Chris Coleman bei der walisischen Nationalmannschaft
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Wales ist in der WM-Qualifikation in der Gruppe D unterwegs und hat mit Serbien und Österreich hartnäckige Konkurrenz auf dem Weg nach Russland. Allerdings haben die Waliser bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr gezeigt, dass sie auch gegen große Mannschaften bestehen können. Dennoch belegen die Briten um Trainer Chris Coleman derzeit nur den dritten Tabellenplatz und haben bereits eine Menge Boden verloren:
- 1. Serbien (11 Punkte)
- 2. Irland (11 Punkte)
- 3. Wales (7 Punkte)
- 4. Österreich (7 Punkte)
- 5. Georgien (2 Punkte)
- 6. Moldawien (1 Punkt)
Dass es derzeit nicht so gut läuft für die Mannschaft um Superstar Gareth Bale liegt daran, dass zwar das erste Gruppenspiel im September gegen Moldawien mit 4:0 gewonnen werden konnte, alle folgenden Spiele allerdings nur mit einem Unentschieden endeten. Gegen Österreich gab es ein 2:2, gegen Georgien und Serbien jeweils ein 1:1 und am vergangenen endete das richtungsweisende Spiel gegen Irland mit einem torlosen Remis. Zu allem Überfluss kassierte Gareth Bale eine Gelbe Karte, so dass er bei dem wichtigen nächsten Spiel gegen Serbien im Juni dieses Jahres nicht dabei sein wird. Alles Faktoren, die Coleman nicht unbedingt in die Karten spielen und eine Qualifikation für die Endrunde in Russland immer unwahrscheinlicher werden lassen. Sollte es im Juni eine Niederlage gegen Serbien geben, könnte sich der walisische Verband gegen den seit 2012 im Amt befindlichen Coleman entscheiden.
Marcel Koller bei der österreichischen Nationalmannschaft
Zwar konnte sich der Nationaltrainer Österreichs mit einem Pflichtsieg gegen Moldawien am vergangenen Freitag ein wenig aus der Schusslinie bringen, doch mit nur einem Erfolg wird er die Gunst der österreichischen Medien kaum zurückgewinnen können. Die hatten sich nämlich zuvor auf den Schweizer eingeschossen. Nach der 0:1 Niederlage gegen Irland titelte die „Kronen-Zeitung“: „Muss der Schweizer jetzt entlassen werden?“ und das Boulevard-Blatt fragte: „Scheitert unser Teamchef an seiner Sturheit?“. Und tatsächlich muss sich der Coach unangenehme Fragen gefallen lassen, vor allem was die Position seines Neu-Kapitäns David Alaba betrifft. Der Bayern Star spielt im Verein auf der linken Verteidigerposition. Doch Koller hat ihn bisher noch nie dort spielen lassen. Auch gegen Moldawien brachte er ihn zwar links, aber vor der Abwehrlinie noch vor Hinteregger. Für das Testspiel gegen Finnland am kommenden Dienstag muss Koller das Team nun zwangläufig umbauen, denn mit Julian Baumgartlinger, Louis Schaub und Marcel Sabitzer fehlen ihm drei wichtige Spieler. David Alaba wird wohl nicht zum Einsatz kommen: „Alaba hat sehr viele Spiele vor sich, die er bestreiten muss“, so die Andeutung von Koller. Klar ist: Sollte Österreich das nächste Pflichtspiel gegen Irland im Juni nicht mit einem Freier beenden, dann könnte Koller die längste Zeit Nationalcoach der Österreicher gewesen sein.
Fatih Terim bei der türkischen Nationalmannschaft
Die Türkei will unbedingt bei der Weltmeisterschaft in Russland dabei sein. Doch derzeit sieht es überhaupt nicht danach aus, wie ein Blick auf die Qualifikationsgruppe I zeigt:
- 1. Kroatien (13 Punkte)
- 2. Island (10 Punkte)
- 3. Ukraine (8 Punkte)
- 4. Türkei (8 Punkte)
- 5. Finnland (1 Punkt)
- 6. Kosovo (1. Punkt)
Trainer Fatih Terim hat noch einen Vertrag bis Juni 2018, also soll er die Türken sowohl nach Russland führen, als sie auch dort begleiten – allerdings wird seine Position vakant, wenn die Entwicklung der Mannschaft so weiter gehen sollte, wie bisher. Im vergangenen Jahr begann die Reise des Teams mit zwei Unentschieden gegen Kroatien und die Ukraine, gefolgt von einer 0:2 Niederlage in Island – drei wichtige Auftaktspiele für die Qualifikation, neun Punkte, die nun verloren sind. Die beiden Pflichtsiege gegen den Kosovo (2:0) und am vergangenen Freitag gegen Finnland (2:0) wiegen sicher nicht auf, was im vergangenen Jahr verloren gegangen ist. Das Rückspiel gegen Kosovo im Juni wird die Türkei wohl noch überstehen, doch dann folgen die harten Brocken Ukraine, Kroatien und Island. Das Schicksal des Trainers wird sich spätestens dann wohl entscheiden.
Karel Jarolim bei Tschechien
Nach der enttäuschenden Europameisterschaft, bei der die Tschechen trotz Stars wie Darida oder Rosicky sang- und klanglos und vor allem sieglos ausgeschieden waren, musste Pavel Vrba die Sachen packen und für Karel Jarolim Platz machen. Er soll die Mannschaft durch die Qualifikation in der schweren Deutschland Gruppe führen und die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Russland sicherstellen. Allerdings begann es nicht sonderlich vielversprechend. Dem torlosen Remis gegen Nordirland folgte eine 0:3 Niederlage gegen Weltmeister Deutschland und ein weiteres sehr enttäuschendes 0:0 gegen überraschend starke Aserbaidschaner. Den ersten Dreier gab es erst mit einem 2:1 gegen Norwegen und das 6:0 gegen San Marino am vergangenen Sonntag war zwar beeindruckend, aber sicherlich nicht wegweisend – es gibt noch viel zu tun. Sollten sich die Tschechen nicht für die WM qualifizieren können, wäre der Job für Jarolim sicherlich schneller vorbei, als viele vermutet hätten – vor allem, in Bezug auf die Konkurrenzsituation in der Gruppe C, in der auf jeden Fall der zweite Platz drin wäre:
- 1. Deutschland (15 Punkte)
- 2. Nordirland (10 Punkte)
- 3. Tschechien (8 Punkte)
- 4. Aserbaidschan (7 Punkte)
- 5. Norwegen (3 Punkte)
- 6. San Marino (0 Punkte)
Foto:wikimediaJon Candy from Cardiff, Wales/wikimediaSteindy (talk) 13:17, 18 November 2014 (UTC)