Der FC Metz hat eine lange Tradition, der französische Fußballverein, der in der Ligue 1, der höchsten französischen Spielklasse, spielt, ist bereits seit dem Februar 1912 aktiv und wurde im Jahre 1919 neu gegründet. Der Verein geht auf die Fusion von damals deutschen Vereinen zurück, der Club wurde daraufhin 2012 aufgelöst. Eine Neugründung erfolgte 1919, mit einer Fusion vom AS Metz zum FC Metz wurde der Verein im Jahre 1932 in seiner jetzigen Form geschaffen. Bereits in den Jahren 1967 bis 2002 spielte der Verein in der höchsten Klasse, doch dann war er eine sogenannte Fahrstuhlmannschaft, er stieg mehrmals in die zweite Klasse ab und wieder auf. Den Abstieg in die Drittklassigkeit konnte der Verein nur knapp verhindern. Der Verein spielt gegenwärtig wieder in der höchsten Spielklasse, der Ligue 1. Was wäre ein Erstligist ohne seine Sponsoren? Beim FC Metz ist der Sponsor jedoch mehr als fraglich – Tschad.
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Tschad – eines der ärmsten Länder der Welt

Ausgerechnet Tschad, ein Land in Zentralafrika, das zu den ärmsten Ländern der Welt gehört, ist Sponsor des FC Metz. Die Frage drängt sich auf, dass ein so armes Land, in dem Menschen hungern müssen, zum Sponsor für einen Top-Ligisten wird. Umgekehrt stellt sich auch die Frage, wie ein Verein der Spitzenklasse aus einem der reichsten Länder Europas – Frankreich – überhaupt die Hilfe eines so armen Landes annimmt. Frankreich hat alle Möglichkeiten:

  • gehört zu den führenden Industrienationen
  • sehr hoher Lebensstandard
  • sportlich hoch entwickelt

Nicht zu vergessen ist allerdings, dass unser wunderschönes Nachbarland, der  Austragungsort der letzten Fußball-Europameisterschaft war, in den letzten Monaten stark von Terroranschlägen gebeutelt wurde. Die Attentäter kamen nicht aus dem Tschad, doch trotzdem ist es mehr als fraglich, dass ein derart starkes Land die Hilfe eines der ärmsten Länder Afrikas annimmt.

Stadion FC Metz

Der Tschad als französische Kolonie

Die Frage, warum der Tschad als Sponsor für Frankreich auftritt und Frankreich die Hilfe eines derart armen Landes in Anspruch nimmt, wird ein bisschen verständlicher, wenn man einen kleinen historischen Rückblick wagt. Der Tschad war eine französische Kolonie, mit der Kolonialisierung wurde spätestens am Ende des 19. Jahrhunderts begonnen. Umso verwunderlicher ist es allerdings, dass der zentralafrikanische Staat zwölf Millionen Euro für Werbung auf den Trikots des Erstligisten FC Metz ausgegeben haben soll. Woher soll das Geld kommen, wenn der Tschad eines der ärmsten Länder der Welt ist und es den Bewohnern dort so schlecht geht? Auf den Trikots des FC Metz prangt die Aufschrift „Tschad – die Oase der Sahel“. Der Tschad liegt am Rande der Sahel-Zone, einer durch Dürre geprägten Region. Von einer Oase kann nicht die Rede sein, denn das Land liegt nicht mittendrin in der Sahel-Zone, sondern an deren Rand. So wie es bei Sponsoren üblich ist, erfolgt die Sponsorentätigkeit nicht völlig uneigennützig. So wie alle Sponsoren will auch der Tschad Einnahmen mit der Sponsorentätigkeit erzielen, und das nach Möglichkeit auf Dauer. Der Tschad will Werbung für sich selber machen, das Geld soll verschiedenen Zwecken zugutekommen:

  • Investition in die Infrastruktur
  • bessere soziale Leistungen für die Bevölkerung
  • langfristig besserer Lebensstandard

Das alles sind hehre Ziele, die lobenswerten Zwecken zugutekommen sollten. Der Tschad will mit seiner Sponsorentätigkeit Touristen werben – doch wer fährt nun in den Tschad? Ein Tourismusmagnet ist dieses Land schon aufgrund seiner Armut nicht, noch dazu befindet sich das Land nicht in einer für Touristen reizvollen Lage, denn es liegt in Zentralafrika, nicht etwa an der Küste – es ist ein Binnenland. Auch landschaftliche und kulturelle Sehenswürdigkeiten kann das Land nicht vorweisen. So wie es die Werbung auf den Trikots des FC Metz verspricht, kann keine Rede sein von einer Oase, dieser Slogan ist also ziemlich gewagt. Der Slogan ist so trocken wie die Geschichte des Landes.

Regierung des Tschad gibt Millionen für Werbung aus

Der Tschad will als Sponsor für den FC Metz eintreten – selbstverständlich kostet das Millionen, die zu einer Verbesserung des Lebensstandards der Bevölkerung sowie zu einem Ausbau der Infrastruktur ausgegeben werden könnten. Der Gedanke drängt sich auf, dass es sich dabei um reine Geldverschwendung handeln könnte. Die Regierung bestreitet, für die Sponsorentätigkeit an den französischen Verein Millionen auszugeben. Der Sportminister des Tschad, Betel Miarom, geht dagegen an. Er dementiert, einen Vertrag mit dem FC Metz abgeschlossen zu haben; vor allem dementiert er, dass dabei Gelder in Höhe von 12 Millionen Euro geflossen sein sollen.

Tschad

Image in Europa aufpäppeln

Die Idee, dass der Tschad Werbepartner des FC Metz werden soll, ist ziemlich schräg, sie stammt von Christian Lagnide aus Benin, der in den 1980er Jahren in Metz unter Vertrag stand. Er ist inzwischen ein ziemlich erfolgreicher Unternehmer in Benin geworden und besitzt ein Medien-Unternehmen. Er verdient zusammen mit dem Fernsehsender LC2 sein Geld mit der Übertragung afrikanischer Fußballspiele – daher pflegt er auch Kontakte zum Tschad und kam auf die Idee einer Sponsorentätigkeit. Er will mit seiner Idee das schlechte Image des Tschad aufbessern. Politische Unterstützung bekommt er durch den Sportminister Betel Miarom aus dem Tschad, doch die Gelder fließen über die Mediengruppe LC2. Mit dem Projekt, den französischen Erstligisten FC Metz zu sponsern, verfolgen der Tschad und Christian Lagnide ein ganz besonderes Ziel, das durchaus ein Lockmittel ist: Nicht nur der Sport soll in der Region gefördert werden, sondern das Geld soll auch in Wirtschaft, Kommunikation und Tourismus fließen. Der Präsident des Fußballclubs FC Metz spricht davon, dass alles von privaten Firmen finanziert wird. Um Werbung für den Tschad als Oase des Sahel zu machen, reisten zwei Minister des zentralafrikanischen Staates nach Frankreich – dabei sollte es sich um eine Geste der politischen Unterstützung für die Imagewerbung handeln.

FC Metz Werbepartner Tschad: nicht attraktiv für Touristen

Der Tschad ist keine attraktive Region für Touristen, so wie er es vielleicht mit der Werbung auf den Trikots darstellen will. Immer wieder ist von

  • Korruption
  • Menschenrechtsverletzungen

die Rede. Es geht den Menschen in der Region sehr schlecht, mit 51 Jahren ist die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen sehr niedrig, das Land steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Nicht zu vergessen ist die Gefahr von Terroranschlägen durch die Miliz Boko Haram. Im Nordosten des Landes wurden zwar Landschaften zum Weltnaturerbe erklärt, doch aufgrund der politischen Situation wagen sich keine Touristen dorthin.

Fotos: By Aimelaime – Own work (Original text: mon appareil photo), Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16487258 & Angela N Perryman / Shutterstock.com

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