Mario Gomez will nicht mehr in der Türkei spielen

Er verabschiedete sich von seinen Fans sehr emotional

Gomez machte sich die Entscheidung anscheinend nicht leicht. Auf seiner Facebook Seite schreibt er:

„Schweren Herzens will ich euch Besiktas-Fans persönlich mitteilen, dass ich in der kommenden Saison nicht für diesen tollen Verein, vor euch überragenden Fans und in diesem einzigartigen Stadion spielen werde. Der Grund dafür ist ausschließlich die politische Situation! Weder sportliche noch andere Gründe haben mich dazu bewegt. Einzig und allein die schrecklichen Geschehnisse der letzten Tage. Ich hoffe, ihr versteht das!“

Somit ist der Nationalspieler ganz offiziell auf Jobsuche. Interessenten soll es genug geben, für Gomez kommen aber nur Top-Klubs infrage. Diesen Anspruch kann er sich erlauben, schließlich erlebt er gerade jetzt so etwas wie seinen zweiten Frühling. Er will zurück auf die internationale Bühne. Gerüchte bringen ihn schon mit Atlético Madrid oder dem FC Barcelona in Verbringung – passen würde es gut, schließlich besitzt er neben der deutschen auch die spanische Staatsbürgerschaft. Aber auch deutsche Klubs wie

• Bayer Leverkusen
• Borussia Dortmund
• Borussia Mönchengladbach

kommen in Frage. Nur der VfL Wolfsburg wird sich wohl von dem Gedanken verabschieden müssen, den Offensivspieler zu verpflichten – die Wölfe verpassten in der vergangenen Saison einen internationalen Startplatz.

Florenz kann sich das Gehalt nicht mehr leisten

Der jetzige Arbeitgeber von Gomez, der italienische Erstligist AC Florenz, sucht derweil händeringend nach einem Club, der die sieben Millionen Euro Ablösesumme überweist. Denn laut der „Gazetto dello Sport“ kann sich der Verein die zehn Millionen Euro Jahresgehalt für Gomez nicht mehr leisten. Und die Forderungen von Gomez werden kaum weniger werden, nach diesen Referenzen aus der vergangenen Saison in der Türkei:

• 26 Tore
• Torschützenkönig der Süper Lig
• Garant für die erste Meisterschaft Besiktas seit 2009

Inzwischen gehört er wieder zu den geliebten Stars der Nationalmannschaft, nachdem er in den Jahren zuvor von den Fans höchstens geduldet wurde. Während der Europameisterschaft in Frankreich wurde der Ruf nach einem Startelfeinsatz immer lauter. Als die DFB-Elf dann im Halbfinale ausschied und Gomez schon vorher wegen einer Verletzung passen musste, wurde die Diskussion um einen fehlenden Mittelstürmer in Deutschland zu einer Art Ritterschlag für Mario Gomez. Die beiden Jahre in Italien, nachdem er 2013 vom FC Bayern zum AC Florenz gewechselt war, bezeichnete er selbst als „zwei extrem bittere Jahre“.

„Ich war schon immer professionell und habe es nie schleifen lassen. Ich habe alles versucht und probiert. Doch es sollte nicht sein. Aber nun habe ich wieder Vertrauen in meinen Körper. Ich habe wieder Power und Elan, weshalb ich mich auf das Wesentliche konzentrieren kann – das Spiel“

Folgt Lukas Podolski seinem Beispiel?

Er fühlte sich sehr wohl in Istanbul, spürte die Verbundenheit mit den Fans. Die Terroranschläge, die in nächster Nachbarschaft stattfanden, waren wohl gerade noch auszuhalten. Aber jetzt hat sich die Lage geändert, nach den Bomben kam der Putsch, nach dem Putsch die Säuberungen von Erdogan – als erster internationaler Star zieht Gomez somit die Konsequenzen aus der Situation am Bosporus. Ob sein Nationalmannschaftskollege Lukas Podolski, bei Galatasaray unter Vertrag, bald nachzieht, dürfte die nächste spannende Meldung wert sein.

Ist Barcelona an Gomez interessiert?

Wie spanische Medien übereinstimmend berichten, sucht der FC Barcelona einen Backup für den Stürmerstar Luis Suarez – dabei sei man auf den deutschen Nationalspieler gestoßen. Luis Enrique, Trainer bei den Katalanen:

„Es stimmt, dass wir einen Stürmer suchen. Es gibt viele Spieler, die zu uns kommen wollen. Einige schließen wir aus, andere denken sie werden hier wenig spielen. Was wir wollen ist, dass der Stürmer der kommt, Lust hat hier zu spielen, egal, wie viele Minuten er bekommen wird.“

Ob Gomez aber wirklich den Weg zu seinem Jugendtraum, dem FC Barcelona, antreten wird, ist aber noch lange nicht raus. Er zeigte schließlich für die deutsche Nationalelf zuletzt sehr gute Leistungen und seine Ambitionen dürften etwas höher sein, als nur der Ersatzmann für einen anderen Star zu werden. Sollte es aber dennoch zu diesem Transfer kommen, wäre der spanische Meister der nächste Spitzenklub in der Biografie des Stürmers:

• VfB Stuttgart (bis 2009)
• FC Bayern München (bis 2013)
• AC Florenz (bis 2015)
• Besiktas Istanbul (bis 2016)

Berufliche Fragen aber privates Glück: Gomez lässt sich trauen

Inzwischen hat sich der 31-jährige privat einen Meilenstein gesetzt. In München-Schwabing heiratete er seine Freundin Carina Wanzung. Die schöne Paar – Gomez im dunkelblauen Anzug, sie im weißen Trägerkleid mit silberfarbenem Gürtel – wurde von einem kleinen, privaten Kreis an Hochzeitsgästen in das Standesamt begleitet. Bereits vor dem Beginn der Europameisterschaft hatte der Stürmer angekündigt, im Sommer die standesamtliche Trauung zu vollziehen. Die große Feier inklusive einer kirchlichen Trauung soll innerhalb der nächsten zwei Jahre stattfinden. Die beiden sind seit 2013 miteinander liiert, sie ist etwa sechs Jahre älter als Gomez. Foto: shutterstock/Bildnummer:98386238-Urheberrecht: Fingerhut & Bildnummer:270178808-Urheberrecht: Alicia Chelini