Der RB Leipzig – ein junger Verein
Artikelinhalt
Der RB Leipzig ist ein junger Verein, erst 2009 wurde er auf Initiative der Red Bull GmbH gegründet, nachdem Red Bull bereits den SV Austria Salzburg, der heute Red Bull Salzburg heißt, übernommen hatte. Um seinen Namen besser vermarkten zu können, nahm Red Bull auch zu den deutschen Vereinen Fortuna Düsseldorf, TSV 1860 München und FC St. Pauli Kontakt auf und forderte für Investitionen eine Änderung von Vereinsname, Vereinswappen und Vereinsfarben sowie eine Mehrheit von 50 + 1 Prozent. Die kontaktierten Vereine akzeptierten diese Forderung nicht, daher gründete Red Bull am 19. Mai 2009 den eigenständigen Verein RB Leipzig, der das Startrecht des SSV Markranstädt für die Oberliga und die jeweils erste Mannschaft der vier ältesten Jugendabteilungen des FC Sachsen Leipzig, der bereits insolvent war, übernahm. Die Bezeichnung RB lautet offiziell RasenBallsport, doch wird das Kürzel RB für den Markennamen Red Bull verwendet. Die kurze Geschichte von RB Leipzig kann sich sehen lassen:
- 2009/10 – Oberliga Nordost
- 2010/11 und 2011/12 – Regionalliga Nord
- 2012/13 – Regionalliga Nordost (wurde neu gegründet)
- 2013/14 – 3. Liga
- 2014/15 und 2015/16 – 2. Bundesliga
- seit 2016/17 – Bundesliga
Innerhalb weniger Jahre hat es RB Leipzig geschafft, in die Bundesliga aufzusteigen und sich nun bis an die Tabellenspitze zu kicken.
Der Aufstieg in die Bundesliga
Nach einem Heimsieg 2:0 über den Karlsruher SC am vorletzten Spieltag der 2. Bundesliga in der Saison 2015/16 sicherte sich RB Leipzig den Aufstieg in die Bundesliga. Für RB Leipzig war der Aufstieg ein Anlass, deutlich mehr in die Spieler zu investieren; einige neue Spieler wurden für die neue Saison verpflichtet. Vom VfB Stuttgart konnte RB Leipzig den Juniorennationalspieler Timo Werner für ca. 10 Millionen Euro und von Nottingham Forest den talentierten Schotten Oliver Burke für ca. 18 Millionen Euro gewinnen. RB Leipzig stach damit den FC Liverpool und Bayern München aus, die diese Spieler auch gern gehabt hätten. Der Start in die Bundesliga-Saison begann mit einem 2:2 gegen die TSG 1899 Hoffenheim; am 2. Spieltag konnte RB Leipzig einen Heimsieg 1:0 gegen Borussia Dortmund erzielen. Nach dem Auswärtssieg 4:0 gegen den Hamburger SV folgten zwei Unentschieden, einmal daheim gegen Borussia Dortmund 1:1 und einmal auswärts gegen den 1. FC Köln 1:1. Gegenwärtig hat der RB Leipzig einen Lauf, mit sechs Siegen in Folge:
- RB Leipzig – FC Augsburg 2:1
- VfL Wolfsburg – RB Leipzig 0:1
- RB Leipzig – Werder Bremen 3:1
- SV Darmstadt 98 – RB Leipzig 0:2
- RB Leipzig – 1. FSV Mainz 05 3:1
- Bayer Leverkusen – RB Leipzig 2:3
Nach dem Sieg 3:2 gegen Bayer Leverkusen am 18. November wurde RB Leipzig der beste Aufsteiger aller Zeiten. Der Verein brach damit den bisherigen Rekord des MSV Duisburg aus der Saison 1993/94. Einen weiteren Rekord konnte der RB Leipzig mit 27 Zählern nach nur 11 Spieltagen aufstellen, das hat nicht einmal der 1. FC Kaiserslautern in der Saison 1997/98 geschafft, als er Meister wurde. Nach 39 Spieltagen in Folge, saisonübergreifend, musste Bayern München die Tabellenspitze abgeben, als der deutsche Rekordmeister am 18. November gegen Borussia Dortmund auswärts mit 0:1 unterlag. Der RB Leipzig hat gegenüber Bayern München gegenwärtig einen Vorsprung von drei Zählern. In der Hinrunde muss der Bundesliga-Aufsteiger allerdings noch drei harte Nüsse knacken, er muss am 03. Dezember gegen Schalke 04, am 17. Dezember gegen Hertha BSC und am 21. Dezember gegen Bayern München spielen. Spätestens beim Spiel gegen Bayern München wird sich zeigen, ob der RB Leipzig tatsächlich das Zeug hat, der neue Deutsche Meister zu werden. Nicht zu vergessen ist die Rückrunde in der Saison, die bereits mit zwei harten Brocken beginnt. Am 28. Januar tritt Leipzig gegen die TSG Hoffenheim an, dann trifft Leipzig am 04. Februar auf Borussia Dortmund. Zeit zum Durchatmen hat Leipzig dann beim folgenden Spiel gegen den Hamburger SV.
Was ist nur mit den Bayern los?
Der FC Bayern München hat es in der Saison 2015/16 wieder einmal geschafft, den Meistertitel zu holen, für Trainer Pep Guardiola war das ein guter Abgang. Mit Carlo Ancelotti hat Bayern München für die Saison 2016/17 einen neuen Trainer bekommen, er ist für seine völlig andere Vorgehensweise bekannt – er ist eher der Kumpeltyp und anders als Pep Guardiola. Für die Bayern war es mit Pep Guardiola nicht immer einfach, doch er hat es geschafft, die Bayern an die Spitze zu bringen. Die Bayern durchleben nach dem Remis 1:1 gegen die TSG Hoffenheim und der Niederlage gegen Borussia Dortmund anscheinend gerade ein Formtief. Noch dazu muss Carlo Ancelotti auf einige seiner besten Spieler verzichten: Arturo Vidal leidet an Adduktorenproblemen, Torwart Manuel Neuer hat eine Wadenverhärtung, Innenverteidiger Javi Martinez und Rechtsaußen Arjen Robben leiden unter Oberschenkelproblemen, ebenso sind Niklas Dorsch und Kingsley Coman erkrankt. Es ist nicht bekannt, wann diese Spieler wieder einsatzfähig sind, das könnte für den RB Leipzig ein Plus sein, wenn Bayern München nun mehrmals verliert oder nur ein Remis erreicht. Will RB Leipzig den Meistertitel holen, dann kommt es darauf an, dass keine Spieler ausfallen, denn bei einem Newcomer können Ausfälle schwerwiegend sein.
Meistertitel ist möglich – andere Vereine haben es vorgemacht
Der 1. FC Kaiserslautern hat es vorgemacht, dass es möglich ist, in die Bundesliga aufzusteigen und gleich den Meistertitel zu holen. In der Saison 1997/98 konnte der 1. FC Kaiserslautern Deutscher Meister werden, doch konnte er nicht in der Bundesliga bestehen, er stieg wieder ab. In England bewies Leicester City in der Saison 2015/16, dass es möglich ist, in die höchste Spielklasse aufzusteigen und es direkt bis an die Tabellenspitze zu schaffen. Bei Leicester City zeichnete sich in der letzten Saison etwa im Dezember ab, dass der Verein das Zeug zum Meister in der Premier League hat – am Ende der Saison ließ Leicester City die Top-Vereine Manchester City, Manchester United und Arsenal London hinter sich. Es wäre also möglich, dass RB Leipzig am Ende der Saison die Meisterschale holt.
Der Kader des RB Leipzig
Seit der Saison 2016/17 ist Ralph Hasenhüttl Trainer beim RB Leipzig, er war zuvor Trainer beim FC Ingolstadt 04. Der Österreicher lehnte eine Vertragsverlängerung in Ingolstadt ab und entschied sich für den Job als Cheftrainer beim RB Leipzig, den er sehr gut macht. Der Kader des RB Leipzig ist bunt gemischt, neben Spielern aus Deutschland sind Spieler aus der Schweiz, aus Ungarn, Brasilien, den USA, Griechenland, Guinea, Österreich, Schottland, Dänemark und Schweden im Team. Nach dem Ende der Saison 2015/16 haben sieben Spieler den Verein verlassen, während neun neue Spieler in den Kader aufgenommen wurden. Die Neuzugänge kommen zum Teil aus namhaften Vereinen:
- Bernardo, Brasilianer, von RB Salzburg
- Oliver Burke, Schotte, von Nottingham Forest
- Omer Damari, Israeli, von RB Salzburg
- Zsolt Kalmar, Ungar, vom FSV Frankfurt
- Naby Keita, aus Guinea, von RB Salzburg
- Marius Müller, Deutscher, vom 1. FC Kaiserslautern
- Kyriakos Papadopoulos, Grieche, von Bayer Leverkusen
- Benno Schmitz, Deutscher, von RB Salzburg
- Timo Werner, Deutscher, vom VfB Stuttgart
Auffällig ist, dass viele der Neuzugänge vom RB Salzburg kommen; hier zeigt sich das Mitspracherecht des Sponsors Red Bull. Die wertvollsten Spieler sind Naby Keita mit einem Marktwert von 11 Millionen Euro und Oliver Burke mit einem Marktwert von 10 Millionen Euro. Der RB Leipzig hat 12 Legionäre im Kader, das macht einen Anteil von 48 Prozent aus. Das Durchschnittsalter der Spieler liegt bei 23,9 Jahren, die Spieler sind also jung genug, um Leistung zu zeigen. Der gegenwärtige Kader spricht nicht dagegen, dass es der RB Leipzig schaffen könnte, den Meistertitel zu holen.
Mit Red Bull zum Erfolg
Der Sponsor Red Bull hat ein starkes Mitspracherecht beim RB Leipzig, das zeigen die Transfers vom RB Salzburg. Diese Transfers sind sinnvoll, wie die gegenwärtigen Erfolge des Vereins zeigen. Red Bull ist ein finanzstarkes Unternehmen und kann viel Geld in den Verein und in die Spieler investieren, der Meistertitel ist das nächste Ziel.
Meistertitel nicht ausgeschlossen
Ein Meistertitel ist für den RB Leipzig nicht ausgeschlossen, denn schließlich hat der RB Leipzig in der aktuellen Saison noch kein Spiel verloren. Der 1. FC Kaiserslautern und Leicester City haben es bereits vorgemacht, dass es möglich ist, aufzusteigen und direkt den Meistertitel zu holen. Der RB Leipzig redet das Thema klein, schließlich bekommt er es mit Schalke 04 und Bayern München noch mit schwierigen Gegnern zu tun. Nicht nur Bayern München ist auf dem Weg zum Meistertitel ein schwieriger Gegner, sondern auch Borussia Dortmund ist nicht zu unterschätzen. Ein Meistertitel für den RB Leipzig ist jedoch durchaus realistisch.