Allardyce verschärft die Krise im englischen Fußball
Artikelinhalt
Geldgier und Doppelmoral – das sind die beiden Schlagwörter die nun mit dem englischen Fußball in Verbindung gebracht werden. Der ehemalige englische Top-Stürmer Alan Shearer brachte es gegenüber der BBC eindeutig auf den Punkt:
„Ich hatte nicht gedacht, dass England noch tiefer sinken könnte, nachdem was im Sommer bei der EM passiert ist. Doch da sind wir jetzt: Die Lachnummer des Weltfußballs.“
Die Erklärung der FA zur Entlassung des Trainers könnte banaler kaum sein. „Das war keine leichte Entscheidung, aber wir mussten die Interessen des Verbandes und den hohen Standard der Verhaltensregeln im Fußball schützen“ hieß es lapidar – dabei war Allardyce auf Reporter des Daily Telegraph reingefallen, die sich als Investoren ausgaben. Allardyce sagte, er wisse wie die Transferregularien des englischen Verbandes umgangen werden könnten und unterschrieb einen „Beratervertrag“ über knapp 400.000 Euro bei den angeblichen Investoren. Über diese Affäre stolperte Allardyce schließlich und verschärfte dadurch die Krise des englischen Fußballs erheblich.
Diskussion über Nachfolger bereits im Gange
Das Wetten auf bestimmte Ereignisse hat in England eine lange Tradition und so verwundert es kaum dass bei vielen Buchmachern bereits kurz nach der Entlassung erste Wetten auf einen Nachfolger angenommen wurden. Zu den Favoriten gehören:
- Gareth Southgate
- Arsene Wenger
- Ralf Rangnick
- Roberto Mancini
- Steve Bruce
- Jürgen Klinsmann
- Louis van Gaal
Auf den Listen finden sich aber auch Namen wie Jürgen Klopp, Steven Gerrard oder auch Ronald Koeman. Wir dürfen gespannt sein, wer es am Ende wird und geben zu den heißesten Kandidaten unsere Prognosen ab.
Gareth Southgate
Der eigentliche Trainer der U21 Mannschaft wäre sicherlich bereit, sein Engagement über die jetzige Vereinbarung hinaus auszudehnen. Zunächst soll er nur die nächsten vier Spiele auf der Bank sitzen, während parallel ein neuer Trainer gesucht wird.
„England zu betreuen wird eine riesige Verantwortung und eine riesige Ehre für mich sein.“
Seine Gefühlslage sei allerdings schwierig, denn seine beiden Vorgänger, Hodgson und Allardyce seien stets gut zu ihm gewesen. In der Gunst der Buchmacher steht er dennoch an erster Stelle. Bei betvictor liegt seine Quote derzeit bei 2,625.
Arsene Wenger
Das Urgestein des englischen Premier League Klubs FC Arsenal ist schon öfter als möglicher Trainer der Three Lions im Gespräch gewesen. Und auch diesmal ist es nicht anders. „Warum Nicht?“ sage Wenger auf Nachfrage des „Mirror“, ob er sich den Posten vorstellen könne. Doch so einfach ist das nicht. Denn seine enge Bindung an seinen derzeitigen Verein lässt eine kurzfristige Entscheidung nicht zu.
„Meine Priorität ist es, hier einen guten Job zu machen. Das war schon immer mein Klub. Doch eines Tages bin ich frei.“
Seit über 20 Jahren ist er für den FC Arsenal als Trainer tätig, was ihn selbst überrascht. „Es ist mit Sicherheit unüblich in der modernen Welt“, gab Wenger zu. „Ich denke, dass Stabilität sehr wichtig ist für ein Unternehmen.“ Beim Anbieter betvictor steht die Quote für Wenger als neuer Trainer bei 6,00.
Ralf Rangnick
Sicherlich ist das Auftauchen von Ralf Rangnick in dieser Diskussion eine große Überraschung. Der jetzige Sportdirektor von RB Leipzig war aber schon einmal bei der FA als neuer Coach im Gespräch. Das bestätigte der ehemalige Trainer des FC Schalke 04 nun auch gegenüber dem Bezahlsender Sky. Doch der Verband entschloss sich letzten Endes doch für einen Engländer auf dem Trainerposten. Derzeit gebe es keine Gespräche, so Rangnick. Ralph Hasenhüttl, derzeit Cheftrainer bei RB Leipzig, würde es nicht begrüßen, wenn sein Sportdirektor den Verein wechseln würde:
„Das wäre sehr schade, wenn. Aber das kann ich mir nicht vorstellen“, sagte der 49-Jährige. „Ich habe noch nicht mit ihm darüber gesprochen. Kann aber bestätigen: Ralf spricht sehr gut englisch.“ Die Verpflichtung des Deutschen bringt bei betvictor derzeit eine Quote von 7,00.
Roberto Mancini
Der Italiener steht ebenfalls hoch im Kurs. Er hat bereits einige europäische Spitzenklubs trainiert und ist auch in England bekannt und geschätzt:
- AC Florenz (2001 – 2002)
- Lazio Rom (2002 – 2004)
- Inter Mailand (2004 – 2008)
- Manchester City (2009 – 2013)
- Galatasaray Istanbul (2013 – 2014)
Zuletzt war er wieder bei Inter Mailand unter Vertrag, verließ aber kurz nach dem Beginn der Saison den Klub, um neue Herausforderungen zu suchen – am besten außerhalb von Italien. Von den bisher genannten Kandidaten ist er also der einzige, der momentan frei zur Verfügung stünde, was ihm bei betvictor eine Quote von 11,00 einbringt.
Die Quotenübersicht
Nicht alle bieten eine Wette auf den neuen Trainer der englischen Nationalmannschaft an, aber eben einige. Und nicht alle haben die gleichen Namen und die gleichen Quoten. Um das ganze etwas zu entwirren haben wir uns die Wetten von einigen namhaften Anbietern genauer angeschaut. Die Frage indes ist meistens gleich oder ähnlich: Wer wird der nächste Nationaltrainer Englands?
- Gareth Southgate (betvictor 2,625; bet365 2,37; sportingbet 2,375)
- Arsene Wenger (betvictor 6,00; bet365 6,00; sportingbet 4,50)
- Ralf Rangnick (betvictor 7,00; bet365 7,00; sportingbet —)
- Roberto Mancini (betvictor 11,00; bet365 13,00; sportingbet 15,00)
Unserer Auffassung nach hat derzeit Mancini die besten Chancen auf den Job, aber wer kann so eine Entscheidung schon voraussehen.
Foto:Maxisport/Shutterstock.com