Noch ist nichts verloren für den aktuellen Zweitligisten Karlsruher SC. Aber von der einstigen Vision des "KSC 2000" war schon lange nichts mehr übrig geblieben. Wenigstens in der 2. Bundesliga will man sich aber mit aller Macht halten. Doch dieses Unterfangen scheint schwieriger zu sein, als den Karlsruhern lieb sein kann. Zur Zeit steht der KSC nur auf dem 16. Rang und damit dem Relegationsrang für den Abstieg in die 3. Liga. Erst 2 Siege aus 15 Spielen in dieser Saison, erst 12 Punkte insgesamt. Kein Wunder, dass Trainer Thomas Oral gehen musste. Stattdessen ist mit Oliver Kreuzer ein Mann auf den Managerposten zurückgekehrt, der schon einmal am Wildparkstadion gewirkt hat. Die bange Frage, die sich alle Fans des KSC nun natürlich stellen, lautet: Quo vadis, KSC? Wie und wohin geht es weiter mit dem Badener Club? Und nicht zuletzt auch die Frage: mit wem eigentlich?
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KSC: Kreuzer sofort unter Druck bei der Trainersuche

Erst seit Donnerstag ist Oliver Kreuzer, der zuvor beim noch größeren Chaosclub 1860 München tätig war, in Karlsruhe wieder im Amt. Doch von “Ruhe” ist in Karlsruhe zur Zeit wenig zu spüren. Kreuzer muss sofort handeln, braucht einen fähigen Nachfolger für den geschassten Trainer Thomas Oral. Interimistisch betreut U19-Trainer Lukas Kwasniok die erste Mannschaft, doch er soll anders als bei vielen anderen Clubs inzwischen häufig geschehen nicht von der Übergangs- zur Dauerlösung her.

Also fahndet Oliver Kreuzer nach einem Nachfolger von Thomas Oral. Dabei kommt ihm natürlich nicht zugute, dass der KSC zur Zeit nicht gerade die erste Adresse im Fußball in der Bundesrepublik ist. Insgesamt schon mal gar nicht, als Zweitligist, aber auch in der 2. Bundesliga gibt es sicher attraktivere Stationen für fähige Leute. Hauptkriterium ist laut Kreuzer bei der Suche dann auch eher der Aspekt “Erfahrung”. Man baut also nicht auf Innovation, nicht auf die nachwachsende Generation um Tuchel, Nagelsmann oder Weinzierl.

Der Neue soll erfahren sein

“Keine Experimente” lautet da wohl eher die Devise beim Karlsruher SC, der in jedem Fall sicherstellen möchten, auch in der nächsten Saison noch in der 2. Bundesliga antreten zu dürfen. Da greift man tief in die Schatzkiste der bewährten Methoden im Profifußball und sucht einen Mann mit “Erfahrung”.

Einige alte Fahrensleute auf dem Trainerkarussell sind bekanntlich wieder frisch auf dem Markt. Bei 1860 wurde Kosta Runjaic beurlaubt, bei Darmstadt 98 Norbert Meier. Bruno Labbadia ist weiterhin frei, hat Darmstadt schon abgesagt. Alle drei sind Leute mit viel Erfahrung. Auch ganz alte Recken wie Peter Neururer, Mirko Slomka oder Jos Luhukay sind zur Zeit ohne Job, haben durchaus auch schon mit Erfolg in der 2. Liga gearbeitet. Dennoch wird es wohl eher ein nicht ganz so bekannter Name werden, in dieser Situation müsste es schon jemand sein, dem es nichts ausmacht, als “Feuerwehrmann” geholt zu werden.

Immerhin wird Interimsmann Kwasnio nicht allzu sehr unter Druck gesetzt. Oder auch doch, wenn man auf die bisherige Saisonbilanz blickt. “Vier Punkte” aus den nächsten zwei Spielen würden Oliver Kreuzer schon reichen, um zufrieden zu sein. Hieße aber auch: mindestens ein Sieg muss her. Bei bislang erst 2 Saisonsiegen überhaupt vielleicht doch eine leichte Überschätzung der Möglichkeiten, die so ein Interimstrainer in nur wenigen Tagen Arbeit mit dem Team hat. Allerdings wird Kwasniok natürlich ohnehin nicht gefeuert werden; er wird nach getaner Arbeit zur U19 der Karlsruher SC zurückkehren. stadion-ksc

Fahrstuhlclub Karlsruher SC

Die letzten Jahre des Karlsruher SC glichen einer einzigen Achterbahnfahrt. Eine Fortsetzung des Auf und Abs will man natürlich mit allen Mitteln verhindern. Doch ob ein einfacher Trainerwechsel ausreichen wird, muss sich an den nächsten Spieltagen erst noch zeigen. Immerhin ist der Kontakt punktemäßig zu den rettenden Rängen noch nicht abgerissen. Zur Zeit sind es nur 2 Punkte bis zum rettenden 15 Platz, also gerade mal ein Sieg. Und wenn sich das Blatt einmal wendet, dann kann man vielleicht auch eine kleine Serie starten, wie das oft so im Fußball läuft. Erst dann kann man seriös beantworten, ob die derzeitige missliche Lage an mangelnder Qualität im Kader liegt oder ob Thomas Oral vielleicht doch nicht alles aus der Mannschaft herausgeholt hat, was in ihr steckt.

Erstklassig war der KSC, der unter Winnie Schäfer noch rauschende Nächte im Europapokal erlebt hatte, zuletzt von 2007 bis 2009, 2012/13 spielte man sogar nur in der 3. Liga. Naturgemäß nimmt man sich rund um den Wildpark als – mindestens – Zweitligisten wahr. Die Realität könnte aber schon bald wieder eine andere sein. In der Ewigen Tabelle der 1. Bundesliga rangiert man mit 765 Punkten immerhin auf Rang 18, in jener der 2. Bundesliga dann auch schon auf Rang 8, mit 22 dort gespielten Saisons. Nach Wunsch der Verantwortlichen soll möglichst schon im nächsten Jahr die 23. hinzukommen.

Braucht man bei Abstieg überhaupt noch ein neues Stadion?

Überhaupt nicht zur sportlichen Krise, die den Absturz zur Folge haben kann, passen dann auch die jüngst vorgestellten Pläne eines Stadionneubaus in Karlsruhe. Schon 2020 soll das neue Stadion fertig sein, das für 35.000 Zuschauer errichtet werden soll, natürlich ein reines Fußballstadion. Dann hätten in den ersten beiden Ligen im deutschen Profifußball nur noch Berlin und Nürnberg eine Laufbahn in ihrem Stadion. Bauherr ist zwar die Stadt Karlsruhe, der Club soll das Stadion später nur pachten. Er wird also nicht in Finanznot wegen des Stadions geraten. Wie aber erklärt man der nicht an Fußball interessierten Bevölkerung in Karlsruhe einen solch teuren Neubau, wenn der Karlsruher SC nicht mal mehr in Sichtweite der 1. Bundesliga herumkickt?

Insofern ist der aktuelle Druck auf Club, Kader und kommenden Trainer durchaus nicht klein zu nennen. Und die Entscheidung des neuen und alten Sportdirektor Oliver Kreuzer für den kommenden Trainer von besonderer Tragweite. Immerhin hatte Kreuzer in seiner ersten Amtszeit beim KSC ziemlich überzeugt, sonst hätte man ihn nun auch nicht so rasch nach seiner Entlassung bei 1860 München zurückgeholt.

Den lange feststehenden Weggang von Erfolgstrainer Markus Kauczinski konnte Thomas Oral dabei offenbar nicht adäquat ersetzen. Ironie der Geschichte ist, dass Kauczinski beim FC Ingolstadt schon längst wieder entlassen ist, genauer gesagt: beurlaubt. Auch Kauczinski wäre also wieder frei für den Trainerposten beim Karlsruher SC. Ob Kauczinski an alte Wirkungsstätte zurückkehren will, ist zur Zeit noch offen. Der schlechteste Weg wäre es allerdings sicher nicht, wobei auch dann zunächst einmal weiterhin die Frage im Raum stehen bliebe: Quo vadis, KSC?

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