48 Jahre alt, Betriebswirt und Leiter der Privatbrauerei Aying. Er ist Fan der Löwen, doch im Jahre 2001 trat er aus dem Verein aus, als der TSV 1860 München zusammen mit dem mehrfachen Deutschen Meister Bayern München ein Stadion baute.
  • Thomas Hirschberger ist Gastronom und gründete in den 1990er Jahren die Sausalitos-Gruppe, er betreibt mehrere Burger-Filialen und erzielt damit einen Jahresumsatz von mehr als 44 Millionen Euro. Er wollte bereits vor zehn Jahren Präsident werden, doch jetzt stehen seine Chancen besser.

Alle diese Kandidaten verfügen über ganz bestimmte Qualitäten und haben eine Verbindung zum TSV 1860 München, doch ist kaum zu erwarten, dass einer von ihnen das Rennen macht, da Peter Cassalette als der absolute Favorit gilt. Hans Sitzberger gilt inzwischen weniger als Präsidentschaftskandidat, sondern eher als ein möglicher Vizepräsident. Für eine Vizepräsidentschaftskandidat gilt auch Peter Helfer, 48 Jahre alt.

Der Investor Hasan Ismaik

Hasan Ismaik ist der Investor des TSV 1860 München, er arbeitet seit Mai 2011 mit dem Verein zusammen, schon damals stand der TSV 1860 München kurz vor der Insolvenz. Damals kaufte er 60 Prozent der Aktien für 18 Millionen Euro. Er führt ein eigenes Unternehmen, die HAM International Limited. Ismaik ist Vorsitzender des sechsköpfigen Aufsichtsrates der 1860 München KGaA und Mitglied der vierköpfigen Geschäftsführungs-GmbH. Er hält zusammen mit der Münchner Statthalter 90 Prozent der neu gegründeten Vermarktungsfirma H. I. Squared International, die sich seit 2011 mit der Vermarktung des TSV 1860 München beschäftigt.

Beste Chancen für Peter Cassalette

Inzwischen sind alle möglichen Präsidentschaftskandidaten für den TSV 1860 München weit in den Hintergrund gerückt, die Chancen stehen am besten für Peter Cassalette. Wird er zum Präsidenten gewählt, ist er nach

  • Dieter Schneider
  • Hep Monatzeder
  • Gerhard Mayrhofer
  • Siegfried Schneider

der fünfte Präsident unter arabischer Führung. Siegfried Schneider ist nur Interimspräsident, nachdem Gerhard Mayrhofer als Präsident zurückgetreten ist. Cassalette sieht den gegenwärtigen Weg des Vereins unter der Führung von Investor Hasan Ismaik nicht als besonders erfolgreich, er will noch möglichst schnell Kontakt mit dem Hauptgeschäftsführer aufnehmen, doch viel Zeit hat er nicht mehr, schließlich findet die Wahl bereits am Sonntag statt. Cassalette wünscht sich, dass zügig eine Lösung gefunden wird, denn schließlich muss in den Verein investiert werden. Noch vor sechs Jahren sprach sich Cassalette für die Allianz Arena als Spielstätte des TSV 1860 München aus und war sogar richtig stolz darauf, dass sein Verein in diesem Stadion spielt. Inzwischen sieht er den TSV 1860 München als Knecht des FC Bayern München und des Caterers Arena One. Um schließlich in der ersten Liga spielen zu können, kommt es Cassalette darauf an, dass der TSV 1860 München ein eigenes Stadion bekommt. Die Allianz Arena ist bestenfalls eine Übergangslösung, allerdings nicht für einen langfristigen Erfolg der Löwen ausgelegt. Fakt ist, dass Cassalette einige Veränderungen in den Verein bringen wird. Außerhalb jeder Diskussion steht für ihn Geschäftsführer Markus Rejek, whrend er Noor Basha, den zweiten Geschäftsführer, als sympathischen und offenen Menschen beschreibt, der sich allerdings noch einarbeiten muss. Felix Magath ist für ihn als Sportchef genauso uninteressant wie Necat Aygün, der gegenwärtig noch als Sportchef tätig ist und über dessen Zukunft Cassalette gern entscheiden würde. Es ist wahrscheinlich, dass Cassalette am Sonntag die Präsidentschaftswahl gewinnt.

Foto: (c) Wettbuero.de

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