Ein fränkisch-bayerisches Derby steht am Montag, den 17.08.2015 in der 2. Bundesliga auf dem Programm. Dabei begegnen sich der 1. FC Nürnberg und der TSV 1860 München. Die Begegnung zwischen den beiden ehemaligen Erstligisten birgt eine Menge Brisanz und ist für beide Seiten immens wichtig. Beste Voraussetzungen also für die Sportwetter…
1. FC Nürnberg mit schwachem Saisonstart
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Der 1. FC Nürnberg spielte in der vergangenen Saison eine enttäuschende Spielzeit. Nach dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga wollten die Franken nach Möglichkeit direkt wieder ins Fußball-Oberhaus zurück. Dafür wurde mit Valerien Ismael ein junger Trainer verpflichtet – der genauso wie die Aufstiegshoffnung schnell Geschichte war. Denn die Leistungen der Nürnberger waren alles andere als gut, schnell fand sich das Team sogar im unteren Tabellendrittel der 2. Bundesliga wieder. Für Ismael war schon im November 2014 Schluss, für ihn kam dann Rene Weiler als neuer Trainer. Unter diesem ging es dann etwas aufwärts, sodass am Ende der Saison immerhin 45 Punkte standen nach 34 Spieltagen. Dies bedeutete den neunten Rang. Der Rückstand auf die Aufstiegsplätze betrug 13 Zähler, während der Vorsprung in Richtung 3. Liga ganze neun Zähler betrug.
Kein Wunder, dass es beim Club im Sommer einige Veränderungen gab. So verließen sieben bisherige Akteure den Verein, zudem sind auch zwei Leihspieler nicht mehr mit von der Partie. Unter anderem befanden sich darunter
- Javier Pinola (CA Rosario)
- Markus Mendler (Stuttgarter Kickers)
- Tobias Pachonik (Stuttgarter Kickers)
- Adrian Nikci (Union Berlin) und
- Ondrej Celustka (Antalyaspor).
Immerhin aber konnte der neunfache Deutsche Meister seinem Kader einiges an Qualität hinzufügen mit Akteuren wie Thorsten Kirschbaum (VfB Stuttgart), Miso Brecko (1. FC Köln), Stefan Kutschke (VfL Wolfsburg), Hanno Behrens (SV Darmstadt 98), Rurik Gislason (FC Kopenhagen) und einigen weiteren Neuzugängen. Sollten beim 1. FC Nürnberg alle Rädchen ineinandergreifen, dann sollte durchaus die Möglichkeit bestehen, um die Meisterschaft in der 2. Bundesliga mitzuspielen.
Nach einer durchwachsenen Vorbereitung allerdings waren die Experten der 2. Liga gespannt, wie die Franken in die neue Saison starten würden. Dabei musste der vierfache DFB-Pokal-Sieger gleich zum Auftakt beim aktuellen Bundesligaabsteiger SC Freiburg antreten und kassierte dort eine heftige Klatsche beim 3:6. Am zweiten Spieltag stand zuhause gegen den 1. FC Heidenheim Wiedergutmachung an, die aber beim 3:2 Erfolg nur geringfügig gelang – immerhin aber noch mehr als eine Woche später gegen den Nachbarn der Heidenheimer. Denn in der ersten Runde des DFB-Pokals spielte der Club am vergangenen Wochenende beim VfR Aalen und sicherte sich beim Zweitligaabsteiger erst im Elfmeterschießen das Ticket für die 2. Runde.
Während es also sportlich noch nicht rund läuft beim 1. FC Nürnberg, kommt nun offenbar weiteres Ungemach hinzu. Denn offenbar gibt es Probleme mit der DFL. Die Bild-Zeitung berichtete, dass der Verein bis Ende des Monats einen Transferüberschuss von gut 2,5 Millionen Euro erzielen muss, um eine Strafe zu vermeiden. Grund hierfür sind demnach finanzielle Schwierigkeiten. Wie es weiter hieß, soll dies eine Auflage der Deutschen Fußball Liga (DFL) gewesen sein. Sogar von Punktabzug war die Rede. Dem aber wiedersprach der 1. FC Nürnberg bereits. Einer Mitteilung des Traditionsclubs zufolge ist es falsch, dass der Verein bis Ende des Monats einen Transferüberschuss von gut 2,5 Millionen Euro erzielen muss. Den Nürnberger Nachrichten sagte Aufsichtsratschef Thomas Grethlein: „Solche Auflagen gibt es nicht.“ Nicht widersprochen wurde aber, dass Auflagen der DFL erteilt worden seien. Dazu der Club: „Diese haben aber weder angeordnete Spielerverkäufe bzw. die Erzielung von Transfererlösen zum Gegenstand, noch eine Größenordnung von gut 2,5 Millionen Euro“.
TSV 1860 München will raus aus dem Chaos
Damit ist es also unruhig beim 1. FC Nürnberg – ein altgewohntes Bild beim TSV 1860 München. An dieser Stelle wollen wir uns rein auf das Sportliche bei den Löwen konzentrieren, die Vorgänge um die Geschäftsführung, den Investor und den Rücktritt von Sportchef Gerhard Poschner lassen wir außen vor. Rein sportlich war die vergangene Spielzeit einmal mehr eine riesige Enttäuschung. Der neue Coach Ricardo Moniz sprach vor Saisonbeginn davon, dass es mit dem Kader das Ziel sein müsse, zehn Jahre nach dem Abstieg aus der Bundesliga wieder ins Oberhaus zurückzukehren. Deswegen laute das Ziel: Meisterschaft. Beinahe wären die Löwen tatsächlich nicht mehr zweitklassig gewesen in dieser Saison – allerdings mit umgekehrtem Ziel. Denn trotz insgesamt dreier Trainer mit Moniz, van Ahlen und zuletzt Torsten Fröhling waren die Leistungen des Deutschen Meisters von 1966 katastrophal. Mit Ach und Krach wurden 36 Punkte erzielt in 34 Partien. Damit landete der TSV 1860 München auf dem 16. Rang anstelle des angestrebten 1. Platzes. Mit fünf Toren weniger wären die Kicker aus der bayerischen Landeshauptstadt direkt abgestiegen, so erhielten sie die Chance, über die Relegation – über deren Sinn durchaus diskutiert werden kann – doch noch den Klassenerhalt fix zu machen. Mit einem 0:0 bei Holstein Kiel und einem 2:1 zuhause gegen den 3. der 3. Liga – durch ein Tor in der Nachspielzeit – wurde mit mehr Glück als Verstand und Leistungsstärke der Klassenerhalt gesichert.
Während Sportchef Gerhard Poschner inzwischen zurückgetreten ist, durfte Trainer Fröhling bleiben, auch wenn er nicht allzu viel zum Klassenerhalt beigetragen hatte. Das Vertrauen in den Trainer ist bei den Löwen dennoch sehr groß. Dies gilt auch für den Kader. Denn sechs Spielerabgänge, drei externe Neuzugänge und drei neue Akteure, die aus der eigenen Jugend hochgezogen wurden, sind für ein Team, das gerade so in der Relegation den Klassenerhalt schaffte, doch sehr überschaubar. Interessant ist dabei auch, dass mit Moritz Volz (noch ohne neuen Verein), Anthony Annan (ebenfalls ohne Verein) oder Julian Weigl (Borussia Dortmund) durchaus ordentliche Spieler abgegeben wurden, während auf der Seite der Neuzugänge vielleicht gerade noch Rodnei von RB Leipzig als Verstärkung gesehen werden kann. Die meisten Fachleute erwarten den TSV 1860 München im Mittelfeld der 2. Bundesliga. Doch für uns ist der zweimalige DFB-Pokal-Sieger durchaus auch in dieser Spielzeit wieder ein Abstiegskandidat.
Insofern war der Ligaauftakt der Löwen für uns alles andere als überraschend. Sowohl die 0:1 Pleite beim FC Heidenheim als auch die 0:1 Niederlage gegen den SC Freiburg zuhause am zweiten Spieltag waren absehbar. Nach zwei Spieltagen stehen die 60er damit also mit dem Rücken zur Wand. Dass das Team aber an guten Tagen durchaus ordentlichen Fußball bieten kann, wurde am vergangenen Wochenende deutlich. Denn in der ersten Runde des DFB-Pokals gab es zuhause gegen den Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim ein fast schon sensationelles 2:0, sodass die Münchener in die 2. Runde des DFB-Pokals eingezogen sind.
1. FC Nürnberg wird den nächsten Sieg einfahren
Allerdings wird es am Montag wohl nicht zu Punkten für die Löwen reichen. Denn der 1. FC Nürnberg verfügt über das stärkere Team und spielte bislang auch besser auf in der neuen Spielzeit als der TSV 1860 München. Aus diesem Grunde würde uns doch alles andere als ein Heimsieg der Franken sehr verwundern. Ungeachtet der Unruhe rund um die DFL-Auflagen rechnen wir mit einem Erfolg des stärkeren Teams.
Unser Wett Tipp für das Spiel 1. FC Nürnberg gegen TSV 1860 München
Wettbewerb: 2. Bundesliga
Spieltag: 3. Spieltag
Datum: 17.08.2015
Uhrzeit: 20:15 Uhr
Stadion: Grundig-Stadion in Nürnberg
Unser Wettvorschlag: Sieg 1. FC Nürnberg
Beste Wettquote: siehe unten
Statistiken zum Spiel 1. FC Nürnberg – TSV 1860 München
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