Die Pleite von Madrid ist noch in den Köpfen
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Es ist nicht zu leugnen, die Niederlage gegen Atlético Madrid steckt noch immer in den Köpfen der Spieler. Es geht um den Einzug ins Finale der Champions League, die Meisterschaft scheint da weit weg zu sein. Immerhin muss es ja nicht an diesem Wochenende gerichtet werden, ausgerechnet gegen Borussia Mönchengladbach, eine jener Mannschaften die es in der laufenden Saison geschafft haben, die Bayern zu bezwingen. Es bleiben ja noch die Spiele gegen Ingolstadt und Hannover, um das Ziel zu erreichen. Die Konzentration liegt klar auf dem Rückspiel in der kommenden Woche in der Allianz Arena.
Medienschelte für Pep Guardiola
Der Katalane hat es gewagt, Thomas Müller in einem wichtigen Spiel nicht zu bringen – das brachte ihm einen Haufen Ärger ein. Vor allem Medien und Fans sehen dies als Hauptgrund an, warum es in Spanien so schlecht lief für die Mannschaft. Doch die wahren Gründe liegen woanders:
- Vor allem in der ersten Halbzeit ließ es die Mannschaft an Aggressivität vermissen
- Es gab keinerlei Inspiration, keine Spritzigkeit im Spiel der Münchener
- Die Bayern fanden kein Mittel gegen die hoch pressenden Spanier
Übrigens fand sich Müller recht schnell mit der Situation ab und antwortete auf entsprechende Fragen professionell: „Man ist nicht glücklich, aber für Enttäuschung ist in einem Team, das erfolgreich sein will, kein Platz“, hielt Müller ein Plädoyer für den Teamgeist. „Wir sollten schon schauen, dass wir unsere Emotionen im Griff haben. Es können immer nur elf spielen. Wenn alle sieben, die draußen sitzen, mit so einem schlecht gelaunten Gesicht rumlaufen, dann hilft das keinem weiter.“ Mut machte ihm vor allem die zweite Halbzeit, in der die Münchener sehr gute Leistungen zeigten: „In der zweiten Halbzeit hätten wir auf jeden Fall ein Tor verdient gehabt. Auch von der Intensität, wie wir gespielt haben. Dass was man uns vorwerfen kann, ist, dass wir in der Anfangsphase nicht ganz so gut ausgesehen haben. Obwohl wir wussten, was auf uns zukommt.“ Philip Lahm bringt die Stimmung im Team indes auf den Punkt:
- „Wir sind niedergeschlagen, weil wir hier verloren haben und kein Tor erzielt haben. Aber es ist noch nicht vorbei, wir haben noch ein Rückspiel. Mit der Unterstützung der Fans haben wir sicher die Chance, das Finale zu erreichen.“
Schon das Hinspiel in Gladbach ging verloren
Es war an diesem 15. Spieltag der Bundesliga die Sensation schlechthin. Gladbach gewinnt gegen die als zuvor unbezwingbar geltenden Bayern mit 3:1. Mit viel Druck und einer schnellen Spielweise schafften es die Fohlen, den übermächtigen Gegner zu übertölpeln. Parallelen zum Spiel der Madrilenen am vergangenen Mittwoch werden wach. Oscar Wendt (54.), Lars Stindl (66.) und Fabian Johnson (68.) sorgten für die drei schnellen Treffer, während Franck Ribéry in der 81. Minute nur noch den Anschlusstreffer erzielen konnte. Für Gladbach geht es am kommenden um sehr viel. Die Fohlen wollen die Berliner von Hertha BSC vom vierten Tabellenplatz vertreiben und damit den Sprung in die Champions League schaffen. Daher können wir davon ausgehen, dass die Borussen alles reinwerfen werden, um auch das Rückspiel in der Allianz Arena positiv zu entscheiden. Das Restprogramm hat es nämlich teilweise in sich. Nach den Bayern warten noch
- Bayer 04 Leverkusen und
- SV Darmstadt 98
Es wird den Münchenern also eine Menge Gegenwind entgegenwehen.
Wird Guardiola wichtige Stammspieler schonen?
Da dem Rekordmeister das Spiel am Dienstag nicht aus dem Kopf gehen wird, ist es nur wahrscheinlich, dass Trainer Pep Guardiola einige seiner Spieler schonen wird. Denn gegen Atlético Madrid muss die Mannschaft hell wach sein, darf sich keine Fehler mehr erlauben. Es wäre sogar vorstellbar, dass er Thomas Müller auch gegen Gladbach nicht von Beginn an bringen wird. Andere Optionen wären
- Robert Lewandowski
- Arturo Vidal
- Philipp Lahm
Wenn es so kommen wird, dann könnte es für die Gladbacher eine sehr gute Chance zum Sieg geben. Denn André Schubert kann fast aus dem Vollen schöpfen, nur Fabian Johnson macht derzeit noch Probleme und wird wohl nicht mit nach München reisen.
Borussia Mönchengladbach zuletzt sehr schwach in der Fremde
Doch eine Sache gibt den Fohlen dann doch zu denken. Denn die Gladbacher haben in diesem Jahr noch kein einziges Auswärtsspiel gewinnen können. Die vergangenen vier Auswärtsspiele gingen sogar komplett verloren:
- VfL Wolfsburg – Borussia Mönchengladbach 2:1
- FC Schalke 04 – Borussia Mönchengladbach 2:1
- FC Ingolstadt 04 – Borussia Mönchengladbach 1:0
- Hannover 96 – Borussia Mönchengladbach 2:0
Umso wichtiger wären die Punkte aus München – denn es steht nur noch ein Heimspiel in der laufenden Saison an.
Fazit: Bayern wird an diesem Wochenende noch kein Meister
Die Bayern brauchen einen Sieg, um die vorzeitige Meisterschaft verkünden zu können. Nach unserer Auffassung ist das allerdings alles andere als ein Selbstläufer. Denn
- 1. Gehört die Borussia zu den Mannschaften, die den Rekordmeister in der laufenden Saison bereits schlagen konnten
- 2. Sind die Münchener mit ihren Gedanken ganz woanders
Wir glauben, dass die Bayern am kommenden Wochenende mit einer Startelf auflaufen werden, die dem Spiel am kommenden Dienstag gegen Atlético Madrid Tribut zollen wird. Sicherlich wird Pep Guardiola es nicht riskieren, seine besten Männer gegen die Fohlen aufzubieten. Die Priorität liegt klar auf der Champions League. Für die Borussen spricht der unbedingte Wille, auch in der kommenden Saison in der europäischen Königsklasse mitwirken zu können. Foto: shutterstock/Bildnummer:264901319-Urheberrecht: Maxisport & Bildnummer:351381599-Urheberrecht: Mitch Gunn & Bildnummer:397390900-Urheberrecht: MediaPictures.pl