Der schwierige Weg der Randsportarten in die Medien
Randsportarten haben es schwer, in die Medien zu gelangen, denn diese Sportarten verkaufen sich einfach nicht gut und sorgen nicht für hohe Einschaltquoten, so wie das bei Fußball oder Tennis der Fall ist. Ganz anders als beim Fußball sichern sich die Fernsehsender keine Übertragungsrechte, da diese Randsportarten für sie einfach nicht interessant genug sind. Nicht zu vergessen ist, dass den Vereinen, die Randsportarten austragen, oft die finanziellen Mittel fehlen, um Wettkämpfe mit vielen Zuschauern auszutragen oder in die Medien zu gelangen. Im Rahmen der Olympischen Spiele werden auch verschiedene Randsportarten präsentiert, doch ist es für diese Sportarten oft schwer, bei den Olympischen Spielen an den Start zu gehen und in die Olympischen Disziplinen aufgenommen zu werden. Schon frühzeitig, bevor die Olympischen Spiele ausgetragen werden, sichern sich Fernsehsender die Übertragungsrechte, doch kommt es darauf an, die medienwirksamsten und zuschauerträchtigsten Sportarten zu übertragen. Bei so beliebten Sportarten wie
- Leichtathletik
- Schwimmen
- Turmspringen
- Fünfkampf
- Fußball
- Handball
- Radsport
ist es nicht schwer, viele Menschen vor die Fernsehgeräte zu bekommen, daher werden diese Sportarten übertragen, während Randsportarten wie Synchronschwimmen, Dressurreiten oder Bodenturnen eher ein Schattendasein führen. Wird tatsächlich über diese Sportarten berichtet, dann nur ganz am Rande, wenn es um Medaillen geht. Diese Sportarten schaffen es nur selten ins Fernsehen; gerade im Sportteil der Tageszeitung oder auf einschlägigen Sportseiten im Internet wird über diese Sportarten berichtet. Die Sportler, die diese Sportarten betreiben, sind daher noch weitgehend unbekannt. Wird tatsächlich im Fernsehen über Randsportarten berichtet, dann in den öffentlich-rechtlichen Sendern. Das Privatfernsehen, zu dem auch Sportsender gehören, finanziert sich durch Werbung und überträgt nur die zuschauerträchtigsten olympischen Disziplinen.
Der Sport als Medienakteur
Sport war schon immer ein Medienakteur – Fußball ist die Top-Sportart und wird auf einschlägigen Sendern übertragen. Spiele, die im Free-TV nicht übertragen werden, da sie nicht zur besten Sendezeit stattfinden, werden im Bezahlfernsehen übertragen, in dem sich bereits Sportsender etabliert haben. Randsportarten haben da keine Chance, doch zum Glück macht es das Internet möglich, dass die Randsportarten ihren Web-Channel haben. Auf diesen Web-Channels werden diese Sportarten nicht nur während der Olympischen Spiele präsentiert. Während die Top-Sportarten und die Top-Mannschaften sich über Sponsoren nicht beklagen können, so fehlt es den Randsportarten an Sponsoren. Die Sponsoren, zu denen
- Sportartikelhersteller
- Wettanbieter
- Energieriesen
- Banken und Versicherer
gehören, suchen sich die Mannschaften und die Sportarten, die sie sponsern, sorgfältig aus. Sie helfen den Sportmannschaften, die in die Sportler und deren Training investieren können, indem sie Gelder spenden, doch ist das nicht uneigennützig. Das Sponsoring ist vor allem eines – medienwirksam. Die Sponsoren wollen damit ihren Bekanntheitsgrad steigern, das gelingt ihnen nur, wenn es sich um medienwirksame Sportarten handelt. Randsportarten locken nur wenige Menschen in die Austragungsstätten und vor die Fernseher, daher lohnt es sich für Sponsoren nicht, in solche Sportarten zu investieren.
Auf die Zuschauermasse kommt es an
- Dressurreiten
- Synchronschwimmen
- Bodenturnen
- Bogenschießen
- Darts
- Snooker
gehören, sind einfach nicht medienwirksam, da sie nur wenige Zuschauer haben. Sie kommen in den Medien zu kurz, denn es geht darum, möglichst viele Zuschauer zu bekommen. Nur so können die Medien richtig verdienen, die Randsportarten sind daher nicht attraktiv. Die Zielgruppe der Medien ist die breite Öffentlichkeit, dazu gehören keine Fans von Randsportarten. Bei den privaten Free-TV-Sendern werden Vollprogramme und Spartenprogramme unterschieden, zu den Vollprogrammen gehören die Privatsender
- Sat.1
- Pro7
- RTL
Diese Sender übertragen vielfältige Inhalte, beispielsweise Shows, Filme, Serien und auch Sport. Der Sport ist nur ein Teil dieser Inhalte, daher konzentrieren sich diese Sender auf Live-Übertragungen von Megasportevents. Ihre Erfolge messen sie an den Einschaltquoten, also an der Zahl der Zuschauer. Die Refinanzierbarkeit erfolgt über Werbung und Sponsoring, das ist bei den Randsportarten nicht möglich. Sportspartensender konzentrieren sich ausschließlich auf Sport und verwenden die Sportrechte, die übrig bleiben. Diese Sportspartensender berichten über verschiedene Sportarten, auch ausgewählte Randsportarten gehören dazu. Diese Randsportarten müssen noch genügend Zuschauer vor die Fernsehgeräte locken, damit sich die Übertragung lohnt. Auch beim Pay-TV haben die Randsportarten keine Chancen, denn Pay-TV lebt von zahlender Kundschaft. Nur ausgewählte Randsportarten finden den Weg in das Pay-TV.
Randsportarten – dabei sein ist alles
Dabei sein ist alles – das ist nicht nur das Motto der Olympischen Spiele, sondern die Überlebensversicherung der Randsportarten. Sportvereine, die sich um die Übertragung ihres Sports keine Sorgen machen müssen, können es verschmerzen, nicht dabei zu sein, denn sie haben genug Möglichkeiten, Zuschauer zu gewinnen. Bei den Randsportarten sieht das ganz anders aus, denn diese Randsportarten finden nur wenige Zuschauer. Die Olympischen Spiele sind für die Randsportarten oft die einzige Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen, vorausgesetzt, sie sind erfolgreich genug und schaffen es, in eigener Sache zu werben. Nur dann, wenn die Sportler es schaffen, eine Medaille zu gewinnen, können die Randsportarten ihren Bekanntheitsgrad verbessern. Ein Beispiel für den Erfolg einer Randsportart sind die deutschen Hockey-Damen, die bei den Olympischen Spielen 2004 in Griechenland Gold gewannen. Hockey war vorher in den Medien überhaupt nicht präsent, doch zu wichtigen Ereignissen wie zu den Olympischen Spielen oder zur Weltmeisterschaft werden die Spiele übertragen. Trotz des Erfolgs bei den Olympischen Spielen verschwinden viele Randsportarten nach den Olympischen Spielen wieder in der Versenkung.
Ohne Olympia funktioniert nichts
Die Verbände der Randsportarten wissen, dass die Olympischen Spiele das A und O für sie sind, um in die Medien zu gelangen und ihren Bekanntheitsgrad zu steigern. Verschiedene Randsportarten finden vor dem Internationalen Olympischen Komitee keine Gnade und schaffen es nicht, bei den Olympischen Spielen dabei zu sein. Das ist schlimm genug für diese Sportarten, doch viel schlimmer ist es für Sportler und Mannschaften, die Randsportarten betreiben, mit der Randsportart zwar eine Chance für die Teilnahme an den Olympischen Spielen zu haben, aber sich nicht zu qualifizieren. Die deutschen Teilnehmer an den Olympischen Spielen gelten als Botschafter Deutschlands und erhalten eine Förderung vom Bundesinnenministerium. Eine verpasste Förderung bedeutet Kürzungen des Etats. Olympia ist das Medienereignis schlechthin und ist der große Augenblick für die Randsportarten. Auch die Randsportarten haben, wenn die Sportler gut genug sind und Edelmetalle holen, eine Chance auf Sponsoren, egal, ob es sich um
- Synchronschwimmen
- Bodenturnen
- Dressurreiten
- Hockey
- Bogenschießen
- Kanu
handelt. Um an den Olympischen Spielen teilnehmen zu können, müssen die Mannschaften und Sportler der Randsportarten im Olympiajahr intensiver denn je trainieren. Es handelt sich bei den Sportlern fast immer um Amateure, die einer regulären Arbeit nachgehen, studieren oder eine Ausbildung absolvieren. Das erschwert für sie die Teilnahme an den Olympischen Spielen, denn ihnen fehlt die Zeit für das Training. Nur diejenigen, die es sich leisten können, lassen sich von ihrem Arbeitgeber freistellen oder nehmen sich eine Auszeit vom Studium, damit sie sich voll auf das Training konzentrieren können.
Auf die olympische Anerkennung kommt es an
Damit die Randsportarten überhaupt eine Chance haben, es nicht nur auf einen Web-Channel, sondern auch in andere Medien zu schaffen, ist häufig die olympische Anerkennung die einzige Möglichkeit. Die Sportarten werden in den Medien nicht übertragen, die Sportler sind weitgehend unbekannt, da es sich um Amateure handelt. Die Amateure haben häufig nicht genügend Zeit zum Trainieren und bringen daher nicht immer Spitzenleistungen. Die olympische Anerkennung ist die Voraussetzung, um
- durch Teilnahme an den Olympischen Spielen an Bekanntheit zu gewinnen
- Förderung zu erhalten
- mehr Begeisterung für ihren Sport zu erhalten
Journalisten werden ausgebootet
Journalisten können dafür sorgen, Randsportarten bekannter zu machen. Da die Randsportarten, die übertragen werden, sehr genau ausgewählt werden und sich die Sender die Übertragungsrechte sichern, besteht keine Chance für verschiedene Randsportarten – auch eine Möglichkeit der Journalisten, über diese Sportarten in den Medien zu berichten, besteht nicht. Damit diese Sportarten überhaupt eine Chance haben, müssen sie es schaffen, sich die Teilnahme bei den Olympischen Spielen zu sichern und dort ihr Bestes geben.
Randsportarten in Schwierigkeiten
Die Randsportarten stehen stark unter Druck und befinden sich in Schwierigkeiten. Da es sich um Amateursportler handelt, haben die Sportler nur sehr wenig Zeit für das Training, es ist schwer, sich eine Teilnahme an den Olympischen Spielen zu sichern. Nicht alle Randsportarten gelten als Olympische Disziplinen, für sie ist es besonders schwer, in die Medien zu gelangen. Der Druck auf die Sportler wird größer, denn den Sportlern fehlt es an Mitteln, sie erhalten nicht die Förderungen, die anderen Sportarten zukommt. In den Medien wird über die Randsportarten kaum berichtet, denn sie bringen nicht die gewünschten Zuschauerzahlen. Die Sender sichern sich die Übertragungsrechte und übertragen auch einige Randsportarten, doch handelt es sich dabei nur um medienwirksame Sportarten. Nur in Web-Channels finden Fans von Randsportarten aktuelle Informationen darüber.
Foto: Flickr.com/ filip bossuyt & Groundhopping Merseburg
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