Borussia Mönchengladbach ist in der noch jungen Saison zu einer der ganz positiven Überraschungen in der Bundesliga zu zählen. Die Fohlen grüßen nach zehn Runden mit 20 Punkten vom 2. Platz und die Träume vom internationalen Geschäft reifen. Zu Recht! Doch was macht Gladbach in dieser Spielzeit so stark? Für den Höhenflug des Traditionsklubs vom Niederrhein gibt es verschiedene Gründe, die im Folgenden aufgezeigt werden.
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Neue Taktik ein voller Erfolg

Nachdem Borussia Mönchengladbach die vergangene Rückrunde in den Sand setzte, nur 19 Punkte holte und vom 6. auf den 9. Platz abgerutscht ist, hat sich Dieter Hecking für eine System-Umstellung entschieden. Statt der alten, angestaubten 4-4-2-Taktik, das die Borussia jahrelang praktizierte, impfte der Trainer der Fohlenelf im Sommer ein modernes 4-3-3 mit nur einem defensiven Mittelfeldspieler vor der Abwehrreihe ein. Damit ist Gladbach nicht nur schwerer auszurechnen, sondern spielt auch frischer, lebendiger und deutlich offensiver. Bislang ist der neue Matchplan voll aufgegangen und die Borussia ist wieder deutlich erfolgreicher unterwegs.

Aber trotz der offensiveren Ausrichtung steht Gladbach – mit ganz wenige Ausnahmen – insgesamt wesentlich stabiler und lässt hinten nur wenig zu. Das ist aber auch der starken Defensivarbeit zu verdanken, für die sich allen voran auch die Außenstürmer nicht zu schade sind und den Gegner früh unter Druck setzen und auf Konter spekulieren.

Foto: MB
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Gladbach beweist Comeback-Qualitäten

Borussia Mönchengladbach wirkt in der bisherigen Saison sehr gefestigt und lässt sich von Rückschlägen nicht mehr so leicht aus der Bahn werfen. Nach den beiden schwachen Auftritten und Auswärtspleiten gegen Hertha BSC (2:4) am 4. Spieltag sowie gegen den SC Freiburg (1:3) Ende Oktober gab es in der Liga jeweils zwei Siege. Zuletzt wurde Aufsteiger Fortuna Düsseldorf mit 3:0 im Rheinderby abgefertigt. Und das nur vier Tage nach der heftigen 0:5-Heimschlappe gegen Leverkusen im Pokal.

Heimstärke: Borussia-Park eine Festung

In der Bundesliga hat sich Gladbach zu einer echten Heimmacht gemausert. Saisonübergreifend wurde keines der letzten neun Spiele im Borussia-Park verloren, dafür gleich die jüngsten allesamt siegreich gestaltet. In dieser Saison ist die Heim-Weste noch blütenweiß. Fünf Spiele, fünf Siege und 14:2 Tore stehen zu Buche, womit die Hecking-Truppe die beste Heimelf der Saison stellt. In dieser Spielzeit wurden nacheinander Leverkusen, Schalke, Frankfurt, Mainz und Düsseldorf zu Fall gebracht und den Gegnern dabei mindestens zwei Tore eingeschenkt.

Stabile Defensive mit Dirigent Ginter

Die Hintermannschaft steht sehr gut und ist auch einer der Gründe für den bockstarken Saisonstart der Fohlen. Zwölf Gegentore nach zehn Spielen sind zwar kein Fabelwert, aber dennoch gehört die Borussia zu den defensivstärksten Teams. Zum Vergleich: In der Vorsaison wurden zu diesem Zeitpunkt bereits 18 Einschläge im Gladbach-Kasten gezählt, sechs mehr als jetzt. Daran hat aber nicht nur auf Stammkeeper Yann Sommer, der sich als sicherer Rückhalt entpuppt, einen großen Beitrag geleistet, sondern allen voran auch Matthias Ginter.

Nach dem Weggang von Jannik Vestergaard zum FC Southampton hat der 24-Jährige noch mehr Verantwortung übernommen und ist mehr und mehr in die Rolle des Abwehrchefs und Führungsspielers hineingewachsen. Ginter ist enorm wertvoll und aus dem Defensivverbund nicht mehr wegzudenken. Nicht umsonst stand der Ex-BVB-Profi in allen zwölf Pflichtspielen über die volle Distanz auf dem Feld. Seine starken und konstanten Leistungen, zu der sich eine Passquote von über 90 Prozent gesellt, bescherten Stabilisator Ginter zudem auch wieder einen Stammplatz im DFB-Team, wo er auf der rechten Abwehrseite gesetzt ist. Zusammen mit Nico Elvedi bildet er eine gut harmonierende Innenverteidigung, die auf den defensiven Außenbahnen durch Neuzugang Michael Lang und Oscar Wendt vervollständigt wird.

Hazard in bestechender Form

Will man aber einen einzelnen Spieler stellvertretend für die starker Gladbacher Saison hervorheben, führt kein Weg an Thorgan Hazard vorbei. Der Außenstürmer, der beide Flügel beackern kann, präsentiert sich seit Wochen in bestechender Form. Allein sieben Toren (3 Elfmeter) in den vergangenen sieben Partien glückten dem Belgier, der zudem auch noch drei Treffer vorbereitete. Somit war Hazard an zehn der insgesamt 23 Ligatore der Borussia direkt beteiligt. Der 25-Jährige, der längst das Interesse internationaler Topklubs geweckt hat, ist aber nur ein Gesicht der starken Offensive, auf die im nächsten Punkt genauer eingegangen werden soll.

Thorgan Hazard
Foto: MB

Gladbachs Offensive treffsicher & torhungrig

Borussia M’gladbach stellt hinter den Ballermännern von Borussia Dortmund und gemeinsam mit Eintracht Frankfurt die zweitbeste Offensive. 23 Mal haben die Fohlen ins Schwarze getroffen, was einen Schnitt von 2,3 Treffern pro Partie ergibt. Bislang wurde in jedem Spiel getroffen. Auch hier lässt sich mit dem Blick auf die vergangene Spielzeit ein guter Vergleich ziehen und die Steigerung untermauern. Denn im Vorjahr standen nach zehn Partien lediglich 16 Tore zu Buche. Dabei strahlt Gladbach besonders bei ruhenden Bällen viel Gefahr aus, resultierten doch acht Tore nach ein Standard-Situation – Ligabestwert!

Neben Top-Torjäger Hazard muss auch Alassane Plea gesondert erwähnt werden. Der Rekord-Neuzugang hat bereits acht Scorerpunkte (5 Tore, 3 Vorlagen) in der Statistik zu stehen und wiederholt gezeigt, wie wichtig er für das Fohlen-Spiel ist. Plea ist ein belebendes Element für die Offensive und ein ständiger Unruheherd.

Stark und tief besetztes Mittelfeldzentrum

Im Mittelfeldzentrum herrscht ein starker Konkurrenzkampf, stehen doch Hecking sowohl für den defensiven als auch den offensiven Bereich zahlreiche Kandidaten zur Verfügung, sodass der Trainer selbst schon von einem „Überangebot“ sehr guter Akteure sprach. Nicht weniger als acht Spieler, die zudem variabel einsetzbar sind, streiten um die drei begehrten Plätze für die Schaltzentrale.

Auf der Sechs hat sich durchaus überraschend Tobias Strobl, der weite Teile der vergangenen Saison verletzungsbedingt verpasste, in den Vordergrund gespielt und derzeit gegenüber Christoph Kramer die Nase vorn. Derweil ist bei Jonas Hofmann in dieser Saison der Knoten regelrecht geplatzt. Der 26-Jährige ist ebenfalls einer der Hauptverantwortlichen für die sich im Aufwind befindlichen Gladbacher und blüht nach der Versetzung von der Außenbahn ins offensive Zentrum richtig auf. Hofmann spult Spiel für Spiel ein enormes Laufpensum ab, beweist ein hohes taktisches und spielerisches Verständnis und ist zudem sehr torgefährlich wie acht Scorerpunkte in neun Einsätzen untermauern.

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