Mats Hummels – eine Karriere bei zwei Vereinen
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Von seinem siebenten Lebensjahr an spielte Mats Hummels beim FC Bayern München Fußball – sein Vater, Hermann Hummels, wurde in dieser Zeit Juniorentrainer beim deutschen Rekordmeister. Die Profikarriere von Sohn Mats stand ziemlich früh fest, er verließ deswegen das Gymnasium vorzeitig mit dem Abschluss mittlere Reife. In der Saison 2005/06 wurde Hummels zum ersten Mal in die U23-Mannschaft des FC Bayern berufen, wo er unter Trainer Hermann Gerland zum Stammspieler wurde. Auch Felix Magath, damals Cheftrainer der Bundesliga Mannschaft, wurde daraufhin auf ihn aufmerksam. In der Folgesaison brachte Magath ihn im Ligapokal Halbfinale gegen den FC Schalke 04 zum ersten Mal zum Einsatz. Am 19. Mai 2007 gab er schließlich beim Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 sein Bundesliga Debüt. Allerdings kam er in der Hinrunde der Saison 2007/08 in der ersten Mannschaft nicht zum Einsatz, sondern spielte hauptsächlich weiter in der Regionalliga mit. Schließlich wurde er in der Winterpause an den Ligakonkurrenten Borussia Dortmund verliehen.
Die Erfolgsstory in Dortmund
Zwar war Hummels in der Saison 2008/09 mit einer schweren Verletzung die meiste Zeit außer Gefecht, dennoch verpflichteten in die Westfalen für die folgende Saison fest und lösten den Leihvertrag mit dem FC Bayern München auf. In dieser Spielzeit konnte sich mit Dortmund für die Europa League qualifizieren. Seit der gewonnen Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien ist der beim BVB auch der Mannschaftskapitän. Folgende Erfolge konnte Hummels inzwischen verbuchen:
- Deutscher Meister 2011, 2012
- Deutscher Vizemeister 2013, 2014
- Deutscher Pokalsieger: 2012
- Finalist im DFB-Pokal: 2008, 2014, 2015
- Deutscher Supercupsieger: 2013, 2014
- Finalist der UEFA Champions League: 2013
- Weltmeister: 2014
- U-21 Europameister: 2009
Auch persönlich kann Hummels auf einige Trophäen und Preise zurückblicken:
- BVB-Spieler der Saison 2011/2012
- Kicker-Verteidiger des Jahres: 2010, 2011, 2012, 2014
- Fußball-Felix: 2014
- Top 11 der Weltmeisterschaft 2014
Die Spielweise des Weltmeisters
Mats Hummels gilt als Weltklasse Innenverteidiger und zeigt dies bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Er gilt als sprungkräftig, kopfballstark und dadurch torgefährlich. Er wird immer wieder für seine Ruhe am Ball und seine Sicherheit in Drucksituationen gelobt. Seine große Stärke ist das Stellungsspiel, wodurch er immer wieder entstehende Lücken in der Defensive schließen kann. In der Liga zählt er zu den schnellsten Innenverteidigern, technisch und taktisch ist er hoch geschult, seine präzisen Pässe ins Mittelfeld suchen ihresgleichen. Darüber hinaus gilt er als extrem fairer Sportsmann.
Bodo Watzke bestätigt Gerüchte
Der BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hat sich erstmals zu einem möglichen Wechsel seines Innenverteidigers geäußert und bestätigte damit die schon lange im Umlauf gebrachten Gerüchte: „Wenn, dann wird es in Richtung Bayern gehen. Er glaubt vielleicht, dass er mit dem Club noch nicht fertig ist. Sein Vater wohnt in München, seine Mutter und sein Bruder auch. Seine Frau kommt aus München. Da steht man dann an einer Gabelung: Nimmst du weiter den schweren Weg oder wählst du den leichteren? Das muss jeder für sich entscheiden.“ Allerdings machte er auch kein Geheimnis daraus, dass er seinen eigenen Klub als wesentlich lohnender einschätzt: „Es ist wahrscheinlicher, dass man mit dem FC Bayern die Champions League gewinnt, aber man kann sich auch in Dortmund alle Träume erfüllen. Man muss auch abwägen, ob ein Titel mit Dortmund nicht mehr wiegt als einer mit München. Es gibt viele, die bei Bayern drei Titel gewonnen haben, die heute aber keiner mehr kennt. In Dortmund passiert dir das nicht, auch wenn du vielleicht nur einen Titel gewinnst. Der FC Bayern hat eine Titelinflation herbeigeführt. Wenn sie Meister werden, kommen vielleicht noch 3000 Fans zum Marienplatz. Da ist ein Gewöhnungseffekt eingetreten.“
Auch Rummenigge äußerst sich zu den Gerüchten
Karl-Heinz Rummenigge hat sich nun ebenfalls zu den Gerüchten um Mats Hummels zu Wort gemeldet: „Grundsätzlich kann ich die Worte von Herrn Watzke bestätigen: Hummels befasst sich mit dem FC Bayern „, sagte der Vorstandschef kurz vor dem Abflug nach Madrid. „Aber jeder Transfer ist ein Drei-Parteien-Geschäft und ich bitte um Verständnis, dass ich nicht näher darauf eingehen will“, so der Bayern-Boss weiter. Zudem will Rummenigge, der durchaus einen optimistischen Eindruck bezüglich eines baldigen Transfers hinterließ, das „sehr ordentliche Verhältnis mit dem BVB nicht durch eine unbedachte Äußerung beschädigen.“
Was spricht für einen Wechsel?
Es gibt einige Punkte, die aus der Sicht von Mats Hummels für einen Wechsel sprechen:
- Die gesamte Familie Hummels ist in München verwurzelt – seine Frau Cathy wohnt dort, sein Bruder spielt bei der SpVgg Unterhaching Fußball
- Der FC Bayern sieht sich als eine der besten drei Mannschaften der Welt, die Champions League zu gewinnen wäre mit dem Rekordmeister wahrscheinlicher als mit dem BVB
- Natürlich würde er bei den Bayern ein wesentlich höheres Gehalt beziehen können, auch wenn er in Dortmund bereits zu den Großverdienern zählt
Was spricht gegen einen Wechsel?
Natürlich gibt es auch einleuchtende Gründe, warum ein Wechsel nach München keine gute Idee wäre:
- Hummels würde sich durch seinen Wechsel bei den BVB-Fans ähnlich Mario Götze und Robert Lewandowski vor ihm zur „Persona Non Grata“ entwickeln
- Er ist seit 2011 eine Führungspersönlichkeit in der Mannschaft und fühlt sich mit dem BVB verbunden. Kürzlich sagte er: „Es gibt unheimlich viele Sachen, die ich gerne machen möchte. Eine davon ist, in Dortmund länger zu bleiben und das, was wir gerade wiederaufbauen, noch mitzuführen.
Die anderen interessierten Vereine
Neben dem FC Bayern und natürlich Borussia Dortmund selbst gibt es noch eine ganze Reihe andere Vereine, die ein Interesse an der Verpflichtung des Innenverteidigers hätten:
- Manchester City
- Manchester United
- Real Madrid
- FC Barcelona
- Juventus Turin
Momentan ist allerdings die Wahrscheinlichkeit, dass wir Mats Hummels in der kommenden Saison beim FC Bayern München sehen, sehr hoch.
Foto: (c) Wettbuero.de