Wer ist eigentlich dieser Carlo Ancelotti?

Carlo Ancelotti – ein Name, der in aller Munde ist

Carlo Ancelotti – dieser Name ist jetzt in aller Munde und ist untrennbar mit dem Weggang von Pep Guardiola von den Bayern verbunden. Carlo Ancelotti ist Italiener, er wurde am 10. Juni 1959 in Reggiolo geboren. Mit einer Körpergröße von 1,79 ist er nicht besonders groß, in seiner aktiven Zeit war er Mittelfeldspieler. Ancelotti ist ein Erfolgstrainer, in seiner Vorgehensweise wird er mit Jupp Heynckes verglichen, der schon mehrmals Bayern-Trainer war. Ohne Zweifel ist Carlo Ancelotti eine attraktive Erscheinung, er hat Ausstrahlung, doch gilt er nicht als Charismatiker. Er ist seit 2014 in zweiter Ehe verheiratet, seine elf Jahre jüngere Frau Mariann heiratete er heimlich in Kanada, die gebürtige Kanadierin ist Investmentfondsberaterin und ebenfalls in zweiter Ehe verheiratet. Aus Ancelottis 25-jähriger Ehe mit Luise gingen die Kinder Katia und Davide hervor. Seine Karriere als Fußballer startete Ancelotti mit 17 Jahren, er begann 1976 beim AC Parma. So sieht die Spielerkarriere von Ancelotti aus:

• 01.07.1976 – 30.06.1979 AC Parma – 55 Spiele mit 13 Toren
• 01.07.1979 – 30.06 1987 AS Rom – 171 Spiele mit 12 Toren
• 01.07.1987 – 30.06.1992 AC Mailand – 112 Spiele mit 10 Toren

Mit dem AS Rom gewann er viermal den italienischen Pokal und einmal die italienische Meisterschaft. Er entwickelte sich dort zum Leistungsträger und Nationalspieler. Mit dem AC Mailand gewann er 1989 und 1990 den Europapokal der Landesmeister. Als Nationalspieler wurde er 1990 bei der Weltmeisterschaft Dritter.

Carlo Ancelotti – die Karriere als Trainer

An die Zeit Ancelottis als aktiver Spieler beim AC Mailand schließt sich nahtlos die Trainerkarriere an. Ancelotti begann am 01.07.1992 seine Karriere als Co-Trainer der italienischen Nationalmannschaft, er unterstützte Arrigo Sacchi. Bei der AC Reggiana unterzeichnete er bereits im Alter von 36 Jahren einen Vertrag als Cheftrainer, er trainierte die Mannschaft vom 01.07.1995 bis 30.06.1996. Er wechselte dann in die Serie A, zum AC Parma, und konnte in der Saison 1996/97 bereits seinen ersten nennenswerten Erfolg als Trainer verzeichnen – seine Mannschaft wurde überraschend Vizemeister in der Serie A, der höchsten Spielklasse im italienischen Fußball. Danach war Ancelotti bei mehreren Vereinen als Trainer tätig:

• Juventus Turin
• AC Mailand
• FC Chelsea
• Paris Saint-Germain
• Real Madrid

Ancelotti hat nicht nur Auslandserfahrung als Trainer gesammelt, sondern er hat mit den ausländischen Vereinen auch Erfolge erzielt. Am 25. Mai dieses Jahres verließ Ancelotti Real Madrid, er pausiert seitdem und wird dann Pep Guardiola bei Bayern München ab dem 01.07.2016 ablösen. Beim FC Chelsea gelang es Ancelotti im Mai 2010, sich mit einem Punkt Vorsprung auf Manchester United die englische Meisterschaft zu sichern. Er schaffte es mit dem FC Chelsea auch, sich den FA Cup zu sichern und damit das erste Double des Vereins zu erzielen. In der folgenden Saison konnte Ancelotti allerdings nicht mehr an die Erfolge anknüpfen; trotzdem sein Vertrag noch ein Jahr lang lief, wurde er beurlaubt, er wechselte schließlich zum 01.01.2012 zu Paris Saint-Germain. Auf den Erfolg musste er nicht lange warten, in der Saison 2012/13 gewann er mit Paris Saint-Germain die französische Meisterschaft. Er bat den Verein allerdings um Freigabe, denn schließlich wollte er José Mourinho um dessen Trainerstuhl bei Real Madrid beerben.

Erfolge bei Real Madrid

Bei Real Madrid, dem spanischen Rekordmeister, wurde Ancelotti ab dem 01.07.2013 Cheftrainer und unterzeichnete einen Dreijahresvertrag bis Juni 2016. Schon zum Ende seiner ersten Saison bei Real Madrid schaffte es Ancelotti, die Copa del Rey, den Pokal im spanischen Fußball, zu gewinnen. Nach zwölfjähriger Wartezeit gelang es Ancelotti auch, mit Real Madrid zum zehnten Mal die Champions League zu gewinnen. Hinter Bob Paisley ist Ancelotti der zweite Trainer, dem es dreimal gelang, die Champions League zu gewinnen. Er gewann in der Saison 2014/15 auch den UEFA Super Cup und dann im Dezember 2014 die FIFA Club-Weltmeisterschaft. Ancelotti ging, trotzdem sein Vertrag ursprünglich noch bis zum Juni 2016 lief, nicht freiwillig von seinem Verein weg. Am Ende der Saison 2014/15 wurde Real Madrid nur Vizemeister, er musste zum Erzrivalen FC Barcelona einen Rückstand von zwei Zählern verzeichnen. Das war noch nicht alles, denn Real Madrid

• unterlag in der Copa del Rey gegen Atletico Madrid im Achtelfinale
• scheiterte im Halbfinale der Champions League gegen Juvenus Turin

Daraufhin trennte sich Real Madrid am Ende der Saison von Ancelotti.

Persönliche Auszeichnungen von Ancelotti als Trainer

Carlo Ancelotti kann als Trainer schon auf einige persönliche Auszeichnungen zurückblicken:

• Trainer des Jahres 203 und 2007 mit UEFA Club Football Awards
• Weltclubtrainer bei IFFHS in den Jahren 2007 und 2014
• World Soccer Trainer des Jahres 2003
• Europas Trainer des Jahres mit ESM im Jahre 2007
• Trainer des Jahres in der italienischen Serie A in den Jahren 2001 und 2004

Wie tickt Ancelotti als Trainer?

Ancelotti wird von seinen Spielern gelobt, er hält nur selten Standpauken, sondern er sieht sich selber als Assistent der Spieler. Die Vorgehensweise von Ancelotti als Trainer wird von einigen Weltfußballern geschätzt:

• Andrea Pirlo vom AC Mailand konnte alle Privilegien genießen
• Zlatan Ibrahimovic konnte sich frei im Sturmzentrum von Paris Saint-Germain bewegen
• Cristiano Ronaldo musste sich in der Defensive von Real Madrid nur bedingt anstrengen
• Toni Kroos lobt die taktische Idee und das Menschliche von Carlo Ancelotti

Carlo Ancelotti lobt hingegen die Weltstars, denn er sagt, dass sie besonders ehrgeizig und daher leicht zu managen sind. Pep Guardiola ist hingegen dafür bekannt, seine Spieler streng anzufassen und sie wie Schachfiguren zu behandeln. Ancelotti hilft seinen Spielern als Assistent, die bestmöglichen Leistungen zu erbringen.

Carlos Ancelotti – ein menschlicher Typ

Carlos Ancelotti ist ein menschlicher Typ, er wurde auf einem italienischen Bauernhof groß. Er wird als ruhig und ausgeglichen beschrieben und ist dafür bekannt, gut mit seiner Mannschaft umzugehen und facettenreich zu spielen. Der Wechsel Pep Guardiola – Carlos Ancelotti findet auf höchstem Niveau statt. Kaum jemand weiß hingegen, dass Carlos Ancelotti auch einmal eine Nebenrolle in einem Film übernommen hat. Im Jahre 1983 spielte er „Keiner haut wie Don Camillo“ einen schlagkräftigen Fußballer. Die Hauptrolle spielte Terence Hill, ein gebürtiger Italiener, er war von der schauspielerischen Leistung von Ancelotti begeistert. Das sprichwörtliche italienische Temperament kommt bei Ancelotti nur ganz selten durch, er soll im Jahre 2013 eine Kiste durch die Kabine von Paris Saint-Germain geschossen und dabei Zlatan Ibrahimovic am Kopf getroffen haben. Ibrahimovic nahm ihm das jedoch nicht übel, denn beide lachten über den Vorgang. Ancelotti sieht sich nicht als Chef, sondern als Freund der Spieler. Er weiß ruhige Spieler zu schätzen. Privat liebt er gutes Essen, er neigt zur Völlerei, für die Gesundheit schwört er auf das Rezept seiner Großmutter: Heiße Milch mit Rotwein.

Ancelotti kann mit jedem Spieler

Ancelotti und Guardiola hatten bereits im Frühjahr 2014 einmal das Vergnügen; im Halbfinale der Champions League begegneten sich Real Madrid unter Carlo Ancelotti sowie Bayern München unter Pep Guardiola. Real Madrid gewann mit 4:0. Guardiola spricht von Ancelotti als einem Super Trainer und einem Super Mensch, sein Verhältnis zu ihm ist gut. Ancelotti freut sich bereits darauf, Trainer der Bayern zu werden. Er kommt auch mit schwierigen Spielern gut zurecht. Bei den Bayern trifft er auf echte Top-Spieler wie

• Arturo Vidal
• Douglas Costa
• Thiago

auf Top-Spieler, doch nicht mit allen wird der Umgang einfach sein. Ancelotti wird es letztendlich meistern, er ist sportlich und menschlich ein Gentlemen. Ein Problem könnte lediglich die deutsche Sprache sein, doch auch das könnte Ancelotti noch lernen.

Foto: flickr.com/PRODoha Stadium Plus Qatar & DSanchez17 & PSG World