Hoher Konkurrenzdruck in Bayern und lange Verletzung – kaum Einsatzzeit in dieser Saison
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Mario Götze hat mit seinen 23 Jahren im Fußball bereits viel erlebt. Angefangen mit seiner Karriere hat er bei Borussia Dortmund, bevor er in der Saison 2013/14 für eine Ablösesumme von 37 Millionen Euro zum FC Bayern München wechselte. Sein Länderspieldebut hatte er am 17. November 2010, seither konnte er bereits 47 Länderspiele absolvieren und 16 Treffer für die DFB-Auswahl erzielen. In der laufenden Saison jedoch kommt Götze erst auf
- Sieben Einsätzen für den FC Bayern München in der Bundesliga
- Zwei Einsätzen in der Champions League
- Einem Einsatz im DFB-Pokal
- Sowie einem Einsatz im DFL-Supercup
Insgesamt konnte er vier Treffer erzielen und zwei Vorlagen geben. Für den entscheidenden Spieler bei der Fußball Weltmeisterschaft 2014 ist das natürlich viel zu wenig. Hinzu kommt, dass er in München alles andere als konkurrenzlos ist, denn Guardiola argumentierte zu Recht, dass er über sieben Weltklassestürmer verfügt, die alle irgendwann mal spielen wollen:
- Douglas Costa
- Franck Ribéry
- Arjen Robben
- Kingsley Coman
- Thomas Müller
- Thiago
machen es Götze also nicht gerade leicht.
Der absolute Allrounder: Götze kann auf allen Positionen in der Offensive spielen
Andererseits ist Götze ein Spieler, der auf vielen Positionen eingesetzt werden kann und wurde. Statistisch gesehen ist er einer der vielseitigsten Spieler der Bundesliga, er hat auf allen 12 Positionen im Mittelfeld und im Angriff gespielt. Diese sind:
- Zentrales, defensives Mittelfeld
- Zentrales Mittelfeld
- Zentrales, offensives Mittelfeld
- Rechtes Mittelfeld
- Linkes Mittelfeld
- Rechtes, offensives Mittelfeld
- Linkes, offensives Mittelfeld
- Mittelstürmer
- Einer von zwei Sturmspitzen
- Rechtsaußen
- Linksaußen
- Hängende Spitze
Auf dem Papier ist die Konkurrenz im DFB-Team überschaubar
Anders als bei dem FC Bayern München ist die Konkurrenz in der Nationalmannschaft überschaubar. Das verdankt Götze eben vor allem seiner Vielseitigkeit. Von Bundestrainer Joachim Löw sind zurzeit elf Spieler im Mittelfeld und im Sturm gesetzt. Einige spielen auf dem Niveau des 23-jährigen, einige eher nicht. Sicherlich keine Chance hätte er gegen
- Thomas Müller
- und Ilkay Gündogan
Denn beide spielen schon eine ganze Zeit durch und konnten oft genug beweisen, wozu sie in der Lage sind. Anders sieht es bei
- Kevin Volland
- André Schürrle
- Sami Khedira
- oder Sebastian Rudi
aus, die noch nicht ihre volle Leistungsfähigkeit abrufen konnten.
Auf dem Sprung nach Liverpool?
Dass Götze nicht noch länger von seinem Tor im Finale 2014 gegen Argentinien zehren will, sollte klar sein. Daher will Götze Einsatzzeit – doch die scheint er bei Guardiola momentan nicht zu bekommen. Es könnte mit dem neuen Trainer Carlo Ancelotti sicherlich ganz anders werden. Falls nicht – „Jürgen Klopp muss mich nur anrufen. Er hat ja meine Nummer“, ließ Götze zuletzt verlautbaren. Es ist kein Geheimnis, dass Jürgen Klopp in Liverpool für die kommende Saison mit einem runderneuerten Kader plant. Und natürlich spielt auch Mario Götze bei den Überlegungen des Ex-BVB Coaches eine große Rolle. Viel hängt jetzt von den weiteren Planungen des FC Bayern München ab. Es zeigt sich, dass die Bayern bei Götze kein Risiko eingehen wollen. In der Vergangenheit war es mehrfach vorgekommen, dass Spieler wie beispielsweise Arjen Robben zu früh aufs Feld geschickt wurden und dann Rückschläge in Kauf nehmen mussten. Die Beziehung Guardiola-Götze allerdings war in der Vergangenheit immer eine spezielle. Reibungslos lief es selten zwischen dem Startrainer und dem Torschützen des WM-Finales. Bezeichnenderweise bekommt Franck Ribéry, der wesentlich länger als Götze verletzt war, bisher mehr Einsatzzeit als der Weltmeister und wurde bei den drei Spielen, bei denen Götze auf der Bank saß, jeweils als Joker eingesetzt.
Die Zukunft wird es zeigen
Für Mario Götze ist es sicherlich eine umnehme Situation. Es sind nur noch wenige Monate bis zur Europameisterschaft in Frankreich, bisher hat sich Löw noch nicht dazu durchgerungen, den einstigen Shootingstar zu nominieren. Philipp Lahm findet tröstende Worte:
- „Für jeden ist das eine schwierige Situation, wenn man verletzt ist und auch, wenn man wieder zurückkommt. Aber ich mache mir um Mario keine Sorgen. Er ist ein super Fußballer und sehr professionell. Es ist bei ihm nur eine Frage der Zeit.“
Für den FC Bayern stehen momentan eh andere Sachen auf dem Programm, als die Frage, ob Götze seine dringend benötige Spielpraxis bekommt, oder nicht. Zunächst geht es gegen Mainz, danach steht das wichtige Spiel bei Götzes Ex-Klub Borussia Dortmund auf dem Programm. „Unser Ziel ist es, mit mindestens acht Punkten Vorsprung nach Dortmund zu reisen und dann dort zu gewinnen. Dann haben wir elf Punkte Vorsprung, das ist dann eine Vorentscheidung“, befand Lahm.
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