Es ist selten geworden in diesen Tagen, aber die beiden sich am späten Sonntagnachmittag duellierenden Clubs verbindet eine gewisse Freundschaft. Diese muss zwar für die 90 Minuten auf dem Platz ruhen - abseits des Rasens ist aber somit nicht mit Stress zu rechnen. Dafür können beide Teams recht befreit aufspielen, was allerdings für Hannover aus sportlicher Sicht schwieriger sein dürfte als für den Hamburger SV. Die Truppe von Trainer Michael Frontzeck wandelt definitiv am Abgrund zum Abstieg, viele Experten sehen die Hannoveraner als Absteiger, sogar noch vor dem aktuellen letzten FC Augsburg. Dennoch hat sich Hannover ein wenig berappelt und zuletzt einige Male gepunktet. Diese Serie möchte der Club von der Leine gerne fortführen. Allein, der Hamburger SV ist nicht mehr jener Krisenclub der letzten beiden Saisons.
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Womöglich zahlt es sich für die Vereinsführung jetzt aus, dass man an Trainer Bruno Labbadia festhielt, obwohl er im letzten Jahr ebenfalls nicht die Relegation vermeiden konnte. Ungekannte Stabilität auf der einen Seite, ungekannte Labilität auf der anderen Seite. So schlecht wie aktuell ist Hannover 96 (fast) noch nie in eine Saison gestartet. Und doch kann man den Niedersachsen durchaus einen Punkt in Hamburg zutrauen. Ob es tatsächlich dazu kommt, wird der Sonntag zeigen, an dessen Ende sich herausgestellt haben wird, ob der kleine oder der große HSV – wie sich beide Clubs als Kürzel nennen – obsiegt haben wird.

Wissenswertes über den Hamburger SV vor dem Spiel

HSVSo richtig weiß man beim Hamburger SV nicht, woran man ist. Der Kader wirkt weiterhin inhomogen, auf der Torhüterposition, wo René Adler seinen Kontrahenten Jaroslav Drobny verdrängte, beinahe Weltklasse besetzt. Im Mittelfeld dann teilweise mit großen Löchern im Spiel nach vorne. Kein Experte weiß den Hamburger SV einzuschätzen.

Was ihm dabei zugutekommt, ist der Umstand, dass auch der Gegner meist nicht so richtig weiß, was er genau mit dem HSV anfangen soll. Was immer wieder zu gefährlichen Szenen in dessen Strafraum führt, die letztlich bewirken, dass der Hamburger SV mittlerweile so viele Punkte sammeln konnte, wie es der Fall ist. Das hätte man kaum gedacht. Doch es ist keine Legende, wenn man annimmt, das alles derart fragil wirkt, dass es jederzeit – selbst durch Hannover 96 umgestoßen werden kann.

  • auf Hamburger Seite fehlen nur Ekdal, Hunt und Kacar verletzungsbedingt
  • der Hamburger Trainer Bruno Labbadia ist so gut wie noch nie mit dem HSV in die Saison gestartet: 14 Punkte aus 10 Partien bei 4 Siegen sind durchaus gut – gerade für den Hamburger SV
  • zu Hause ist die Bilanz allerdings medioker: 3:3 Tore gab es in den 4 Heimspielen, bei 1 Sieg, 1 Niederlage und 2 Remis
  • kaum zu glauben, aber der Hamburger SV spielte 50 % seiner Spiele zu Null – nur der FC Bayern München war darin besser

Wissenswertes über Hannover 96 vor dem Spiel

Viele hatten Trainer Michael Frontzeck nicht mal zugetraut, überhaupt die ersten Spiele zu überstehen. So richtig durchdacht wirkt es aber trotz des Umstands, dass es jetzt mit Trainer Frontzeck in den 11. Spieltag geht, nicht, was sich Präsident Martin Kind so allgemein für seinen Verein ausgedacht hat. Weshalb viele Hannover 96 auch zu einem der ersten Abstiegskandidaten zählen.

Und genau so ist Hannover 96 auch in die Saison gestartet: Von Pleite zu Pleite taumelnd. Erst in den letzten Spielen wurden die ersten Punkte eingefahren. Dennoch muss man festhalten, dass Hannover 96 wohl nur deshalb nicht das Tabellenende ziert, weil der FC Augsburg und die TSG Hoffenheim noch schlechter und vor allem erfolgloser auftreten.

Martin KindDen Hannoveranern fehlt es an allen Ecken und Enden und doch sind sie im aktuellen Bundesligabetrieb nicht chancenlos. Das werden sie auch beim Hamburger SV wieder beweisen wollen. Ob mit Erfolg, wird man spätestens beim Abpfiff erfahren.

  • der Hannoveraner Artur Sobiech traf in beiden letzten Spielen gegen den HSV – bei Hannover 96 hofft man auf eine Fortsetzung dieser Serie
  • in 5 Partien konnte Hannover 96 auswärts bislang erst ein mal gewinnen, strich dabei insgesamt 4:8 Tore ein – die Bilanz könnte besser sein
  • die aktuelle Saison bedeutet den zweitschlechtesten Start aller Zeiten von Hannover 96 in eine Saison – viel Luft also nach oben
  • bei Hannover 96 fehlen Prib, Benschop und Karaman

Allgemeine Fakten rund ums Spiel

  • seit dieser Saison heißt die AOL-Arena, das Imtech-Stadion usw. endlich wieder Volksparkstadion, dank eines Sponsors; es hat eine Kapazität von 57.000 Zuschauern
  • die Gesamtbilanz der Partien zwischen beiden Teams sieht wie folgt aus: 31 Siege für den HSV, 19 Siege für Hannover 96 und 16 Remis
  • Schiedsrichter der Partie in Hamburg ist der noch relativ unerfahrene, aber bislang souveräne Sascha Stegemann

Prognose: der Hamburger SV und Hannover 96 trennen sich unentschieden

Beide Teams zählen nicht zum Allerbesten, was die Spielaufteilung die Balance in ihren Kadern auf dem Platz angeht, was die Bundesliga zu bieten hat. Deshalb wird sich auch für beide in der Tabelle am Ende des Tages nicht viel tun. Die beiden befreundeten Clubs trennen sich unentschieden, womit dann doch keiner so richtig glücklich sein wird. Immerhin bringt das Resultat aber auch keine neue Unruhe in die beiden Nordclubs.

Unser Wett Tipp zur Partie Hamburger SV gegen Hannover 96

Wettbewerb: Bundesliga Spieltag: 11 Datum: 1.11.2015 Uhrzeit: 17:30 Uhr Stadion: Volksparkstadion in Hamburg Unser Wettvorschlag: der Hamburger SV und Hannover 96 trennen sich Remis Beste Quote: siehe unten

Statistiken, Wettquoten und Liveticker zum Spiel Hamburger SV gegen Hannover 96 am 01.11.2015

Fotos: wikimedia: Axel HH&Gerd Fahrenhorst