Öffentlicher Brief von Fortuna-Mitgliedern
Artikelinhalt
- 1 Öffentlicher Brief von Fortuna-Mitgliedern
- 1.1 Ultra-Gruppierung macht Druck
- 1.2 Christoph Metzelder als neuer Boss für Fortuna Düsseldorf?
- 1.3 Metzelder zeigt mittelfristiges Interesse bei Fortuna Düsseldorf
- 1.4 Vor dem Abstiegsduell: Fortuna Düsseldorf ist führungslos
- 1.5 Paul Jäger als neuer Vorstandsvorsitzender? Paul Jäger ist eines von zwei verbliebenen Vorstandsmitgliedern. Er betonte, dass er zur Übernahme des Amtes des Vorstandsvorsitzenden bereit sei und er bei der Suche nach einem Vorstandsmitglied berücksichtigt werden will. Das wird allerdings nicht der Fall sein, denn der Vorstand braucht mindestens zwei Mitglieder:
Die Bilanz für Fortuna Düsseldorf ist haarsträubend, der Verein hat nicht einmal jedes vierte Spiel gewonnen. Es gilt nun, Wege aus der Krise zu finden. Fortuna-Mitglieder haben inzwischen einen öffentlichen Brief an den Aufsichtsrat gerichtet und den Aufsichtsrat damit stark unter Druck gesetzt. In diesem Brief werden verschiedene Forderungen an den Aufsichtsrat gestellt, darunter auch, dass der Aufsichtsrat sicherstellen soll, dass der Verein von jemandem mit sportlicher Kompetenz und Sachverstand geführt wird. Das Spiel gegen Duisburg am 20. November soll nun entscheiden, ob die Mitglieder eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen. Damit eine außerordentliche Mitgliederversammlung stattfinden kann, sind zehn Prozent der Mitglieder erforderlich; Fortuna Düsseldorf hat insgesamt ca. 22.000 Mitglieder. Allerdings ist fraglich, ob dieser Forderung stattgegeben wird. Eine Facebook-Gruppe hat sich bereits gegründet, sie trägt den Titel „Lumpis Erbe: Für Verbesserungen bei Fortuna Düsseldorf“ und zählt inzwischen mehr als 4.000 Mitglieder. Der offene Brief hat allerdings bislang nur 213 „Gefällt mir“-Markierungen erhalten. Kritisiert werden vor allem
- Trainerfrage
- mangelnde Rückendeckung für den restlichen Vorstand
- Wegschicken verdienter Menschen aus dem Verein
Die Facebook-Gruppe macht sich besonders für den Verbleib von Andreas Lambertz, Spitzname Lumpi, im Kader der ersten Mannschaft stark. Weiterhin geht es um die Entlassung von Goran Vukic und Ilja Ludenberg; kritisiert wird auch der Cheftrainer Frank Kramer, da er nach Meinung der Verfasser des Briefes nicht in der Lage ist, den Verein zum Erfolg zu führen. Nach Meinung der Fans werden gute Spieler entlassen oder deren Verträge nicht verlängert, dem Verein fehlen nun die guten Spieler. Die Unruhe um den Verein wächst immer mehr; nur sportliche Erfolge können jetzt deeskalieren.
Ultra-Gruppierung macht Druck
Beim Training am Montag erhielten die Profis ungebetenen Besuch von einer Ultra-Gruppierung mit dem Namen Dissidenti; die Ultras hängten ein Plakat mit der Aufschrift „Kämpft oder geht“ auf dem Trainingsgelände aus. Die Profis ließen sich allerdings nicht beirren und trainierten weiter. Das letzte Saisonspiel beim FC St. Pauli vor einer Woche verlor Fortuna Düsseldorf mit 0:4. Nur Keeper Michael Rensing hat es der Verein zu verdanken, dass er nicht eine noch schwerere Niederlage erlitt. Die Partie gegen den MSV Duisburg ist für Trainer Frank Kramer ein Endspiel. Kassiert der Verein wieder eine Pleite, dann wird er gehen, auch wenn er gegenwärtig noch Rückendeckung von den Verantwortlichen hat. Nach der Pleite in Hamburg erhöhte Kramer das Pensum in den Trainingseinheiten für seine Jungs. Er kümmert sich darum, die Mannschaft hart zu trainieren, doch kann er keine Fragen zu seiner Zukunft beantworten. Am letzten Freitag spielte Fortuna gegen den niederländischen Zweitligisten Sittard, dieses Testspiel meisterte der Verein souverän mit 5:0. Solche Siege braucht der Verein auch in der zweiten Bundesliga, um aus der Krise zu kommen.
Christoph Metzelder als neuer Boss für Fortuna Düsseldorf?
Fortuna Düsseldorf ist nun auf der Suche nach einem neuen Boss und hat Christoph Metzelder im Visier. Metzelder zeigt grundsätzlich Interesse und sieht darin eine sehr spannende Aufgabe. Christoph Metzelder ist ein früherer deutscher Nationalspieler und wurde bereits am 20. Oktober von Aufsichtsratschef Dr. Reinhold Ernst kontaktiert. Metzelder teilte Ernst seinen aktuellen Stand mit, allerdings nicht nur für Fortuna, sondern auch für jeden anderen Verein. Metzelder ist bis zum Ende der Saison durch verschiedene Jobs vertraglich gebunden und kann keine weiteren Gespräche führen. Metzelder bringt die Probleme auf den Punkt:
- Er möchte mittelfristig wieder in den Fußball zurückkehren.
- Das Profil bei Fortuna Düsseldorf ist durchaus interessant für ihn
- Fortuna Düsseldorf sucht aktuell nach einer Lösung, dafür steht Christoph Metzelder nicht zur Verfügung.
Metzelder zeigt mittelfristiges Interesse bei Fortuna Düsseldorf
Kurzfristig kann Christoph Metzelder das Amt von Dirk Kall als Vorstandsvorsitzender nicht antreten, denn er ist noch bis zum Saisonende vertraglich gebunden und kann die Verträge nicht vorzeitig kündigen. Er kündigte allerdings Interesse an einer mittelfristigen Tätigkeit an, denn er weiß noch nicht, wie es im Sommer aussehen wird. Er hat seine Entscheidungen für die aktuelle Saison bereits getroffen, da wäre es für ihn nicht ehrlich, jetzt konkrete Gespräche mit Fortuna Düsseldorf zu führen. Christoph Metzelder zeigt sich offen für die Thematik und spricht davon, dass er im Sommer einen gewissen Vorlauf hat. Eine Tätigkeit bei Fortuna Düsseldorf wäre bei entsprechender Planung für ihn realistisch. Metzelder ist gegenwärtig
- TV-Experte
- Vorsitzender der Christoph-Metzelder-Stiftung
Die Christoph-Metzelder-Stiftung setzt sich für Bildung von Kindern und gegen Kinderarmut ein.
Vor dem Abstiegsduell: Fortuna Düsseldorf ist führungslos
Das Spiel am kommenden Freitag gegen den MSV Duisburg ist ein Abstiegsduell; der MSV Duisburg steht auf dem letzten Tabellenplatz der zweiten Bundesliga und hat zu Fortuna Düsseldorf einen Rückstand von fünf Punkten. Von den Tabellenplätzen und den erzielten Punkten her gesehen müsste Fortuna Düsseldorf die besseren Chancen haben, doch das Problem liegt darin, dass der Verein gegenwärtig führungslos ist:
- Vorstandsvorsitzender Dirk Kall entlassen
- Aufsichtsratsvorsitzender Marcel Kronenberg krank
- Interims-Boss Paul Jäger im Urlaub
Der Verein ist nun schon seit sechs Wochen auf der Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden. Es ist jedoch auch möglich, dass angesichts der angespannten Lage sogar nach zwei oder drei neuen Vorstandsmitgliedern gesucht wird. Der Aufsichtsratsvorsitzende Marcel Kronenberg antwortete auf die Frage, wie weit die Suche fortgeschritten ist, mit der Antwort, dass es ihm nicht gerade gut gehe. Marcel Kronenberg kündigte auf der Mitgliederversammlung am 21. Oktober an, das Amt des Vorsitzenden des Aufsichtsrates abzugeben. Kronenberg betrachtete sein Amt fälschlicherweise nicht als Führungsposition, sondern als Amt eines Sprechers. Auf der nächsten Sitzung, die für den Dezember geplant ist, wird er das Amt abgeben, denn dieses Amt ist größer als ein sportliches; selbst ein sportliches Amt ist ihm schon zu groß. Reinhold Ernst gilt im Aufsichtsrat als designierter Vorsitzender; er hält sich jedoch zurück, da er seine gute Ausgangsposition nicht schwächen will. Die Schwerfälligkeit im Aufsichtsrat beweist, dass personelle Veränderungen dringend erforderlich sind. Für den Juristen Reinhold Ernst ist die langsame Umsetzung der Veränderungen kaum zu ertragen.
Paul Jäger als neuer Vorstandsvorsitzender? Paul Jäger ist eines von zwei verbliebenen Vorstandsmitgliedern. Er betonte, dass er zur Übernahme des Amtes des Vorstandsvorsitzenden bereit sei und er bei der Suche nach einem Vorstandsmitglied berücksichtigt werden will. Das wird allerdings nicht der Fall sein, denn der Vorstand braucht mindestens zwei Mitglieder:
- Moderator mit Integrationskraft
- sportlich kompetenten Mann
Peter Frymuth war über Jahre hinweg ein guter Moderator; Paul Jäger kennt sich im Bereich Finanzen gut aus, doch ist er auch sportlich kompetent? Kritisiert wird, dass Paul Jäger als kommissarischer Vorstandsvorsitzender ausgerechnet jetzt, wo der Verein das Kellerduell bestreiten muss und im Verein genug zu tun ist, in den Urlaub geht. Der Urlaub von Paul Jäger mitten in der Krise ist schon allein deshalb Grund zur Kritik, da Jäger den ehemaligen Manager Helmut Schulte heftig kritisierte, da er Anfang April im Osterurlaub weilte und sich nicht um die Trainersuche kümmerte. Der Manager erholte sich von diesem Tiefschlag nicht und musste fünf Wochen später gehen. Paul Jäger steht immer noch hinter Trainer Frank Kramer, doch eigentlich müsste er jetzt mit Plan B in der Tasche jederzeit verfügbar sein. Jäger ist bereits seit vielen Jahren in der Führung von Fortuna Düsseldorf aktiv; umso unvorstellbarer ist daher, dass er sich jetzt, wo an den Stammtischen Ideen diskutiert werden, nicht kümmert.
Gründe für die Krise
Ein Grund für die Krise bei Fortuna Düsseldorf ist der mangelnde sportliche Erfolg, doch fehlt es andererseits auch an sportlichen Führungskompetenzen. Für den Verein wird die Zeit knapp. Um wieder in der Tabelle nach oben zu kommen, muss er Punkte sammeln und benötigt die richtigen Personen. Der Aufsichtsrat darf keine Zeit mehr verstreichen lassen und muss kurzfristig zusammenkommen. Es kommt auf eine neue Führung an; Vorstände müssen berufen werden. Für den Verein droht einerseits die Gefahr, noch weiter abzusteigen, doch andererseits ist die neue Situation auch eine Chance für den Verein, es künftig besser zu machen.
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