Am Freitag, den 14.08.2015 wird die Saison 2015/2016 in der Fußball-Bundesliga eröffnet. Dabei kommt es nicht nur zu einem Klassiker an sich im deutschen Fußball Oberhaus, sondern auch zu einer Art Eröffnungsklassiker. Denn das Match FC Bayern München gegen Hamburger SV eröffnet die neue Spielzeit zum dritten Mal in den vergangenen sieben Jahren. Die Ausgangslage ist klar in der Allianz-Arena, dennoch darf aber mit interessanten Wettmöglichkeiten gerechnet werden.
Schafft der FC Bayern München den Titelrekord?
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Eigentlich hat der FC Bayern München in seiner Historie schon alles gewonnen und alle Rekorde gebrochen – meint man allgemein zumindest. Doch tatsächlich aber können die Süddeutschen in dieser Saison einen weiteren Rekord brechen. Noch nie nämlich gelang es einem Team in Deutschland, vier Mal in Folge Meister zu werden. Dieses Kunststück könnten die Gastgeber dieser Partie nun aber vollbringen. Denn der deutsche Rekordmeister schraubte seine Titelanzahl an nationalen Meisterschaften von 2013 bis 2015 mit den drei Meisterschaften auf insgesamt 25. Nun könnten die Bayern also den vierten Titel in Folge gewinnen.
Angeführt wird das Team wie schon in den vergangenen Jahren von Trainer Pep Guardiola. Im Kader selbst gibt es hingegen einige kleinere Änderungen und zwei große Veränderungen. Bei den Abgängen spielen die Verluste von Mitchell Weiser (Hertha BSC), Claudio Pizarro (unbekannt) und Pepe Reina (SSC Neapel) genauso wenig eine große Rolle wie Neuzugang Sven Ullreich. Der 26-jährige tauschte seinen Stammplatz im Tor des VfB Stuttgart mit dem Platz auf der Ersatzbank des FC Bayern München. Viel interessanter auf Seiten des Gastgebers ist aber der Abgang von Bastian Schweinsteiger zu Manchester United. Zwar ist dieser sportlich dreifach aufgefangen worden durch die Neuverpflichtungen Arturo Vidal (Juventus Turin), Douglas Costa (Shakthar Donetsk) und Joshua Kimmich (VfB Stuttgart). Doch rund um den Abgang von Bastian Schweinsteiger gab es zunehmende Diskussionen um die Person Pep Guardiola, dem angelastet wird, immer mehr die Seele der Bayern zu verkaufen. Ein Fan des FC Bayern München brachte dies in dieser Woche gegenüber der Redaktion von Wettbüro so zum Ausdruck:
„Wenn Pep Guardiola auch nach 2016 noch Trainer bei den Bayern ist, dann wird hier nur noch spanisch gesprochen. Dann brauchen die verbliebenen wenigen deutschen Spieler einen Dolmetscher…“
Rein sportlich führt national auch in dieser Saison nichts an den Bayern vorbei. Auch wenn der VfL Wolfsburg beispielsweise enorm aufgerüstet hat, so wäre doch alles andere als Meisterschaft Nummer 26 für den FC Bayern eine Enttäuschung.
In der Vorbereitung auf die neue Saison 2015/2016 gab es für die Starkicker von der Säbener Straße recht unterschiedliche Ergebnisse. So wurde beispielsweise 4:1 gegen den FC Valencia und 1:0 gegen Inter Mailand gewonnen, ehe es gegen das chinesische Spitzenteam von Guangzhou Evergrande nur zu einem Remis und einer Niederlage im Elfmeterschießen reichte. Eine Pleite vom Elfmeterpunkt erlebte der Deutsche Meister auch im Supercup gegen den Pokalsieger VfL Wolfsburg. Die Wölfe sicherten sich nach Elfmeterschießen den ersten Titel in der neuen Saison. Danach aber präsentierte sich der FCB wieder in guter Verfassung beim heimischen Audi-Cup als der AC Mailand 3:0 und Real Madrid sehr glücklich mit 1:0 besiegt wurden. Im ersten Pflichtspiel der neuen Spielzeit am vergangenen Wochenende jedoch konnte sich der FC Bayern München nicht mit Ruhm bekleckern. Mit 3:1 wurde beim unterklassigen Team vom FC Nöttingen in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals gewonnen. Allerdings hatte man als neutraler Beobachter den Eindruck, als könnten die Bayern weiter zulegen, wenn sie hätten wollen. Die Highlights dieser Partie gibt es hier zu sehen:
Wie schon in der alten Saison startet der FC Bayern München auch in der neuen Spielzeit mit ersten Verletzungssorgen. So stehen unter anderem Javi Martinez, Holger Badstuber, Franck Ribery und Jan Kirchhof nicht zur Verfügung. Somit könnte Pep Guardiola auf folgende Anfangself setzen:
Neuer – Alaba, Boateng, Rafinha – Vidal, Lahm – Robben, Götze, Costa, Bernat – Lewandowski
Hamburger SV erneut im Abstiegskampf?
Beim Hamburger SV lautet die entscheidende Frage natürlich, ob man im Norden der Republik endlich etwas gelernt hat. Denn in der vergangenen Spielzeit ging es für den Hamburger SV erneut in die Relegation, dieses Mal war die Rettung noch knapper. Mit tatkräftiger Unterstützung des Schiedsrichters Manuel Gräfe wurde letztendlich die Auseinandersetzung mit dem Tabellendritten der 2. Bundesliga, Karlsruher SC, gewonnen. Somit rettete sich der Bundesliga-Dino zum zweiten Mal in Folge über Platz 16 und die Relegation. Viele Fußballfans außerhalb Hamburgs – aber auch in der Hansestadt selbst – haderten danach nicht nur mit dem schwachen Schiedsrichter, sondern auch mit der blödsinnigen Relegation. Spätestens das Beispiel HSV in der vergangenen Saison zeigte doch auf, dass ein Tabellen-16. nichts in der Bundesliga zu suchen hat – zumindest in dieser Verfassung.
Mit Blick auf die Transfers im Sommer fragt sich manch ein Beobachter aber, ob der HSV wirklich etwas aus der Vergangenheit gelernt hat. Denn beim Blick auf die Abgänge wundert sich manch ein Fußballfan die Augen:
- Rafael van der Vaart (Betis Sevilla)
- Heiko Westermann (Betis Sevilla)
- Marcell Jansen (Karriereende)
- Maximilian Beister (1. FSV Mainz 05)
- Valon Behrami (FC Watford)
sowie einige weitere Akteure. Auf Seiten der Neuzugänge hingegen steht an erster Stelle der bei Bayer 04 Leverkusen fristlos Entlassene Emir Spahic, der sich handgreiflich an Ordnungskräften von Bayer 04 vergangenen hat. Von der Ersatzbank des VfB Stuttgart wurde zudem Gotoku Sakai gekauft, auch Hoffenheims Sven Schipplock war nicht unumstrittene Stammkraft bei den Sinsheimern. Vom VfL Bochum aus der 2. Bundesliga kam zudem Michael Gregoritsch. Außerdem wurden Albin Ekdal (Cagliari Calcio), Batuhan Altintas (Bursaspor) und Andreas Hirzel vom FC Vaduz verpflichtet, sowie einige Nachwuchskräfte aus denen eigenen Reihen hochgezogen. Außerdem wurde an Bruno Labbadia als Trainer festgehalten, der als Retter erneut verpflichtet wurde und schon wie auf seinen Stationen zuvor wenig erfolgreichen Fußball praktizieren ließ. Letztendlich rettete sich der HSV nur, weil Paderborn und Freiburg noch schwächer waren. Auch in dieser Saison darf stark bezweifelt werden, dass es der ehemalige Gewinner des Europapokals der Landesmeister einen einstelligen Tabellenplatz erreicht, vielleicht schaffen die Norddeutschen in dieser Saison ja den direkten Abstieg – möglich erscheint es durchaus.
In der Vorbereitung auf die neue Saison zeigten die Norddeutschen teilweise immerhin ordentliche Leistungen wie beim Turniersieg in Mönchengladbach beim Telekom-Cup, beim 4:1 gegen Aalborg BK oder dem 2:1 gegen Hellas Verona. Doch im ersten Pflichtspiel der neuen Saison folgte gleich wieder der erste Rückschlag für den siebenfachen deutschen Fußballmeister. Denn am vergangenen Wochenende in der ersten Runde des DFB-Pokals schied der HSV mit 2:3 nach Verlängerung beim Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena aus – eine herbe Enttäuschung.
Am Freitag zum Auftakt der neuen Saison hat der HSV keine Langzeitausfälle zu beklagen, sodass folgende Startaufstellung möglich erscheint, wenngleich man diesbezüglich bei Bruno Labbadia natürlich nie weiß:
Adler – Ostrzolek, Spahic, Djourou, Sakai – Diaz, Ekdal – Stieber, Holtby, Ilicevic – Lasogga
FC Bayern München wird den HSV klar besiegen
2:2 endete das Eröffnungsspiel der beiden Teams im Jahr 2008, drei Jahre später dann lautete das Resultat 5:0 für die Bayern. Und dieses Jahr? Das 5:0 scheint uns um Längen realistischer zu sein als das Remis. Denn dass die Süddeutschen um Längen den stärkeren Kader haben und zudem auch besser in Form sind, dürfte schnell klar sein. Hinzu kommt, dass der deutsche Rekordmeister die Konkurrenz sicherlich gleich mit einem Paukenschlag schocken will. Ein 8:0 wie im Februar dieses Jahres scheint möglich, wenngleich eine Wette darauf sicherlich enormes Risiko wäre. Auf einen Sieg für die Bayern wetten ist klar, uns erscheint eine Handicapwette zwischen 1 und 3 Toren Differenz durchaus sinnvoll, die entsprechenden Wettquoten und Statistiken finden sich nachfolgend.
Statistiken zum Spiel FC Bayern München – Hamburger SV
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