Marion Bartoli gehörte jahrelang zur Weltspitze im Damen-Tennis und feierte 2013 mit dem Turniersieg in Wimbledon ihren größten Triumph. Kurz darauf beendete die Französin ihre aktive Karriere, doch nun rückt Bartoli wieder ungewollt in den Fokus. Der Grund ist dramatisch. Denn die ehemalige Spitzensportlerin hat in den letzten Jahren extrem an Gewicht verloren. Die Ursache ist ein mysteriöser Virus, der sie kontinuierlich schwächt und keine Nahrung aufnehmen lässt. Sie fürchtet gar um ihr Leben!
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Marion Bartoli: Früher vollschlank, heute zu dünn

Am 6. Juli 2013 erlebte Marion Bartoli ihren sportlichen Höhepunkt. Beim bedeutendsten Rasenturnier der Welt in Wimbledon stand sie im Finale, wo sie überraschend Sabine Lisicki bezwingen konnte. Die damals 28-Jährige ließ ihrer überforderten Finalgegnerin mit ihren kraftvollen beidhändigen Vor- und Rückhandschlägen keine Chance, Lisicki kämpfte gar mit den Tränen während des Endspiels. Mit 6:1, 6:4 fegte sie die Deutsche vom „heiligen Rasen“ und war erst die sechste Spielerin, die das Turnier ohne Satzverlust gewinnen konnte. Doch drei Jahre später hat der Tennis-Star aus Le Puy-en-Velay (Südfrankreich) mehr mit Tränen zu kämpfen. Aufgrund einer mysteriösen Viruserkrankung hat sie in den letzten Monaten über 20 Kilogram abgenommen.

Das Kuriose dabei: Während ihrer aktiven Tennis-Karriere war Bartoli auch für ihre vollschlanke Figur bekannt. Im Vergleich zu ihren Konkurrentinnen hatte sie stets ein paar Pfunde mehr auf den Rippen. Unsensible Bemerkungen blieben natürlich nicht aus und auch in der Berichterstattung wurde ihre Figur abwertend thematisiert. Dabei hat ihr Vater und damaliger Trainer immer darauf geachtet, dass seine Tochter das Gewicht hält, um den hohen Kraftaufwand im Profisport standhalten zu können. Die paar Zusatzpfunde taten ihrem Spiel keinen Abbruch, zudem zeigte sich die Französin stets selbstbewusst.

Der Erfolg gab ihr Recht. Schließlich konnte die pummlige Bartoli neben Wimbledon auch noch acht WTA-Turniere gewinnen und verdiente über 11 Millionen Dollar Preisgeld! Hier ihre Turniersiege in der Übersicht:

  • 7. Januar 2006: Auckland (Hartplatz)
  • 8. Oktober 2006: Tokio (Hartplatz)
  • 5. November 2006: Quebec (Hartplatz, Halle)
  • 8. März 2009: Monterrey (Hartplatz, Halle)
  • 2. August 2009: Stanford, Hartplatz
  • 18. Juni 2011: Eastbourne, Rasen
  • 16. Oktober 2011: Osaka, Hartplatz
  • 6. Juli 2013: Wimbledon, Rasen

Nur rund einen Monat nach dem Wimbledon-Sieg 2013, am 14. August, hat sich Bartoli dann aber überraschend vom Spitzensport verabschiedet und musste verletzungsbedingt den Schläger an den Nagel hängen. Zu jeder Zeit wurde sie in der Weltrangliste auf dem 7. Platz geführt.

Marion Bartoli

Sorgen um abgemagerte Bartoli

Es wurde ruhiger um Marion Bartoli, bis sie vor ein paar Tagen ungewollt wieder in den Fokus geriet. Denn auf öffentlich gewordenen Fotos ist Bartoli als Tribünengast beim Frauen-Finale von Wimbledon zu sehen, wo die einstige Titelträgerin aber kaum wiederzuerkennen ist. Die heute 31-jährige wirkt stark abgemagert und ausgezehrt, die Arme sind spindeldürr und die Haut matt.

Fakt ist, dass sich Bartoli nach ihrer Tennis-Karriere ein sehr strenges Fitness-Programm auferlegt hat. Das dokumentiert sie auch regelmäßig mit jeder Menge Bilder, die sie in sozialen Netzwerken publiziert und diese sie im Fitnessstudio zeigen. Zudem achtet sie auch nach eigenen Angaben streng auf die Ernährung und macht eine salz- und zuckerfreie Diät.

„Ich sieche dahin“

Doch nachdem vermehrt Gerüchte hochkochten und die Sorgen ihrer Fans größer wurden, dass Marion Bartoli mager- oder fitnessssüchtig sei, wählte sie den Weg in die Öffentlichkeit. Und das,was Bartolie gegenüber dem britischen TV-Sender „ITV“ erklärte, ließ einen verstummen. Denn ihr massiver Gewichtsverlust ist nicht in erster Linier ihrer harten Training oder Ernährung geschuldet, sondern einer schweren Krankheit. Ihre traurige Nachricht: „Ich sieche dahin, ich weiß nicht, warum.“

Weiter beschreibt sie ihr Leiden: „Ich habe mir einen Virus irgendwo bei drei Flugreisen im Februar zwischen Australien, Indien und New York eingefangen. Seitdem stößt mein Körper so vieles ab. Ich begann, mich schlechter und schlechter zu fühlen.“

Kein Leitungswasser, kein Handy, kein Schmuck

Ihr Körper verweigert dabei sogar immer mehr Dinge. Wie schlimm es um Bartoli bestellt ist, verdeutlicht sie mit folgenden Worten: „Selbst Leitungswasser zum Waschen vertrage ich nicht. Ich benutze Mineralwasser. Ich versuche Fisch zu essen, aber mein Körper nimmt keine Proteine auf und mein Herz rast sofort. Ich muss dann trinken und trinken, bis der Körper das ausspült, was er nicht aufnehmen will.“ Nicht einmal elektronische Geräte kann Bartoli anfassen. Mit dem Handy kann sie beispielsweise nur dann Telefonate führen, wenn sie Handschuhe trägt. „Früher habe ich so gerne Schmuck getragen – auch das vertrage ich nicht mehr.“

Und weiter: „Mein Leben ist ein absoluter Albtraum“, sagt sie. Mittlerweile ernährt sich Bartoli vornehmlich von Biosalat und Gurken, wobei sie von den Gurken die Schale abnehmen muss, weil sie auch diese nicht verträgt. „Was ich durchmache, wünsche ich niemandem. Ich bete jeden Tag zu Gott, wieder normal leben zu können. Es ist kein Leben mehr, nur noch überleben. Bei allem, was ich tue, habe ich Angst vor der Reaktion meines Körpers.“

Bartoli

Hoffnung auf Behandlung in Spezialklinik

Bartoli, die in den letzten Wochen als Kommentatorin gearbeitet hat, erklärte im Interview sogar, dass sie um ihr Leben fürchtet. „Vielleicht hört eines Tages mein Herz auf zu schlagen. Aber meine Leidenschaft und Liebe für das Leben lässt mich einfach weitermachen“, gibt sie sich kämpferisch.

Die ehemalige Profisportlerin hat ihren derzeitigen Wohnsitz Dubai verlassen und sich vor wenigen Tagen zur stationären Behandlung in eine Spezialklinik nach Italien aufgemacht. Bartoli setzt ihr ganze Hoffnung in die Klinik. Dabei steht ihr auch ihr guter Freund, der britische Milliardär und Ballonfahrer Sir Richard Branson beiseite, der ihr bei der Suche nach der Klinik geholfen hat und sie zudem finanziell unterstützt. „Sir Richard Branson wird die Kosten übernehmen und mir helfen“, sagte sie dankbar.

Marion Bartoli war auf dem Tennisplatz für ihren unermüdlichem Einsatz und Kampfgeist bekannt. Doch nun steht sie vor ihrem größten Kampf. Bleibt zu hoffen, dass sie diesen Kampf gewinnen wird. „Ich hoffe und bete, die Ärzte können mich heilen. Als Wimbledon-Champion kämpfe ich jetzt meinen härtesten Kampf, um zu überleben.“

Fotos: Jimmie48 Photography / Shutterstock.com & lev radin / Shutterstock.com

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