Nach der Ära von Pep Guardiola beginnt beim FC Bayern München nun die Ära Carlo Ancelotti. Der italienische Erfolgstrainer folgte auf den spanischen Erfolgstrainer! Doch Erfolg ist so ziemlich das einzige, was die beiden gemeinsam haben. Denn Ancelotti und Guardiola könnten kaum unterschiedlicher sein. Doch wer ist der Mann, der seit Juli das Ruder beim FC Bayern übernommen hat. Wir stellen euch Carlo Ancelotti etwas genauer vor.
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Carlo Ancelotti: Aus Kanada nach München

Als Trainer gewann Carlo Ancelotti dreimal die Champions League, zweimal mit dem AC Mailand und einmal mit Real Madrid. Bei den Königlichen war bis 2015 tätig, danach kam es zur Trennung und der Italiener machte ein Jahr Pause, um Kräfte zu sammeln. Das tat er vornehmlich bei seiner Frau in Kanada, wo er viel Zeit mit dem Fischen verbrachte und zwischendurch seinen Vertrag als Bayern-Trainer unterschrieb.

Im Folgenden Ancelottis Trainerstationen:

  • 1992-1995 Italien (Co-Trainer)
  • 1995-1996 AC Reggiana
  • 1996-1998 AC Parma
  • 1999-2001 Juventus Turin
  • 2001-2009 AC Mailand
  • 2009-2011 FC Chelsea
  • 2012-2013 Paris Saint-Germain
  • 2013-2015 Real Madrid
  • ab 2016 FC Bayern München

Ancelotti

Ancelotti vs. Guardiola: Wo liegen die Unterschiede?

Mit Carlo Ancelotti weht ein ganz neuer Wind an der Säbener Straße. Denn der Italiener ist im Grunde genommen das menschliche Kontrastprogramm zu Pep Guardiola. Der Spanier war allen voran als arbeitswütiger Perfektionist und Taktik-Genie geschätzt, menschlich wirkte er hingegen unnahbar, verkopft, kühl und asketisch – bis zu seinem emotionalen Abschied. Thomas Müller sagte, er habe Guardiola in den drei Jahren seiner Amtszeit nie richtig kennengelernt.

Das dürfte bei „Carletto“, so der Spitzname von Ancelotti, anders werden. Er gilt als ein Spezialist, eine Ära des Wohlfühlens und Wohlfühlenlassens zu schaffen. Kein Wunder, denn Ancelotti stammt aus einer Trainerschule, in der die Peitsche kaum zum Einsatz kam. Sein Mentor Arrigo Sacchi beschreibt ihn als ‘Anti-Pep’. Mit Ancelotti ist definitiv gute Laune im Trainingsalltag garantiert. Zu seiner Zeit bei Parma und Reggina ging Ancelotti mit seinen Spielern zum Pizza essen. Der Vorwurf, er sei zu lasch zu seinen Spielern, konterte der 57-Jährige gekonnt ironisch: „Mit dieser Nachgiebigkeit habe ich dreimal die Champions League gewonnen.“

Als Genussmensch, Ancelotti schätzt gutes Essen und Wein, pfeift er auch auf strenge Ernährungsregeln für seine Spieler.

Ronaldo: Ancelotti bringt selbst die besten Spieler weiter

Um sich ein besseres Bild vom Trainer Ancelottis zu machen, reicht ein Blick auf die Aussagen früherer Spieler.

  • Cristiano Ronaldo über Ancelotti: „Carlo bringt selbst die besten Spieler weiter, weil er sie ständig motiviert, für ihn zu arbeiten. Er behandelt jeden als Ebenbürtigen. Er weist nie jemanden ab, nur weil er oder sie nicht mit ihm auf einer Stufe steht; und er hört immer zu. Ich hoffe, eines Tages wieder mit ihm zu arbeiten.“
  • Toni Kroos über Ancelotti: „Nachdem Carlo Real verlassen hat, habe ich niemanden schlecht über ihn reden hören – was im Fußball wirklich total ungewöhnlich ist. Manchmal, wenn auch selten, haben wir zu unflexibel auf sich verändernde Situationen reagiert – etwa, wenn die gegnerische Mannschaft im Spiel ihren Plan änderte oder von vornherein anders spielte, als wir erwartet hätten.“
  • Sami Khedira über Ancelotti: „Die Tür zu seinem Büro war immer auf, er hat sich immer Zeit genommen. Er schreit eigentlich nie. Ich habe es selten erlebt, dass 25 Spieler quasi nie sauer auf ihren Trainer sind. Ancelotti hat die Mannschaftsführung perfektioniert.“
  • Zlatan Ibrahimovic über Ancelotti: „Er ist ein fantastischer Coach, eine wunderbare Person.“

Wie sieht Ancelottis Philosophie und Taktik aus?

Künftig wird Bayern München mit einer anderen Taktik spielen, als man es noch von Guardiola gewöhnt war. Guardiola schwört auf Ballbesitzfußball, hat fixe, unkonventionelle Ideen, mit denen er immer wieder überraschte: David Alaba oder Rafinha als Innenverteidiger, Philipp Lahm im Zentrum. Diese Spielereien wird es unter Ancelotti wohl nicht geben.

Er hat zwar kein fußballerische Dogma, mit Ausnahme einer defensiven Grundordnung und der Viererkette. Schließlich war die italienische Trainerlegende Sacci sein Mentor. Es ist davon auszugehen, dass die Bayern künftig etwas defensiver agieren und von ihrer dominanten Spielweise etwas abrücken, auch, um den Gegner mal auszukontern. Die Abwehrreihe wird tiefer stehen, sodass auch die Ausflüge von Manuel Neuer seltener werden dürften. Nichtsdestotrotz beherrschten seine Mannschaften aber auch eine dominante und mit viel Ballbesitz geprägte Spielweise.

Zudem wird er seinen Offensivkräften Freiheiten lassen, was vor allem für die Flügelspieler Arjen Robben, Franck Ribery, Douglas Costa und Kingsley Comann gilt, sodass die Mannschaft noch besser von deren individuellen Qualitäten und Stärken profitiert. Ancelotti nimmt dabei sogar Rücksicht auf die Spielerwünsche. Bei Real Madrid wollte „Carletto“ Ronaldo eigentlich als Spitze aufbieten, der Torjäger kommt aber lieber über die Außen. Das Ergebnis: Ancelotti warf seinen Plan über Bord!

Darüber hinaus achtet der Trainer darauf, wenig Einfluss auf die Statik seines Teams zu nehmen. Die Folge könnte sein, dass es seltener zu Rotationen kommt und sich die Aufstellung nicht mehr so oft ändern wird wie noch unter Guardiola, der mitunter jede Woche eine neue Startelf aufbot. Carlo Ancelotti

Ancelotti wird ruhiger coachen

Guardiola sahen wir an der Seitenlinie meist wild gestikulierend, er tobte herum, gab permanent Anweisungen und stand unter Dauerstrom. Ancelotti ist da fast langweilig. Er steht meist vor seiner Bank, hat die Arme vor oder hinter dem Körper verschränkt, wirkt äußerlich gelassen und wird eifrig auf seinen obligatorischen Kaugummis herumkauen. Man darf Ancelotti gerne als Ketten-Kaugummi-Kauer betiteln.

Arrigo Sacci beschreibt Ancelottis eher sanften Führungsstil mit folgenden Worten: „Ancelotti gibt keine Befehle – er überzeugt. Er besitzt die Ausgewogenheit und Ruhe, die typisch für Personen aus Familien sind, die das Land bearbeiten.“ Ancelotti ist Sohn eines Milch- und Käsebauers und machte eine Elektrikerlehre. Da ist es kein Wunder, dass auch er dann und wann unter Strom steht und anfängt zu schreien. Wenn seine fast schon legendäre linke Augenbraue, die auf Facebook übrigens eine eigene Fan-Seite hat, in die Höhe wandert, ist erhöhte Vorsicht geboten. Und einmal in Rage, verfällt er schnell in seiner Muttersprache. Doch er ist zugleich bekannt dafür, sich immer schnell zu beruhigen. Allen voran wenn er eine Zigarette geraucht hat. Ancelotti ist Gelegenheitsraucher.

Insgesamt wird es an der Seitenlinie des FC Bayern sowohl während des Trainings als auch im Spiel ruhiger zugehen. Er überlässt die Trainingsarbeit gerne seinen Co-Trainern. Dazu gehören neben seinem Sohn Davide auch der Engländer Paul Clement. Zudem wird natürlich Hermann Gerland dem Trainerteam erhalten bleiben.

Fotos: Maxisport / Shutterstock.com & Mitch Gunn / Shutterstock.com

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