Der Skandal um das russische Staatsdoping vor dem Beginn der olympischen Spiele in Rio de Janeiro ist bei vielen noch recht frisch im Gedächtnis, ebenso die unrühmliche Rolle, die das IOC rund um ihren Präsidenten Thomas Bach dabei gespielt hat. Jetzt rudert das IOC jedoch plötzlich zurück - anstatt die WADA für die vermeintlich zu späte Aufdeckung des Skandals abzustrafen, gibt es jetzt mehr Macht und Geld für die Anti-Doping Organisation und es steht ein völlig neues Konzept zur Diskussion.
sichere dir hier einen einzigartigen wettbonus
William Hill

William Hill

100% bis zu 100€

Bet at Home

Bet at Home

50% bis zu 100€

X-Tip Sportwetten

X-Tip Sportwetten

100% bis zu 100€

Interwetten

Interwetten

100% bis zu 110€

Die WADA soll nun doch gestärkt werden

Wenn es nach den jüngsten Beschlüssen des IOC geht, dann erhält die WADA bald

  • mehr Geld
  • mehr Einfluss
  • mehr Unabhängigkeit
  • mehr Instrumente, um den Anti-Doping Kampf effektiver zu führen

Dies wurde während des „Olympischen Gipfels“, der am Samstag in Lausanne zusammenkam, beschlossen. In der Abschlussformulierung heißt es sogar:

„Der weltweite Kampf gegen Doping liegt in der Verantwortung der Wada. Die Regierungen der Welt und die olympische Bewegung teilen sich das Engagement in der und die Finanzierung der Wada zu gleichen Teilen.“

Welch Pathos. doping

Zunächst hagelte es Kritik an der Agentur

Und es soll schnell gehen, denn bevor die olympischen Winterspiele 2018 in Pyeonchang starten, soll das neue, zentral gelenkte System die Arbeit aufnehmen. Dabei hatte es bis zuletzt noch ziemlich drastische Kritik an der WADA gegeben – das staatlich gelenkte russische Dopingsystem sei viel zu spät entdeckt worden. Denn erst zwei Wochen vor dem Beginn der Sommerspiele hatte die Agentur den McLaren Report veröffentlicht – dort wird das russische Vorgehen im Einzelnen beschrieben und belegt. Die WADA empfahl damals dem Komplettausschluss des russischen Teams, IOC-Präsident kam unter Druck, ließ aber die Teilnahme von einzelnen Athleten unter wenig effektiven Auflagen zu.

Die WDA berät im November über die Empfehlungen

Craig Reedie hat gleich zwei Ämter inne, die IOC und WADA verbinden:

  • IOC-Vizepräsident
  • WADA Chef

In dieser Doppelfunktion wird er die Vorschläge des Gipfels an den Gründungsrat der WADA übergeben, der im November zu Beratungen zusammenkommen wird. „Der heutige Gipfel war ein weiterer Meilenstein auf unserem Weg zur Stärkung der WADA und des weltweiten Anti-Doping-Systems“, so der Brite. Eine wichtige Grundvoraussetzung ist dabei aber die Erhöhung des Budgets, wobei die die Regierungen ebenfalls zustimmen müssen, um den 50-50 Status zu wahren. „Es darf nicht der Eindruck entstehen, als würden wir die Wada übernehmen“, so Bach in einer Stellungnahme. „Wir können nur Empfehlungen geben. Die Umsetzung kann nur von der WADA selbst durchgeführt werden“, meinte Bach. Beschlusskraft hat der Gipfel nicht. Ein bereits zuvor gefasster Plan, das Doping-Testprogramm komplett von den Sportverbänden zu lösen, soll ebenfalls umgesetzt werden. Zu diesem Zweck soll innerhalb der Agentur eine Behörde geschaffen werden, die sich mit dem Testprogramm beschäftigt.

Die deutsche Anti-Doping-Agentur zeigt sich abwartend

Sollte es zu Sanktionen gegen einzelne Sportler oder Verbänden kommen, soll nach dem Willen des IOC in erster Instanz der Internationale Sportgerichtshof tätig werden. Für die Vorstandsvorsitzende der deutschen Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) Dr. Andrea Gotzmann sind das aber erst einmal nur Lippenbekenntnisse. Umgesetzt worden ist bisher nichts und neu sind die Vorschläge auch nicht:

„Im Wesentlichen handelt es sich um die Wiederholung einer Agenda aus dem Jahr 2014. Es bleibt daher abzuwarten, ob es die internationalen Sportorganisationen schaffen, die bestehenden Interessenkonflikte zu lösen. Deutliche Reaktionen auf die aktuellen Geschehnisse sind nicht zu erkennen.“

dopingproblematik

Russland macht ebenfalls erste Schritte

Das russische Sportministerium hat im Übrigen am vergangenen Wochenende bereits auf die Ankündigungen des IOC reagiert und ebenfalls ein klares Zeichen in Richtung Anti-Doping-Kampf gesetzt. <b. Dieser Schritt war auch dringend notwendig, denn bereits vor elf Monaten war RUSADA von der WADA als nicht regelkonform suspendiert worden.

Fazit: Ändern wird sich vieles – aber nur nach außen

Es ist kaum vorstellbar, dass die halbherzigen Vorschläge des IOC irgendetwas an der Doping Front ändern werden. Denn bei allen Vorwürfen an die Russen wird immer wieder vergessen, dass es überall auf der Welt Doping gibt. Jetzt das systematische Staatsdoping Russlands als Vorwand für Reformen zu nehmen ist nicht nur zynisch, sondern auch komplett weltfremd. Hiermit wollen wohl nur die aufgebrachten Gemüter beruhigt werden – am Ende wird es einfach so weiterlaufen, wie bisher. Der Spitzensport wird indes weiter darunter zu leiden haben. Der Leistungsdruck wird immer höher und die Prämien für Leistungen ebenfalls – ein Teufelskreis, dem sich viele Sportler eben nur mit unlauteren Mitteln erwehren können. Solange die Ursachen des Dopings nicht bekämpft werden, kann sich das IOC in noch so vielen Sitzungen und Gipfeltreffen die Münder fusselig reden. Ändern wird sich dadurch kaum etwas – außer das die Kritiker durch solche Maßnahmen mundtot gemacht werden. Der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann, weiß ebenfalls, dass das Doping ins Russland nur die Spitze des Eisberges ist:

„Russland ist nur die Spitze des Eisberges, weil in zahlreichen Ländern ähnliche Konstellationen von eindeutigen Abweichungen zum aktuellen WADA-Code zu befürchten sind.“

Foto: Shutterstock.com/Bildnummer:441825343/Urheberrecht: Yuriy Vlasenko & Bildnummer:473741563/Urheberrecht: Tony90

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *