In den Sportnachrichten gibt es am heutigen Tag zwei wichtige Themen: Da ist zum einen der 4:0 Sieg von Borussia Dortmund gegen Benfica Lissabon, womit die Westfalen überragend das Viertelfinale der UEFA Champions League erreicht haben. Allerdings wird diese gute Nachricht für alle deutschen Fußballfans von einer weit glanzvolleren überschattet: Der FC Barcelona gewinnt gegen den FC Paris Saint-Germain mit 6:1 und macht damit die 0:4 Niederlage aus dem Hinspiel wieder wett. Ein Fußballkrimi erster Güte, der allerdings durch die durchwachsene Leistung des deutschen Schiedsrichters Deniz Aytekin einen sehr faden Beigeschmack bekommen hat. Gleich mehrere strittige Szenen gab es zu sehen und bei mindestens einer, die am Ende zu einem entscheidenden Tor führte, kann von einer klaren Fehlentscheidung gesprochen werden. Wir haben die Ereignisse noch einmal aufgearbeitet.
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Das erste Tor: Luis Suarez im Abseits?

Keine Frage, die Katalanen begannen die Partie sehr schwungvoll und drückten mit viel Wucht nach vorne. So kam es auch schon in der dritten Minute zu einer Torszene: Im Strafraum herrscht durcheinander, doch irgendwie stochert Lionel Messi den Ball Richtung Fünfmeterraum, wo Luis Suarez bereitsteht und zum 1:0 einköpft. Doch ganz unstrittig war die Szene sicherlich nicht: Suarez befand sich zum Zeitpunkt der Ballabgabe im Abseits und der Treffer hätte nicht zählen dürfen. Das war der erste Fehler des Unparteiischen – allerdings war die Szene auch nicht leicht zu überschauen.

Glück beim zweiten Tor: Iniesta glänzt mit seiner Genialität

Beim zweiten Treffer in der 40. Minute gab es kaum etwas zu meckern. Andrés Iniesta legt den Ball an der Toraußenlinie zurück in den Fünfmeterraum, ein eigentlich unmöglicher Pass, den so wohl nur er zustande bekommt. Der davon überraschte Abwehrspieler Layvin Kurzawa bekommt den Ball unglücklich auf den Fuß und legt zum 2:0 ins eigene Tor. Glück für die Katalanen. deniz-aytekin

Erster Strafstoß: Kleinlich gepfiffen

In der zweiten Halbzeit nutzt dann Neymar einen ungeschickten Sturz von Thomas Meunier dazu, einen Elfmeter herauszuholen. Dieser Strafstoß wäre weder in der englischen, italienischen, noch in der spanischen Liga gepfiffen worden, doch Aytekin sah darin einen klaren Regelverstoß. Lionel Messi hatte keine Mühe, den Strafstoß zum 3:0 zu verwandeln.

PSG erholt sich: Cavani mit dem Anschlusstreffer

In der 62. Minute schien das Spiel dann aber endgültig gelaufen, denn die Gäste konnten durch einen tollen Volleyschuss von Edinson Cavani den so wichtigen Auswärtstreffer zum 3:1 erzielen – womit Barca gezwungen war, noch drei weitere Treffer zu erzielen, um ins Viertelfinale einzuziehen. Im Camp Nou wurde es in den nächsten zwanzig Minuten gespenstisch ruhig.

Genialer Moment: Neymar verwandelt einen direkten Freistoß in der 88. Minute

Ruhig blieb es aber nur bis zur 88. Minute. Dann nämlich war es Neymar, der das katalanische Publikum wieder zum Leben erweckte. Mit einem Kunstschuss aus 18 Metern verwandelte er einen Freistoß direkt in das linke, ober Eck des Pariser Torwarts Kevin Trapp und erzielte das 4:1. Die Hoffnung auf das Fußballwunder keimte wieder auf.

Fallsucht: Suarez provoziert den nächsten Elfmeter

Luis Suarez fiel in diesem Spiel nicht nur durch seinen Treffer in der dritten Minute auf. Er versuchte auch immer wieder, einen Strafstoß herauszuholen – einmal sah er in der 67. Minute dafür eine Gelbe Karte, Aytekin hatte eine klare Schwalbe gesehen. Doch in der 90. Minute gelang ihm sein Theaterstück und Aytekin fiel darauf herein. Marquinos berührte den Uruguayer eher zärtlich, Suarez riss die Arme hoch, fiel im Sechszehner und der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt. Eine Schlüsselszene, wie sich am Ende herausstellen sollte. Im Studio von Sky Deutschland legte sich Experte Lothar Matthäus fest: „Kein Elfmeter“. Der Berater von Robert Lewandowski, Maik Barthel, ging noch einen Schritt weiter: „Es ist ein Skandal, was Aytekin hier gepfiffen hat. Schade, dass bei so einem historischen Match der auch in der Bundesliga gerne fehlerhafte Aytekin als schwarzer Punkt bleibt.“ Neymar verwandelt im Anschluss den Elfmeter zum 5:1.

Tor Nummer sieben: Das 6:1 durch Sergi Roberto

Das letzte Tor des Abends kam dann von Sergi Roberto – eines der wenigen Tore, das nicht strittig gewesen ist. Der entscheidende Pass kam von Neymar, Roberto lupfte den Ball über den generischen Torwart und das vermeintliche Fußball Wunder war perfekt. fc-barcelona

Deniz Aytekin: Der umstrittene Schiedsrichter

Deniz Aytekin hat in der laufenden Saison bereits 27 Spiele gepfiffen, davon elf in der Bundesliga. Doch gerade diese Spiele sind häufig mit unklaren Szenen behaftet gewesen. Diese Partien endeten mit umstrittenen Ergebnissen:

  • Bayer 04 Leverkusen – Borussia Mönchengladbach
  • Borussia Mönchengladbach – TSG 1899 Hoffenheim
  • Eintracht Frankfurt – 1. FC Köln

Bei dem erst genannten Spiel zwischen Leverkusen und Mönchengladbach legten die Gastgeber durch Tah (31.) und Chicharito (34.) vor. In der zweiten Halbzeit kamen die Gäste dann aber besser ins Spiel und in der 52. Minute gelang Lars Stindl dann der Anschlusstreffer zum 2:1 – allerdings aus einer Abseitsposition heraus, wie am Ende die Fernsehkameras nachweisen konnten. Letztendlich konnten die Fohlen die Partie mit 3:2 gewinnen, abzüglich des irregulären Treffers wäre es aber nur ein 2:2 gewesen. Und auch beim Spiel der Gladbacher gegen Hoffenheim pfiff Aytekin für die Fohlen: Beim Stande von 1:1 hätte es in der 72. Minute einen Elfmeter für die Sinsheimer geben müssen, stattdessen entschied Aytekin auf indirekten Freistoß. Somit nahm der Schiedsrichter den Gästen die Chance auf den Siegtreffer. Bei der Partie Frankfurt gegen Köln hätte es in der 38. Minute einen Strafstoß für die Gäste und in der 48. Minute einen Elfmeter für die Hessen geben müssen – beide Male sah es Aytekin aber anders und ließ weiterlaufen. Die Partie endete mit 1:0 für Eintracht Frankfurt.

Für einen Profi Schiedsrichter zu viele Fehler an einem Abend

Ganz klar: Wäre Deniz Aytekin am vergangenen Mittwoch mit offeneren Augen über das Spielfeld gelaufen, dann wäre jetzt der FC Paris Saint-Germain im Viertelfinale der UEFA Champions League. Für unseren Geschmack gab es in diesem Spiel einfach zu viele Fehlentscheidungen. Was bleibt ist ein Fußballwunder für die Geschichtsbücher – aber eben eines, das so nicht hätte stattfinden dürfen. Foto:wikimediaАлександр Осипов from Ukraine/(C)wettbuero.de

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