In der 3. Liga rollt der Ball bereits am Donnerstag, den 13.08.2015 wieder. Dann stehen sich die Mannschaften von der SG Dynamo Dresden und dem FC Rot-Weiß Erfurt gegenüber. Bei dieser Auseinandersetzung handelt es sich um die Auftaktpartie des 3. Spieltages der Saison 2015/2016. Dresden spielt bereits vier Tage später noch ein Benefizspiel gegen den FC Bayern München.
SG Dynamo Dresden startet gut in die neue Saison
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Dynamo Dresden spielte in der vergangenen Saison nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga in der 3. Liga eine ordentliche Spielzeit, wenngleich manch einer doch mehr erwartet hatte. Am Ende der Spielzeit hatten die Sachsen zwar nichts mit dem Wiederaufstieg zu tun. Doch mit 56 Punkten aus den 38 Spielen stand immerhin der 6. Rang in der 20er Liga. Der Rückstand auf Position 3 war aber mit 11 Zählern doch recht deutlich. Im Sommer dann vollzog der achtfache DDR-Meister einige Veränderungen. So rückte Coach Peter Nemeth, der im Februar den Beurlaubten Stefan Böger ersetzt hatte, wieder ins zweite Glied als Co-Trainer. Stattdessen soll es nun Uwe Neuhaus bei Dynamo Dresden richten. Der 55-jährige erhielt bekanntlich im Sommer 2014 nach sieben Jahren guter Arbeit beim 1. FC Union Berlin keinen neuen Vertrag mehr. Nach einem Jahr Pause kehrte der gebürtige Hattinger nun also auf die Trainerbank zurück. Bei der Bekanntgabe des neuen Trainers sagte Dresdens Manager Ralf Minge:
“Uwe Neuhaus war unser Wunschkandidat für die Besetzung des Cheftrainerpostens zur kommenden Saison. Nach offenen und zielführenden Gesprächen haben sich beide Seiten mit Überzeugung in kurzer Zeit auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Neuhaus brennt für diese Aufgabe und hat in der Vergangenheit bereits mehrfach nachgewiesen, dass er eine Mannschaft durch fleißige, verlässliche und akribische Arbeit entwickeln und zum Erfolg führen kann.”
Akribisch war im Vorfeld dieser Saison auch die Arbeit in Sachen Kaderzusammenstellung. Denn insgesamt 14 Akteure aus dem Kader der vergangenen Spielzeit stehen dem siebenfachen DDR-Pokalsieger nicht mehr zur Verfügung, darunter unter anderem Cristian Fiél (Karriereende), Benjamin Kirsten (ohne neuen Verein) oder Dennis Erdmann (FC Hansa Rostock). Neben sieben Akteuren aus dem eigenen Nachwuchs wurden auch sieben externe neue Spieler verpflichtet, wobei vor allem
- Andreas Lambertz (Fortuna Düsseldorf)
- Fabian Müller (FC Erzgebirge Aue)
- Pascal Testroet (Arminia Bielefeld) oder
- Tim Väyrynen (Borussia Dortmund II)
Verstärkungen darstellen. Beim Vergleich sämtlicher Mannschaftskader muss Dynamo Dresden als das stärkste Team in der 3. Liga angesehen werden. Die Sachsen gelten auf jeden Fall als Aufstiegsfavorit.
Der Saisonstart gelang dem ehemaligen Bundesligisten auch recht ordentlich. Am ersten Spieltag der neuen Saison wurde der VfB Stuttgart II zuhause mit 4:1 vom Platz gefegt, am zweiten Spieltag folgte beim starken Aufsteiger Würzburger Kickers ein 1:1 Remis. Hier wäre sicherlich mehr drin gewesen, spielte Würzburg doch nach einer Roten Karte bereits ab der 14. Minute in Unterzahl. Letztendlich aber mussten die Neuhaus-Schützlinge sogar froh über den Punkt sein, gelang der Ausgleichstreffer doch erst in der 83. Minute durch einen Elfmeter. Mit vier Punkten und 5:2 Toren steht Dynamo Dresden auf Rang drei – nach zwei Spieltagen wohlgemerkt. Am vergangenen Wochenende, als Dynamo nicht im DFB-Pokal im Einsatz war, stand ein Testspiel in Finsterwalde auf dem Programm. Der Berliner AK aus der Regionalliga wurde dabei deutlich mit 5:1 vom Platz gefegt. Somit scheinen die Gastgeber also bestens gerüstet zu sein.
FC Rot-Weiß Erfurt mit verpatztem Start in die neue Spielzeit
Der FC Rot-Weiß Erfurt auf der anderen Seite spielte nur eine durchwachsene vergangene Saison. Mit 51 Punkten aus den 38 Saisonpartien stand gerade einmal der 12. Rang in der Abschlusstabelle für die Thüringer. Zwar betrug der Vorsprung auf die Abstiegsplätze satte 12 Punkte, war damit aber noch geringer als der Rückstand auf den Aufstiegs-Relegationsrang, der für Erfurt immer mehr ins Zentrum gerückt wird. Doch die vergangene Spielzeit zeigte auf, dass der zweimalige DDR-Meister doch weit entfernt davon ist, in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Auch ein Trainerwechsel im März brachte nicht wirklich viel Verbesserung, als der gerade einmal 31 Jahre alte Christian Preußer vom Co-Trainer zum Chefcoach befördert wurde, nachdem Walter Koglers Mission Aufstieg nach nicht einmal zwei Jahren erledigt war. Trotz seines jungen Alters ist Preußer übrigens schon seit fünf Jahren in verschiedenen Positionen beim FC Rot-Weiß Erfurt tätig. Im Sommer folgten dann einige Transfers bei den Gästen.
So wechselten beispielsweise Kevin Möhwald (1. FC Nürnberg) sowie Andreas Wiegel und Simon Brandstetter (beide MSV Duisburg) in die 2. Bundesliga, während einige andere Spieler zu Rivalen der 3. Liga oder in die Regionalliga wechselten. Außerdem zog es die beiden Österreicher Haris Bukva (Austria Salzburg) und Christian Falk (Austria Klagenfurt) zurück in die Heimat, wo sie nun bei zwei Traditionsteams spielen, die den Sprung zurück in die Zweitklassigkeit, die Erste Liga, geschafft haben. Den insgesamt 12 Abgängen stehen auch 12 Neuzugänge gegenüber, wobei besonders Fabian Hergesell (Preußen Münster) und Mario Erb (SpVgg Unterhaching) durchaus Verstärkungen sind. Doch von einem möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga sollte der FC Rot-Weiß Erfurt auch in dieser Saison doch eher weit entfernt sein. Für den zweifachen Finalisten im DDR-Pokal scheint eher ein Ziel zu sein, einen einstelligen Platz in dieser Spielzeit zu erreichen.
Der Saisonauftakt jedenfalls ging bei den Thüringern gründlich daneben. Am ersten Spieltag ging es zum Aufsteiger 1. FC Magdeburg, wo sich der FC Rot-Weiß Erfurt mit 1:2 geschlagen geben musste. Trotz einer 1:0 Führung reichte es am Ende nicht zu Punkten, wobei das Gegentor zum Endstand in der 89. Minute sehr unglücklich war. Im zweiten Match empfingen die Thüringer den SV Wehen Wiesbaden zuhause. Während beide Mannschaften jeweils eine Gelb-Rote Karte kurz nach der Halbzeit kassierten, reichte es auf beiden Seiten nicht für Tore. Damit bringt es das Team aus der Landeshauptstadt Thüringens nur auf ein Pünktchen und 1:2 Tore und Position 17 nach zwei Spieltagen.
Dynamo Dresden übernimmt die Tabellenführung
Nach der Partie zwischen der SG Dynamo Dresden und dem FC Rot-Weiß Erfurt wird es einen neuen Tabellenführer in der 3. Liga geben – so zumindest unsere Einschätzung. Denn wir gehen von einem Erfolg der Gastgeber aus mit Blick auf Teamstärke, Form und Heimvorteil. Die Thüringer sind zu schwach, um bei Dynamo zu bestehen. Deswegen wäre doch alles andere als ein Heimerfolg eine Überraschung. Somit sollten die Gastgeber zumindest bis Samstag, wenn die beiden Erstplatzierten aus Cottbus und Mainz spielen, die Tabellenführung übernehmen.
Statistiken zum Spiel SG Dynamo Dresden – FC Rot Weiß Erfurt
Foto: flickr.com/Groundhopping Merseburg & Marco Fieber
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