Zum ersten Mal wird Nico Rosberg Weltmeister in der höchsten aller Motorsportklassen, in der Rennserie Formel 1. Als Sohn des früheren Formel-1-Weltmeisters Keke Rosberg stand er lange im Schatten seines Vaters, nun hat es geklappt. Seit 2010 fährt er im "Silberpfeil" von Mercedes, nun steht er erstmals auch am Ende der Saison ganz oben auf dem Treppchen.
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Nico Rosberg entthront seinen Vorgänger Lewis Hamilton als Formel 1 Weltmeister

Dabei reicht ihm der zweite Platz in Abu Dhabi hinter Teamkollege Lewis Hamilton, der seinerseits Weltmeister geworden wäre, wenn Nico Rosberg maximal Vierter geworden wäre. Hamilton versuchte das Tempo zu verschleppen, um Nico Rosberg in Positionskämpfe mit Sebastian Vettel zu verwickeln. Am Ende ging sein Plan aber nicht auf. Nico Rosberg ist der große Sieger an diesem Rennwochenende. Hamilton bleibt nur, dieses Ergebnis zähneknirschend zu akzeptieren, was er wohl oder übel tun wird.

Umso größer ist die Freude im Hause Rosberg, in seinem Rennstall und bei seinen Zuarbeitern. Noch nie gelang Rosberg, der auch erst 23 Grand Prix gewonnen hatte, der ganz große Wurf zum Weltmeistertitel. Nun wird er in aller Welt gefeiert, die internationalen Pressestimmen sind voll des Lobes. Dem Deutsch-Finnen werden nicht zuletzt harte Nerven attestiert, die er in diesem haarigen Rennen benötigte.

Nicht immer treten Kinder in die Fußstapfen ihrer Eltern. Doch bei Nico Rosberg, 1985 in Wiesbaden geborenn, war es schon früh so weit. Schon mit sechs Jahren saß er zum ersten Mal in einem Kart. Talent war reichlich vorhanden und doch erreichte er bis zuletzt sein Ziel nicht, Weltmeister zu werden. Dabei fährt Nico Rosberg schon seit 2006 in der Formel 1, geht somit in seine 11. Saison. Seit 2010 fährt er für Mercedes, womit er auch die Technik hat, um eben den Rest des Feldes hinter sich zu lassen. Seit 2004 fährt er als Fahrer mit deutscher Lizenz, vorher war er, wie sein Vater, als Finne in Rennen gegangen. Für den Briten Hamilton wird es allerdings keine Rolle gespielt haben, ob er gegen einen Deutschen oder einen Finnen verliert. Der extrem ehrgeizige Hamilton war im letzten Jahr schon zum 3. Mal Weltmeister geworden. Nun muss er Rosberg den Vortritt lassen. Das hätte beinahe zu einem großen Skandal im Rennen geführt, denn Hamilton hatte die Stallorder von Mercedes missachtet, um eventuell doch noch selbst den Weltmeistertitel zu gewinnen. Rosberg hatte aber nur nach den Rennen 11 bis 14, zuletzt also in Monza Hamilton in der Gesamtwertung vorbeiziehen lassen müssen. Nach allen anderen Rennen lag Nico Rosberg auf Rang 1 der Gesamtwertung, so auch nach dem 21. und letzten Rennen in Abu Dhabi. nico-rosberg

Trotz mehr Siegen von Hamilton in Einzelrennen geht der Titel an Nico Rosberg

In diesem letzten Rennen lag Hamilton dann auch nur 4 Zehntelsekunden vor Rosberg. Hamiltons Freude über den Grand-Prix-Sieg war enorm getrübt, denn der Star an diesem Sonntag hieß Nico Rosberg. 9 der 21 Rennen in dieser Saison hatte Rosberg für sich entschieden, Hamilton hingegen mit 10 Siegen sogar ein Rennen mehr gewonnen. Doch da er bei dazwischen nicht so punktete wie Rosberg, kommt dieser am Ende auf 385 Punkte, Hamilton dagegen nur auf 380 Punkte. Eine sehr knappe Entscheidung, an der es am Ende aber nichts zu rütteln gibt. Natürlich holten die beiden Fahrer zusammen auch die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft für Mercedes. Für Hamilton kann das aber nur ein schwacher Trost sein.

Nach Sebastian Vettel und dem verunglückten Michael Schumacher ist Nico Rosberg erst der dritte Deutsche, der die Weltmeisterschaft in der Formel 1 gewinnt – und das bei einem so autoverrückten Land wie Deutschland es ist. Zum ersten Mal war Mercedes 1954 Weltmeister geworden, bzw. hatte einen Fahrer, der das schaffte. Damals fuhr Juan Manuel Fangio seinen Silberpfeil über eine Saison lang schneller als alle Konkurrenten. Nun ist es Rosberg, der damit auch die Serie von zwei Weltmeistertiteln in Folge von Lewis Hamilton unterbricht. Mercedes hingegen siegt nun schon zum dritten Mal in Folge, nachdem zuvor Red Bull das Feld dominiert hatte.

Hamilton will, aber kann Rosberg nicht entscheidend stoppen

Hamiltons Verhalten, als er die Stallorder ignorierte, könnte noch ein Nachspiel für ihn haben. In Großbritannien spekuliert die Presse, ob es zu seinem Rauswurf bei Mercedes kommt. Dieser ist nicht allzu wahrscheinlich. Teamaufsichtsrat Niki Lauda forderte aber, dass es zu Gesprächen kommen müsse. Schon 2014 hatte Hamilton sich über die Stallorder hinweggesetzt. Er ist also Wiederholungstäter.

Wiederholungstäter wäre natürlich auch Nico Rosberg gerne, der seinen WM-Titel nun verteidigen muss und möchte. Ob ihm erneut so eine klasse Saison wie diese gelingt, ist allerdings fraglich. Denn der nun angespitzte Hamilton wird alles tun, um sich die Krone zurückzuholen. Für die nächsten 13 Monate gehört diese aber Nico Rosberg. Was auch dessen Popularität in Deutschland Aufschwung geben wird. Bislang stand er diesbezüglich immer ein wenig im Schatten von Sebastian Vettel, der imerhin schon vier Mal Weltmeister werden konnte. Nun könnte Rosberg ein wenig aus diesem Schatten heraustreten, auch wenn er keine allzu extrovertierte Person ist. nico-rosberg-formel-1

Auch Michael Schumacher indirekt am Titel beteiligt

Übrigens erwähnte Nico Rosberg im Zuge seines umjubelten Titelgewinns jenen Michael Schumacher. Dieser sei mitverantwortlich dafür, dass Nico Rosberg nun Weltmeister sei. Von 2010 bis 2013 waren die beiden noch zusammen in einem Team gefahren. Dabei habe Rosberg enorm viel von diesem alten Hasen des Rennsports lernen können. Schumacher hatte zudem viel Aufbauarbeit bei Mercedes geleistet, von der Rosberg nun profitiere.

“Er war drei Jahre hier, hat drei Jahre gepusht, dass das Team vorankommt. Es war ein sehr interessantes Erlebnis, mit Sicherheit habe ich von diesem Erlebnis einiges mit auf den Weg genommen.”

Schon seit 2006 fährt Rosberg wie erwähnt in der Formel 1, aber erst ab 2010 ging es für ihn richtig aufwärts. Da kann man schon mal Michael Schumacher danken, dass Rosberg nun ganz oben angekommen ist. Und einen besonderen Fan hat Rosberg auch: Der Präsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß, freute sich am Sonntag mit Rosberg. Grund dafür ist allerdings vor allem eines: Uli Hoeneß mag Lewis Hamilton nicht. Umso mehr kann er sich jetzt mit Rosberg freuen. dem frisch gebackenen Weltmeister in der Formel 1. Fotos: By Morio – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=25308387 & By Morio – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9944266

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