Wie Buchmacher ihr Geld verdienen – Die Quotierungen
Artikelinhalt
Wie Buchmacher ihr Geld verdienen: Beim Roulette zum Beispiel ist es einfach auszurechnen wie hoch die Quote warum ist. Es gibt 36 Zahlen und die 0. Da die Kugel jeweils bei einer Zahl hängen bleibt, beträgt die Chance, zu gewinnen 1/37, also 2,7 %. So funktionieren die Berechnungen der Gewinnchancen bei anderen Casinospielen auch.
Im Prinzip ist dieses Prinzip bei Sportwetten auch das gleiche. Da jedoch mehrere Faktoren mit hereinzählen, ist das nicht ganz so einfach, sie zu berechnen. Es gibt Punkte, die bekannt sind und entsprechend gewichtet werden und es gibt Aspekte, die lediglich geschätzt werden. So wird deutlich, dass die Berechnungen bei Sportwetten nicht so einfach sind wie beim Roulette. Eine Quotierung sagt beispielsweise, dass Bayern München diese Partie in 80 % der Fälle gewinnt. Natürlich ist nicht jede Begegnung immer gleich – schon gar nicht in der Praxis. Theoretisch wäre die richtige Quote für diese Partie also 1,25. Das heißt bei einem Einsatz von 10 € könnten 12,50 € gewonnen werden. Der Buchmacher verdient die Differenz zwischen der Höhe des Auszahlungsschlüssels und 100 %. Liegt der Auszahlungsschlüssel also bei 90 %, liegt der Gewinn bei 10 % der Einsätze. Werden zum Beispiel 100.000 € an Einsätzen getätigt, liegt der Gewinn bei 10.000 €.
Wie Buchmacher ihr Geld verdienen: Anpassungen der Wettquoten
Nun ist es so, dass die Voraussetzungen für eine Partie sich immer wieder verändern. Da verletzt sich ein zentraler Spieler kurzfristig oder der Gegner geht in Führung. Dann verändert sich die Quote nach oben. Geht jedoch der Favorit in Führung wird die Quote plötzlich sehr unattraktiv, weil sowieso vorauszusehen war, dass diese Mannschaft gewinnen wird, was natürlich noch wahrscheinlicher, wenn sie in Führung geht.
Wie Buchmacher ihr Geld verdienen: Favoritenwette
Quoten zeigen automatisch auch immer den Favoriten einer Partie und um bei Mathematik zu bleiben, im Folgenden eine entsprechende Strategie:
Die immer gleich hohe Zahl der gemachten Favoritentipps lässt sich zunächst auf das normalerweise hohe Renommee der favorisierten Kontrahenten zurückführen. Mannschaften wie der FC Bayern oder der FC Barcelona und Sportler wie Rafael Nadal oder Sebastian Vettel, haben wegen ihrer Erfolge in der jeweiligen Sportart an einem hohen Beliebtheitsgrad. Viel mehr Wettbegeisterte setzen aber systematisch auf Favoriten, da so das Verlustrisiko minimiert wird. Wird zum Beispiel, wie bereits beschrieben, auf einen Heimsieg des FC Bayern gesetzt, wird schnell klar, wieso: der deutsche Rekordmeister gewinnt bei den Auftritten in der heimischen Allianz Arena in den meisten Fällen. Trotz der geringen Quote lassen sich so ziemlich sichere Geldgewinne einfahren. Da die Faktoren der jeweiligen Quotierungen nach Multiplikation rasant für eine interessante Gesamtquote sorgen, sind wegen der geschickten Integration von Favoritentipps in Kombi- oder Systemwetten im Gewinnfall noch deutlich höhere Gewinne realisierbar.
Schlussendlich können Wetten auf Favoritensiege jedoch ebenso dazu dienen, andere Tipps abzusichern. Liegt der Blickpunkt zum Beispiel auf einer aussichtsreichen Außenseiterwette, kann der absehbare Verlust des Einsatzes auf den Nicht-Favoriten mit einer anderen Platzierung auf ein paar Siegfavoriten in den meisten Fällen wieder ausgeglichen werden.
All den tollen Aussichten zum Trotz, birgt der Favoritentipp jedoch einige Risiken. Der Fakt, dass ein großer Teil der Wettteilnehmer auf Favoritensiege tippt, machen sich in jedem Fall auch die Wettanbieter zunutze. Mehr noch, für sie sind Favoritentipps die größte Geldquelle: Wegen der interessanten Quotierungen werden von den Wettern sehr große Einsätze auf wahrscheinliche Sieger gesetzt. Weil es im Sport jedoch mit attraktiver Regelmäßigkeit große Überraschungen gibt, haben in diesem Falle die Bookies diese Großzahl an hohen Einsätzen bekommen. Um bei den genannten Beispielen zu verbleiben, gibt es für sie folglich nichts Besseres als eine Bayern-Heimniederlage oder die Sandplatzpleite von Rafael Nadal.
Für Wettbegeisterte heißt das, hier immer mit Vorsicht zu sehen, dass eine niedrige Quotierung nicht grundsätzlich mit einer großen Siegwahrscheinlichkeit einhergeht. So basieren erfolgsversprechende Quoten oft mehr auf dem Renommee oder dem Heimvorteil eines Gegners als auf seiner wirklichen Leistungsstärke. Als Grundregel kann folglich gesagt werden, dass die realistische Wahrscheinlichkeit eines Sieges des Favoriten häufig geringer ist als die Quotierungen der Bookies aussagen.
Welche Sportarten sind für die Favoritenwette geeignet?
Die größten Aussichten auf Erfolg bei Favoritentipps haben vor allem die Sportarten Fußball und Tennis. Dort gibt es nämlich die größte Lücke zwischen dem Leistungsniveau der Weltspitze und dem der Gegner. Während zum Beispiel im Fußball Mannschaften wie Real Madrid, FC Barcelona oder Bayern München auf nationaler und internationaler Ebene fast ohne Konkurrenz vorne stehen, gibt es bei den Tenniswetten sowohl bei Damen- als auch bei Herrenturnieren mehrere Sportler, welche die Siege unter sich aufteilen.
Bild: Shutterstock.com Bildnummer:232659007 Urheberrecht: Michaelpuche