Politische Entscheidung von IOC-Präsident Bach
Artikelinhalt
- 1 Politische Entscheidung von IOC-Präsident Bach
- 1.1 IOC stellt Russland nicht ins Abseits
- 1.2 Russische Leichtathleten von den Olympischen Sommerspielen ausgeschlossen
- 1.3 Ausschluss von 68 russischen Leichtathleten bestätigt
- 1.4 Manipulationen in der Leichtathletik nur die Spitze des Eisbergs
- 1.5 Robert Harting bezeichnet Bach als Teil des Doping-Systems
IOC-Präsident Thomas Bach spricht zwar davon, keine politischen Entscheidungen zu treffen, doch tut er das sehr wohl. Er äußerte sich in einem Interview mit der Deutschen Presseagentur zu möglichen Folgen einer Untersuchung der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zu manipulierten Proben bei den Winterspielen von Sotschi dahingehend, dass es nicht darum ginge, Anschuldigungen als bewiesen hinzunehmen. Mit Hilfe des Geheimdienstes FBS sollen Proben von 15 russischen Medaillengewinnern verfälscht worden sein. Bach sprach davon, in Kooperation mit den entsprechenden Wintersportverbänden die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen, wenn sich der Verdacht bestätigt. Er sagte, dass bei den Entscheidungen über die Startberechtigungen der russischen Athleten
- Hinweise auf Verstöße
- Beweise internationaler Verbände
berücksichtigt werden müssten. Sollte sich der Verdacht erhärten, wäre laut Bach ein Ausschluss des gesamten nationalen Verbandes möglich. Bislang hat Bach noch nicht reagiert, ein Grund dafür könnte seine Verbundenheit zu Russlands Präsident Putin sein. Es kommt der Eindruck auf, dass das Nichtstun des IOC ein Freibrief für Doping ist. Lediglich für die Leichtathleten steht fest, dass sie in Rio nicht an den Start gehen.
IOC stellt Russland nicht ins Abseits
Das IOC stellt Russland nicht völlig ins Abseits, Präsident Bach spricht von klaren Regeln. Es kommt der Eindruck auf, als würde Bach das Doping sogar noch unterstützen, denn der bullige Präsident zieht den Ausschluss der Whistleblowerin Julia Stepanowa, einer 800-Meter-Läuferin, in Erwägung. Schließlich gab Julia Stepanowa die entscheidenden Hinweise zum systematischen Doping in der Leichtathletik in Russland. Sollen etwa diejenigen, die Doping betrieben haben, geschützt werden, während diejenige, die ehrlich ist und sich vehement gegen das Doping einsetzt, bestraft wird? Bach will den Fall der Läuferin unter Berücksichtigung der persönlichen und rechtlichen Gesichtspunkte sowie auf der Grundlage der Regeln prüfen.
Russische Leichtathleten von den Olympischen Sommerspielen ausgeschlossen
Die russischen Leichtathleten können nicht an den Olympischen Sommerspielen in Rio teilnehmen. Der Grund für diese Entscheidung ist die Untersuchung der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada, bei denen ein flächendeckendes und systematisches Doping in Russland aufgedeckt wurde. Jahrelang soll der Staat das Doping geschützt und sogar gefördert haben. Sollte das wirklich der Fall sein, dann scheint Doping in Russland etwas völlig Legales und sogar Erwünschtes zu sein. Nicht das IOC traf die Entscheidung, die russischen Leichtathleten auszuschließen, sondern der Weltverband IAAF entschied über den Ausschluss. Sportler hatten Einspruch eingelegt, doch wies der Internationale Sportgerichtshof CAS den Einspruch am 21. Juli zurück. Die russischen Verantwortlichen werfen den Entscheidungsträgern des IAAF vor, dass sie in Sippenhaft genommen wurden.
Ausschluss von 68 russischen Leichtathleten bestätigt
Der Internationale Sportgerichtshof bezeichnete die Entscheidung des Weltverbandes IAAF, die russischen Leichtathleten von den Olympischen Spielen auszuschließen, als rechtmäßig. Insgesamt 68 russische Leichtathleten wurden ausgeschlossen, gerade zwei Ausnahmegenehmigungen wurden für
- Weitspringerin Darja Klischina, die in den USA lebt
- Kronzeugin Julia Stepanowa
erteilt. Von der Sperre ist auch die Stabhochsprung-Olympiasiegerin Jelena Issinbajewa betroffen. Der russische Sportminister Vitali Mutko drückt Bedauern über die Sperre aus und denkt daran, künftige Schritte einzuleiten. Er spricht von einer Entscheidung ohne rechtliche Grundlage, die politisch motiviert ist. Der Sprecher von Präsident Putin, Dimitri Peskow, äußerte sich, dass die Idee einer kollektiven Schuld nicht zu akzeptieren sei.
Manipulationen in der Leichtathletik nur die Spitze des Eisbergs
Die Manipulationen in der russischen Leichtathletik, die durch die Wada aufgedeckt wurden, sind nur die Spitze des Eisbergs. In Russland wurden seit 2010, als NOK-Präsident Schukow sein Amt antrat, viele internationale Wettbewerbe ausgetragen:
- Olympische Winterspiele
- Paralympics
- Weltstudentenspiele Universiade
- 18 Weltmeisterschaften in 14 olympischen Sportarten
Ale diese Wettbewerbe stehen unter Manipulationsverdacht. Bislang sind jedoch nur die Leichtathleten gesperrt, während die anderen russischen Sportler an den Olympischen Spielen teilnehmen dürfen. Da auch in anderen olympischen Disziplinen gedopt wird, kommt der Verdacht auf, dass dem Doping kein Riegel vorgeschoben wird und dass alles nur unter den Tisch gekehrt wird.
Robert Harting bezeichnet Bach als Teil des Doping-Systems
Der deutsche Diskus-Werfer Robert Harting bezeichnet die Entscheidung des IOC-Präsidenten Bach, die russischen Sportler an den Start gehen zu lassen, als beschämend, während die frühere deutsche Schwimmerin Britta Steffen sogar eine lebenslange Sperre für Gedopte fordert. Für den deutschen Athleten Robert Harting ist Thomas Bach ein Teil des Doping-Systems und nicht des Anti-Doping-Systems. Für Harting bedeutet die Entscheidung Bachs einen Teil des Weltuntergangs, er schämt sich für Bach. Wie kann ein Deutscher, der ein so wichtiges Amt bekleidet, eine derartige Entscheidung treffen und das Doping sogar noch unterstützen? Bach musste aufgrund seiner Entscheidung, das russische Team trotz der Enthüllungen der Wada an den Start gehen zu lassen, viel internationale Kritik hinnehmen.
Sauberer Sport ist wichtig
Die frühere Schwimmerin Britta Steffens spricht davon, dass es auf sauberen Sport ankomme und dafür die richtigen Entscheidungen getroffen werden müssten. Sie ist der Meinung, dass die Entscheidung des IOC komplex beurteilt werden müsse. Für die Leichtathleten, die nicht gedopt haben, ist es schade, dass sie nicht teilnehmen können, doch angesichts der Tatsache, dass auch viele andere russische Sportler massives und systematisches Doping betrieben haben, müsste eigentlich das gesamte russische Team von den Olympischen Spielen ausgeschlossen werden. Es müsste ein abschreckendes Beispiel geschaffen werden, um Doping endlich zu bekämpfen und nicht noch zu fördern. Auch für andere Länder, in denen Doping betrieben wird, könnte ein Ausschluss Russlands von den Olympischen Spielen Schule machen.
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[…] Beweise vorliegen, doch jetzt, trotzdem die Beweise nun erbracht wurden, hat er keine Sperre gegen Russland verhängt. Thomas Bach und seine Mitarbeiter stehen den Anschuldigungen angesichts eines so […]