Der jetzige Stand der Dinge
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Nach Abschluss des 30. Spieltages sieht die momentane Torschützenliste wie folgt aus:
- 1. Robert Lewandowski (FC Bayern München, 27 Tore in 29 Spielen)
- 2. Pierre-Emerick Aubameyang (Borussia Dortmund, 23 Tore in 28 Spielen)
- 3. Thomas Müller (FC Bayern München, 19 Tore in 28 Spielen)
Alle, die noch darunter angesiedelt sind, dürften in den kommenden restlichen vier Spieltagen kaum die Chance bekommen, ihre Werte so zu verbessern, dass der Königstitel dabei herausspringt. Auf dem vierten Platz liegt der Leverkusener Chicharito mit 16 Treffern, Salomon Kalou von Hertha BSC hat mit 14 Toren den fünften Platz inne und auf Rang sechs, sieben und acht folgen mit jeweils 13 Treffern Raffael (Borussia Mönchengladbach), Sandro Wagner (SV Darmstadt 98) und Claudio Pizarro (SV Werder Bremen). Der Torschützenkönig der Vorsaison, Alexander Meier (Eintracht Frankfurt), liegt mit seinen 12 Saisontoren nur auf dem zehnten Platz.
Thomas Müller – acht Treffer in vier Spielen sind eine Option
Der Weltmeister müsste, um Aubameyang und seinen Teamkollegen Lewandowski noch zu überholen, mindestens acht Treffer in den verbleibenden vier Ligaspielen erzielen. Das hört sich erst einmal viel an, doch in Anbetracht der Leistungsdaten des Stürmers in der laufenden Saison ist das nicht unmöglich. Insgesamt schaffte es Müller in der laufenden Spielzeit fünfmal zwei Treffer in einem Spiel zu erzielen:
- Beim 5:0 gegen den Hamburger SV
- Beim 3:0 gegen Bayer 04 Leverkusen
- Beim 5:1 gegen Borussia Dortmund
- Beim 3:1 gegen SV Darmstadt 98
- Beim 5:0 gegen den SV Werder Bremen
Allerdings gib es auch Gründe, die dagegensprechen, dass Müller diesen Rückstand noch aufholen kann. Bei den vergangenen vier Spielen kam er in zwei Fällen überhaupt nicht zum Einsatz, das war im Spiel gegen den 1. FC Köln und bei der Partie gegen Schalke 04. Guardiola schonte ihn für die wichtigeren Aufgaben in der Champions League und im DFB-Pokal. Da in nächster Zukunft neben der Liga auch das Halbfinale der Königsklasse gegen Atlético Madrid auf dem Spielplan steht, ist nicht ausgeschlossen, dass der spanische Trainer wieder von dieser Methode Gebrauch macht. Damit würden die Chancen für Müller, den Titel des Torschützenkönigs in dieser Saison zu ergattern, rapide sinken. Und noch etwas scheint dagegen zu sprechen: Einen Doppelpack des 26-jährigen gab es bisher nur in der Allianz-Arena zu sehen, nicht jedoch in der Fremde.
Pierre-Emerick Aubameyang: Macht seine Verletzung ihm einen Strich durch die Rechnung?
Der Gabuner müsste in den kommenden vier Ligaspielen insgesamt vier Treffer erzielen, um mit Lewandowski gleichzuziehen. Rein statistisch gesehen ist das sicherlich nicht unmöglich. Denn der Dortmunder Top-Torjäger hat in 17 von 28 Ligaspielen getroffen. Fünfmal konnte er mehr als einen Treffer erzielen:
- Beim 4:2 gegen Hannover 96 (zwei Treffer)
- Beim 2:2 gegen SV Darmstadt 98 (zwei Treffer)
- Beim 5:1 gegen FC Augsburg (drei Treffer)
- Beim 4:1 gegen den VfB Stuttgart (zwei Treffer)
- Beim 2:0 gegen den FC Ingolstadt (zwei Treffer)
Doch auch für Aubameyang gilt: Im eigenen Stadion ist der Torjäger wesentlich treffsicherer, als in der Fremde. Nur sechs der 17 Spiele, in denen er ein Tor erzielen konnte, fanden auswärts statt. Und nur bei einem dieser Partien schaffte er es, mehr als einmal zu treffen. Somit ist es am wahrscheinlichsten, dass er gegen Wolfsburg und gegen Köln noch jeweils treffen wird, gegen diese beiden Mannschaften finden die letzten Heimspiele in dieser Saison statt. Doch ein ganz anderer Umstand könnte nun doch noch verhindern, dass er sich am Ende der Saison die Krone für die meisten erzielten Treffer aufsetzen kann – denn Aubameyang hat sich im Training eine schmerzhafte Verletzung am Zeh zugezogen, die MRT-Untersuchung ergab eine Knochenabsplitterung, wegen der er bereits beim Halbfinale des DFB-Pokals gegen Hertha BSC passen musste. Wie lange er ausfallen wird, ist derzeit leider nicht bekannt.
Ist Robert Lewandowski in dieser Saison überhaupt einzuholen?
Der Superstar des FC Bayern München fehlte in dieser Saison nur bei einem einzigen Ligaspiel. Beim 3:0 Erfolg gegen den SV Darmstadt 98 kämpfte der polnische Nationalspieler mit Sprunggelenksproblemen und musste ein Spiel pausieren. Ansonsten war der Torjäger immer voll da. Legendär sein Auftritt beim 5:1 Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg am sechsten Spieltag. Lewandowskis konnte alle fünf Treffer für sein Team erzielen, das alles innerhalb von nur neun Minuten – Rekord. Doch nicht nur gegen den Vizemeister zeigte er beeindruckende Leistungen. Insgesamt traf er bei sieben Gelegenheiten mehr als einmal:
- Beim 5:1 gegen den VfL Wolfsburg
- Beim 3:0 gegen den FSV Mainz 05
- Beim 5:1 gegen Borussia Dortmund
- Beim 2:1 gegen den Hamburger SV
- Beim 2:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim
- Beim 3:1 gegen den FC Augsburg
- Beim 2:0 gegen den FC Schalke 04
Auf jeden Fall ist davon auszugehen, dass Lewandowski auch in den letzten vier Ligaspielen von Pep Guardiola aufgestellt wird. Bisher hat es nie länger als drei Spiele gedauert, bis er den nächsten Treffer erzielte, somit rechnen wir bei Lewandowski noch mindestens mit einem Treffer – wahrscheinlich eher mehr.
Fazit: Torschützenkönig Robert Lewandowski
Für Thomas Müller dürfte es nahezu unmöglich sein, die notwendigen Treffer noch zu erzielen, es sei denn sein Kollege Lewandowski fällt für die letzten vier Spiele aus und Müller darf mindestens sechs Elfmeter verwandeln. Aubameyang wird es auch nicht leicht haben, zumal noch niemand weiß, ober er in dieser Saison überhaupt noch mal wieder spielen wird. Somit stehen die Zeichen auf Robert Lewandowski, der sich in diesem Jahr die Krone für die meisten erzielten Treffer in der Bundesliga aufsetzen darf. In der ewigen Torschützenliste der Bundesliga steht der 27-jährige übrigens mit 118 Treffern auf Rang 34 – der Rekord von 365 Treffern durch Legende Gerd Müller ist somit noch lange nicht in Gefahr. Foto: flick.com/Global Panorama & Andor Kish