Jetzt ist alles klar
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Doch jetzt konnte er sein Versprechen wahrmachen. Die Finalserie konnte das Team aus Ohio mit 4:3 gewinnen, Titelverteidiger Golden State Warriors hatten das Nachsehen.
„Ich habe alles gegeben. Blut, Schweiß und Tränen. Der Mann da oben wollte, dass ich das mache. Cleveland, das ist für dich“
meinte „King James“ nach dem entscheidenden Spiel.
LeBron James, ein Name, der Erfolg verspricht
James gehört zu den erfolgreichsten Basketball Spielern aller Zeiten. Der 31-jährige stand insgesamt sechsmal in der Finalserie der NBA, was seit 50 Jahren kein Spieler mehr geschafft hat.
- zwei Meisterschafften gewann er mit Miami
- dreimal verlor er mit Miami
Und im vergangenen Jahr scheiterte er im ersten Versuch mit Cleveland an Golden State. Und auch diesmal sah es zunächst nicht allzu gut aus. Denn die Cavs lagen mit 1:3 hoffnungslos zurück, Golden State hatte damit drei Matchballe. Aber Cleveland kämpfte sich zurück. Es war das erste Mal in der Geschichte der NBA, dass ein Team einen 1:3 Rückstand wieder aufholen konnte.
Matchwinner: LeBron James
Bei jedem der Siege der Cavaliers hieß der beste Mann auf dem Feld am Ende immer LeBron James. Der momentan weltbeste und bekannteste Spieler übertraf sich selbst bei jedem Spiel. Er war der Anführer, überall auf dem Platz zu finden, immer anspielbar, stark, präsent, voller Spielfreude und vor allem: voller Selbstbewusstsein. In den Spielen fünf und sechs kam er auf jeweils 41 Punkte und im entscheidenden siebenten Match schaffte er ein Triple-Double – womit er in allen drei Statistik Kategorien zweistellige Werte aufwies:
- 27 Punkte
- 11 Assists
- 11 Rebounds
Er ist nach Jerry West und James Worthy erst der dritte Spieler, der so eine Bilanz erreichen konnte. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass er zum dritten Mal nach 2012 und 2013 zum wertvollsten Spieler der Playoffs gewählt wurde. Und noch ein Rekord: Er ist der erste Spieler in der NBA, der in der Finalserie alle Statistiken anführt. Er holte die meisten
- Punkte (208)
- Rebounds (79)
- Assists (62)
- Steals (18)
- Blocks (16)
Völlig überwältig von seinen Leistungen und den seines Teams sagte er:
„Wir haben viel durchgemacht in dieser Saison. Wir waren am stärksten, als uns alle angezählt hatten. Und ich selbst war dann auch am stärksten“
Der Werdegang von James: Erst Highschool, dann NBA
Bereits in seinen jugendlichen Jahren war James ein Star. Mit College-Basketball gab er sich nie zufrieden, er wechselte 2003 gleich nach der Highschool in die NBA. Er hätte für jedes Top Team der NBA spielen können, doch es zog ihn ausgerechnet zu den Cleveland Cavaliers. Das muss wohl etwas mit Heimatliebe zu tun haben, denn der Klub war von jeher erfolglos. Allerdings stammt James aus Akron, einer Stadt nur 50 Kilometer von Cleveland entfernt. James spielte stark und verbesserte sich von Jahr zu Jahr. Allerdings reichte es nie für die Meisterschaft, denn der Rest der Mannschaft konnte mit den außergewöhnlichen Fähigkeiten des Teamleaders nicht annähernd mithalten. 2007 konnten die Cavaliers dann erstmals ins Finale einziehen, scheiterten dort jedoch sehr deutlich mit einem 0:4 an San Antonio. LeBron James blieb so nichts Anderes übrig, als nach Miami zu gehen, wollte er Erfolg haben.
In Miami dann der Titel
Es war eine Sensation für Cleveland, als James dem Verein den Rücken kehrte. Er verkündete seine Entscheidung sehr medienwirksam und die Fans der Cavaliers ließen ihren Zorn freien Lauf. Er wurde als Verräter beschimpft und seine Trikots wurden verbrannt. Jedes Mal, wenn er mit Miami in Cleveland spielte, wurde er ausgebuht. Das ist vergleichbar damit, wenn
- ein Spieler von Dortmund zu den Bayern wechselt
- oder vom HSV zu den Bayern
- oder von Mönchengladbach zu den Bayern
Natürlich ärgerte die Fans dabei besonders, dass James in Miami so großen Erfolg hatte und sich seine Titelträume dabei erfüllten.
Die Rückkehr nach Cleveland
Doch als er wieder zurückkam, da hatten die Fans plötzlich alles vergessen.
„Ich komme nach Hause. Ich habe immer daran geglaubt, meine Karriere in Cleveland zu beenden. Meine Beziehung zu Nordost-Ohio ist größer als Basketball.“
Einige Kritiker sind allerdings der Meinung, seine Rückkehr habe nicht mit Heimatverbundenheit oder Vereinstreue zu tun als eher mit Geld, viel Geld sowie einer Unmenge an Werbe- und Sponsorenverträgen. Vor allem aber mit der Marke LeBron James. Außerdem soll sein langjähriger Agent Rich Paul, der ebenfalls Cleveland seine Heimat nennt, bei der Entscheidung des Superstars ein gewichtiges Wort mitgeredet haben. Doch er hielt sich eine Hintertür offen und unterschrieb erstmal nur einen Vertrag über ein Jahr – falls doch nicht alles so laufen sollte, wie James sich das vorstellte. Jetzt stehen die Chancen allerdings nicht schlecht, dass er seine Karriere dort beendet, wo sie begann. Denn mehr als die Meisterschaft zu gewinnen, kann er kaum noch erreichen.
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